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Alle Fotos (4)Biografie
Benjamin Heisenberg, geboren 1974 in Tübingen. Nach der Schulzeit studierte er von 1993-1999 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, 1997 begann er ein zusätzliches Regiestudium an der Hochschule für Fernsehen und Film München. 1998 gründete Heisenberg gemeinsam mit Christoph Hochhäusler und Sebastian Kutzli die Filmzeitschrift "Revolver", die sich in Essays und Interviews mit Entwicklungen und Persönlichkeiten der deutschen und internationalen Filmlandschaft beschäftigt.
Daneben stellte Heisenberg seine Videoinstallationen in Münchener Galerien und Museen aus.1999 erhielt er den Leonard und Ida Wolf-Gedächtnispreis, 2001 den Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt München. Nach mehreren Kurz- und Experimentalfilmen schrieb er gemeinsam mit Christoph Hochhäusler das Drehbuch für den Spielfilm "Milchwald" (2003), den Hochhäusler inszenierte.
2005 stellte Heisenberg mit dem abendfüllenden Spielfilm "Schläfer" seine Abschlussarbeit an der HFF München fertig. Darin schilderte Heisenberg den folgenschweren und fragwürdigen Entscheidungsprozess, der einen jungen deutschen Doktoranden dazu bewegt, im Staatsauftrag einen unter Terrorverdacht geratenen Kollegen aus Algerien zu bespitzeln. Der Film wurde u.a. auf dem Internationalen Filmfestival in Cannes in der Sektion "Un Certain Regard" präsentiert und gewann bei den First Steps Awards 2005 den Preis in der Kategorie "Spielfilm".
Mit seiner zweiten Regiearbeit wurde Heisenberg in den Wettbewerb der Berlinale 2010 eingeladen: Nach einem realen Fall erzählt "Der Räuber" von einem Marathonläufer und Serienbankräuber, der seine Taten mit der Präzision eines Leistungssportlers plant. Heisenberg wurde für "Der Räuber" mit dem Bayerischen Filmpreis für die Beste Nachwuchsregie und mit dem 2011 erstmals vergebenen Österreichischen Filmpreis in der Kategorie Beste Regie ausgezeichnet.
Sein nächstes Projekt, die Komödie "Über-Ich und Du" (2014), handelte von einer zufällig entstehenden Zweckgemeinschaft zweier Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Film wurde auf der Berlinale 2014 in der Sektion Panorama gezeigt.
In den folgenden Jahren konzentrierte sich Benjamin Heisenberg vor allem auf seine Arbeit als bildender Künstler. Für das 2015 neu eröffnete NS-Dokumentationszentrum in München realisierte er gemeinsam mit seinem Bruder Emanuel und der Künstlerin Elisophie Eulenburg eine Kunst-am-Bau-Arbeit aus filmischen Text-Bild-Collagen mit Originaldokumenten von Tätern und Opfern der NS-Zeit. Der Titel der Arbeit, "Brienner 45", bezieht sich auf den Ausstellungsort, das ehemalige "Braune Haus" in München.
Außerdem realisierte Heisenberg bis 2018 einige Ausstellungen seiner diversen Arbeiten und Videos, unter anderem in Berlin, Graz und Salzburg. Im September 2022 erschien sein erster Roman "Lukusch", mit dem er für den Nachwuchspreis des Harbourfront Literaturfestivals Hamburg nominiert wurde.
Darüber hinaus drehte Benjamin Heisenberg zwischen 2015 und 2023 zahlreiche Kurzfilme und Videos sowie den abendfüllenden Dokumentarfilm "Karate Do" (2017). Sein 22-minütiger Spielfilm "Er so sie so" (2023) wurde beim Filmfestival Basel mit dem Kurzfilmpreis Bildrausch ausgezeichnet.
Im Juli 2024 begann Benjamin Heisenberg mit den Dreharbeiten zu seinem ersten langen Kinofilm seit "Über-Ich und Du" (2014): der Kinderfilm "Der Prank - April, April!", zu dem er gemeinsam mit Peer Klehmet auch das Drehbuch schrieb, handelt von einem Zwölfjährigen, der zusammen mit seinem chinesischen Gastschüler durch einen missglückten Aprilscherz in ein turbulentes Abenteuer gerät. Der Kinostart des Films erfolgte im Mai 2025.