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Alle Fotos (2)Biografie
Rolf Hansen wird am 12. Dezember 1904 in Ilmenau in Thüringen geboren. Nach dem Abitur studiert er zunächst Jura in München, bricht das Studium dann aber zugunsten einer Schauspielausbildung ab. Zwischen 1927 und 1932 ist er auf Bühnen in Weimar, Stuttgart, Köln und Wuppertal zu sehen, ein schwerer Autounfall verhindert jedoch eine weitere Laufbahn als Schauspieler.
Er geht nach Berlin und wechselt dort ins Filmgeschäft, wo er 1933 hinter der Kamera, als Regie-Assistent von Hans Behrendts "Hochzeit am Wolfgangssee", eine zweite Karriere startet. Er wird zum ständigen Mitarbeiter von Regisseur Carl Froelich, für den er zwischen 1934 und 1940 immer wieder als Regie- und Produktions-Assistent tätig ist – unter anderem bei den Zarah-Leander-Filmen "Es war eine rauschende Ballnacht" (1939) und "Das Herz der Königin" (1939/1940). 1936 ermöglicht Froelich ihm die Übernahme des Regiestuhls beim ersten deutschen Kurzspielfilm in Farbe: "Das Schönheitsfleckchen", einer Intrigengeschichte am Hofe Ludwig XV. nach einer Novelle des französischen Schriftstellers Alfred de Musset. Lil Dagover und Wolfgang Liebeneiner spielen die Hauptrollen.
Aus den verschiedenen, von Rolf Hansen in den Folgejahren realisierten Filmstoffen stechen vor allem zwei hervor: das Ehedrama "Das Leben kann so schön sein" (1938) mit Ilse Werner und Rudi Godden und die Kriegs-Revue "Die große Liebe" (1941/1942) mit Zarah Leander und Viktor Staal. Während der erste Film durch seine allzu realistische Darstellung sozialer Not in Nazi-Deutschland von den Machthabern verboten wird und erst 1950 unter dem neuen Titel "Eine Frau fürs Leben" in Deutschland Premiere hat, erfährt der zweite als "staatspolitisch und künstlerisch wertvoll" höchste Ehren und wird mit über 27 Millionen Zuschauern einer der größten Filmerfolge des Dritten Reichs.
Nach dem Krieg gründet Rolf Hansen 1950 in München die Rolf-Hansen-Film GmbH. Zunächst versucht er mit dem Bergdrama "Föhn" an die erfolgreichen Bergfilme Arnold Fancks anzuknüpfen – ein Unterfangen, das scheitert. Danach widmet er sich wiederholt dem in den 1950ern sehr populären Genre des Arztfilms: "Dr. Holl" (1950/1951), "Das letzte Rezept" (1951/1952), "Die große Versuchung" (1951) und "Sauerbruch – Das war mein Leben" (1953/1954) entstehen in dieser Zeit unter seiner Regie.
Bis 1961 realisiert Rolf Hansen noch sechs weitere Filme, darunter die melodramatische Dreiecksgeschichte "Teufel in Seide" (1955) und die internationale Koproduktion "Auferstehung" nach einer Vorlage von Lev Tolstoj. Der Abenteuerfilm "Gustav Adolfs Page", mit Liselotte Pulver und Curd Jürgens, ist sein letzter Film.
Rolf Hansen stirbt am 3. Dezember 1990 in München.