Sabin Tambrea

Darsteller, Musik
Târgu Mureș, Rumänien

Biografie

Sabin Tambrea, geboren 1984 in Rumänien, ab seinem vierten Lebensjahr aufgewachsen in Hagen, Deutschland, erhielt von Kindesbeinen an eine musikalische Ausbildung, stand mit 12 Jahren erstmals als Solist im Kinderchor des Hagener Stadttheaters auf der Bühne und wurde schließlich als Violinist in das Landesjugendorchester Nordrhein-Westfalen aufgenommen.

2003 gehörte er zu den Gründern des Jugendtheaters "Lutz – Junge Bühne Hagen", wo er bis 2006 in einer Reihe von Stücken auf der Bühne stand, so etwa in Josef Haders "Indien" (2004) und in Charles Ludlams "Das Geheimnis der Irma Vep" (2006). Im Jahr 2006 trat Tambrea ein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin an, das er 2010 abschloss. Sein Debüt vor der Kamera gab Sabin Tambrea noch während des Studiums im Jahr 2007 mit einer wiederkehrenden Nebenrolle in der Sitcom "Disneys kurze Pause". Eine weitere Nebenrolle hatte er in dem Krimi "Der Tod und das Mädchen" (2008) aus der Serie "Polizeiruf 110".

Bereits vor seinem Diplom-Abschluss an der Schauspielschule wurde Tambrea zur Spielzeit 2009/2010 ans renommierte Berliner Ensembles berufen. Dort spielte er unter anderem in Inszenierungen der Frank-Wedekind-Klassiker "Frühlings Erwachen" (Regie: Claus Peymann) und "Lulu" (Regie: Robert Wilson) sowie in der Spielzeit 2012/13 in einer Inszenierung von Shakespeares "Was ihr wollt" (Regie: Katharina Thalbach). Nach einem kleinen Auftritt in Christian Schwochows Kinofilm "Die Unsichtbare" (2011) sah man Tambrea Ende 2012 erstmals in einer Kinohauptrolle: In Marie Noëlles und Peter Sehrs Historiendrama "Ludwig II." spielte er die Titelrolle des legendären bayerischen Königs. Diese Leistung brachte ihm unter anderem den Bayerischen Filmpreis (Nachwuchsdarstellerpreis), den New Faces Award und eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein.

Weitere Kinoauftritte hatte Tambrea in dem Zweiter-Weltkriegs-Drama "Das große Heft" (2013), in der modernen Bibeladaption "Jesus Cries" (2015) und in dem romantischen Thriller "Ma Folie" (FR/AT 2015), als eifersüchtiger französischer Liebhaber von Alice Dwyers Hauptfigur (Dwyer und Tambrea wurden auch in der Realität ein Paar).

Häufig wurde Tambrea (meist im Fernsehen) als finsterer Charakter oder Bösewicht besetzt. Philipp Kadelbach gab ihm in der TV-Adaption von "Nackt unter Wölfen" (2015) den Part des diabolischen SS-Untersturmführers Hermann Reineboth; auch in dem Historiendrama "Das Geheimnis der Hebamme" (2016) gab er einen Schurken. Der viel beachtete TV-Dreiteiler "Ku'damm 56" (2016) zeigte Tambrea in einer Hauptrolle als narzisstischen, sexuell gewalttätigen Fabrikantensohn; in der ersten Staffel der Agentenserie "Berlin Station" (2016) spielte er einen "Thin White Duke" genannten Killer. Positiv war seine Figur in dem TV-Thriller "Jack the Ripper – Eine Frau jagt einen Mörder" (2016), als Jäger des berüchtigten Londoner Serienmörders.

Nach einer tragenden Kinorolle in der Filmbiografie "Marie Curie" (2016), als schwedischer Botschafter August Gyldenstolpe, verkörperte Tambrea in dem Steinzeit-Drama "Der Mann aus dem Eis" (2017) einen brandschatzenden Neandertaler, gefolgt von der Titelrolle in dem TV-Weihnachtsfilm "Rübezahls Schatz" (2017). Daneben wirkte Tambrea als Mitglied des Berliner Ensemble weiterhin in einigen Bühneninszenierungen mit, so etwa in "Peter Pan" (2013, Titelrolle), "Die Kannibalen" (2014) und "Prinz Friedrich von Homburg" (2017, Titelrolle). 2017 schied er aus dem Ensemble aus. Seither konzentriert er sich vor allem auf die Kino- und Fernseharbeit.

2018 schlüpfte er für "Ku'damm 59" erneut in die Rolle des egomanischen Fabrikantensohns Joachim Franck. Im gleichen Jahr stand er für Stefan Ruzowitzkys Hesse-Adaption "Narziss und Goldmund" (Start: März 2020) als Narziss vor der Kamera. Schon 2019 startete der Jugendfilm "Ostwind – Aris Ankunft", mit Tambrea in einer wichtigen Nebenrolle als skrupelloser Pferdetrainer.

Weitere Rollen hatte er als Arzt in der Berliner Kiezgeschichte "In Berlin wächst kein Orangenbaum" (2020) und als Ludwig van Beethovens Musiklehrer Tobias Pfeiffer in "Louis van Beethoven" (2020, TV). Tambrea spielte erneut den Joachim Franck in "Ku'damm 63" (2021) und gab ein wohlhabendes Entführungsopfer in der zweiten Staffel der Krimi-Comedyserie "KBV - Keine besonderen Vorkommnisse" (2021). Eine Kino-Hauptrolle hatte er als exzentrischer DDR-Modedesigner in Aelrun Goettes "In einem Land, das es nicht mehr gibt" (2022).

Sabin Tambrea lebt in Berlin und ist seit 2018 mit Alice Dwyer verheiratet.

 

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