Biografie
Esther Amuser wurde 1966 in München geboren, wo sie bis heute lebt und arbeitet. Sie begann ihre Karriere als Kostümbildnerin an verschiedenen Opernhäusern und am Theater, arbeitete als Kostümschneiderin an der Oper "La Monnaie" in Brüssel, für die Bayreuther und Salzburger Festspiele, das Theater St. Gallen sowie für die Kammerspiele München. Ihre Arbeit brachte sie zudem ans Theatro Municipal in Rio de Janeiro, wo sie die Inszenierung von "Blaubarts Burg" ausstattete. Ab 1998 arbeitete sie als Kostümdesignerin für Opern am Münchner Theater am Gärtnerplatz.
Im Anschluss an die Arbeit für die Bühne begann sie 2001 als Kostümbildassistentin für TV-Produktionen wie den "Polizeiruf 110 - Silikon Walli" (2001) oder Jo Baiers Widerstandsdrama "Stauffenberg" (2004) und Kinofilme wie die Paul-Maar-Verfilmung "Herr Bello" (2007). Amuser war darüber hinaus auch in der Münchner Modebranche bei Lily Farouche und MCM Fashion tätig und kreierte 2007 ihr eigenes Modelabel "Ripsband". Im Film spezialisierte sie sich jedoch auf historische Kostüme und war erstmals 2008 in Margarethe von Trottas "Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen" zusammen mit Ursula Welter als hauptverantwortliche Kostümbildnerin tätig.
Für ihren zweiten Kinospielfilm sammelte Esther Amuser Originalstoffe und handgewebte Kleidung aus Hunsrücker Privatbeständen, die sie akribisch umarbeitete, um in "Die andere Heimat" (2013, Regie: Edgar Reitz) nicht nur einen authentischen Kleidungsstil der ländlichen Bevölkerung zu gewährleisten, der den Zuschauern glaubhaft die Atmosphäre der Zeit vermittelt, sondern auch den (Laien-)Darstellern des Films ein "Gefühl" der Lebensumstände über die Kleidung zu vermitteln, die sie teils wochenlang trugen. Die Mühe lohnte: Für ihr beeindruckende Arbeit wurde Amuser 2014 erstmals für den Deutschen Filmpreis nominiert.