Werkschau Lars Eidinger im Filmmuseum Potsdam

Vom 7. bis 11. Januar 2015 widmet das Filmmuseum Potsdam dem Schauspieler und Theaterregisseur Lars Eidinger eine Werkschau.



Der 1976 geborene Schauspieler Lars Eidinger wird seit Jahren für seine Auftritte an der Berliner Schaubühne gefeiert, wo er auch Stücke inszeniert. Eidingers Kino-Oeuvre überzeugt ebenso. Sein Auftritt in "Die Wolken von Sils Maria" ist Anlass für eine erste kleine Werkschau und ein Gespräch mit Lars Eidinger im Filmmuseum Potsdam. Am 9. Januar ist er dort zu Gast und spricht mit Filmjournalist Knut Elstermann.

Das Programm der Werkschau:

9. Jan., 19:00 Uhr
"Die Wolken von Sils Maria"
R: Olivier Assayas, D: Juliette Binoche, Kristen Stewart, Lars Eidinger, D/CH/F 2014, 124'

Die international gefeierte Schauspielerin Maria Enders zieht sich in die Abgelegenheit der Schweizer Berge zurück, um sich dort auf eine neue Rolle vorzubereiten. Es handelt sich um die Neuauflage des Theaterstücks, mit dem sie vor 20 Jahren ihren großen Durchbruch hatte. Allerdings übernimmt ein aufstrebendes Hollywood-Starlet ihre damalige Rolle als Verführerin, während Maria den Part der älteren Chefin spielen soll. Maria kommen Zweifel, ob sie den heutigen Publikumserwartungen noch gerecht werden kann. Ihre junge Assistentin Valentine steht treu und geduldig an ihrer Seite, führt mit ihr lange Gespräche und schlüpft während der Textproben in die Rolle der "Antagonistin". Doch Valentine kann ihre Kritik bald nicht mehr zurückhalten und das Verhältnis der beiden Frauen wird kompliziert. Aus dieser vermeintlich einfachen Grundsituation schaffen Regisseur Olivier Assayas und das Ensemble um Juliette Binoche und Kristen Stewart ein fulminantes Filmdrama, das die Oppositionen Jugend/Alter, Theater/Kino, Blockbuster/Arthouse auf den Kopf stellt. Lars Eidinger spielt den jungen Theaterregisseur, der zwischen Kunstbetrieb und Yellow Press vermitteln muss.
Anschließend: Gespräch mit Lars Eidinger, Moderation: Knut Elstermann (Filmjournalist)

7. Jan., 17:00 Uhr
"Alle Anderen"
R: Maren Ade, D: Birgit Minichmayr, Lars Eidinger, Hans-Jochen Wagner, D 2009, 124'

Gitti und Chris, beide circa 30 und auf ihre Weise unangepasst, geraten im Urlaub auf Sardinien an einen Punkt, an dem sie über ihr Dasein nachdenken müssen, als Paar und als Einzelpersonen. Die Spannungen steigen als ein zweites Urlauberpaar eintrifft, das ihnen eine vermeintlich perfekte Beziehung vorlebt. Birgit Minichmayr und Lars Eidinger wurden für ihre ersten großen Kinorollen bei der Berlinale 2009 gefeiert.

10. Jan., 17:00 Uhr
"Verhältnisse"
R: Stefan Kornatz, D: Devid Striesow, Nicolette Krebitz, Lars Eidinger, D 2009, 89'

Philipp Schneider ist ehrgeiziger Stadtplaner in Frankfurt am Main, verheiratet, Vater von zwei Söhnen. Mit der Finanzkrise bleiben die Zahlungen der Auftraggeber aus und die Existenz seines Büros gerät in Gefahr. Philipp stemmt sich mit aller Kraft gegen die Bedrohungen und verliert dabei die Kontrolle über sein finanzielles und privates Leben. Seine Frau treibt er in die Arme eines Anderen. Erst als Zaungast seines eigenen Lebens besinnt sich Philipp darauf, was ihm wirklich wichtig ist, und er versucht seine Familie zurückzugewinnen.
"Allein für die Zusammenstellung seines Ensembles gebührt Stefan Kornatz, dem Regisseur und Autor des Films, Respekt. Für alles andere dann aber auch", schrieb die taz und verglich Look und Erzählweise dieser Fernsehproduktion mit den Filmen der Berliner Schule. Lars Eidinger wurde für seine Rolle in "Verhältnisse" für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.

8. Jan., 19:00 Uhr
11. Jan., 17:00 Uhr
"Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden"
R: Christoph Stark, D: Lars Eidinger, Peri Baumeister, Rainer Bock, D/A/LUX 2011, 100'

Lars Eidinger spielt den expressionistischen Dichter Georg Trakl, den ein inniges Verhältnis mit seiner impulsiven, jüngeren Schwester Grete verbindet. In seinen leidenschaftlichen und verstörenden Gedichten ist Grete oft Mittelpunkt. Doch Grete träumt von mehr, einem gemeinsamen Leben, irgendwo, wo sie keiner kennt. Georg hält dem sozialen Druck nicht stand und betäubt seine Schuldgefühle im Drogenrausch. Ein biografischer Film, der sich viele Freiheiten erlaubt und durch seine Hauptdarsteller zu überzeugen weiß.

8. Jan., 17:00 Uhr
"Was bleibt"
R: Hans-Christian Schmid, D: Corinna Harfouch, Lars Eidinger, Birge Schade, D 2012, 85'

Marko fährt mit Sohn Zowie übers Wochenende zu den Eltern. Sein verschuldeter Bruder Jakob und dessen Freundin Ella sind auch beim Familientreffen. Ihr Vater verkündet, dass er sich aus der Verlagsarbeit zurückzieht. Als Mutter Gitte ihnen eine verstörende Offenbarung macht, kann die Vivisektion der bürgerlichen Familie mit längst rissiger Fassade beginnen. Herausragend: Lars Eidinger als Marco, hin- und hergerissen in seiner innerfamiliären Rolle als Sohn und Vater.

8. Jan., 21:00 Uhr
10. Jan., 19:00 Uhr
"Fenster zum Sommer"
R: Hendrik Handloegten, D: Nina Hoss, Mark Waschke, Lars Eidinger, D/Finnland 2011, 96'

Juliane fährt frisch verliebt in den Urlaub nach Finnland, sie schläft abends an der Schulter des Geliebten ein und wird im winterlichen Berlin wieder wach. Ein Zeitsprung hat sie ein halbes Jahr zurück versetzt. Ihr Ex-Freund ahnt noch nichts von einer bevorstehenden Trennung und der zukünftige Freund erkennt sie noch nicht einmal. Mit aller Macht will Juliane das Schicksal einholen und alles genau so machen wie vorher, um die Liebe ihres Lebens zu treffen.
"Genrekino, made in Germany, selten geglückt, hier jedoch schon". (Film-Dienst) Besonders durch die herausragende Schauspielriege mit Nina Hoss, Mark Waschke und Lars Eidinger.

Quelle: Filmmuseum Potsdam