Der Wiener Schauspieler, Regisseur und Autor Peter Kern ist im Alter von 66 Jahren gestorben.
1949 in Wien geboren, betrat Kern als Wiener Sängerknabe zum ersten Mal eine Bühne, begann später eine Karriere als Theaterschauspieler und wurde ab den 1970er zu einem der wichtigsten Schauspieler im neuen deutschen Film. So sah man ihn u.a. in Rainer Werner Fassbinders "Faustrecht der Freiheit" (1975) und "Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel" (1975), in Hans Jürgen Syberbergs "Hitler. Ein Film aus Deutschland" (1977) oder Hans W. Geißendörfers "Die Wildente" (1976). In den 1990er Jahren stand er u.a. für Werner Schroeter ("Malina"; 1991) oder Christoph Schlingensief ("Terror 2000 - Intensivstation Deutschland", 1992) vor der Kamera.
Parallel zu seinen Schauspielerfolgen auf Leinwand und Bühne, drehte Kern ab den 1980ern auch eigene Spiel- und Dokumentarfilme, in denen er gerne gesellschaftliche Außenseiter porträtierte und politisch provozierte, wie z.B. mit der Satire "Haider lebt – 1. April 2021" (2002) oder auch seinem letzten Film, "Der letzte Sommer der Reichen" (AT 2014), der auf der diesjährigen Berlinale uraufgeführt wurde.
Peter Kern wurde im Laufe seiner Karriere vielfach ausgezeichnet; u.a. mit zwei deutschen Filmpreisen, einmal für seine Darstellung eines glücklosen Kioskbesitzers in "Flammende Herzen" (1978) und als Teil des Ensembles von Wim Wenders' mit insgesamt sieben deutschen Filmpreisen bedachten Drama "Falsche Bewegung" (1975).
Wie über seinen Freundeskreis am Mittwochabend bekannt gegeben wurde, verstarb Petern Kern gestern in seiner Geburtsstadt Wien.