Am Montag, den 19. August 2019 ist die Schauspielerin Margit Carstensen mit dem Götz George Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet worden.
Bei der Preisverleihung wurde Carstensen als "Ausnahmeerscheinung in der deutschen Theater- und Filmlandschaft, einzigartig in ihrem intensiven, bedingungslosen Spiel, ihrer grenzüberschreitenden Darstellung und in ihrer Konzentration, die das Publikum zum Zuhören zwingt und ausnahmslos in ihren Bann zieht" gewürdigt.
Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Götz George Stiftung verliehen. Die auf Georges Wunsch gegründete Stiftung unterstützt Schauspielerinnen und Schauspieler in künstlerischen, beruflichen und sozialen Belangen und fördert insbesondere ältere Künstlerinnen und Künstler. In diesem Sinne soll der Götz George Preis vor allem ältere Schauspielerinnen und Schauspieler für ihre Verdienste ehren und dabei aufmerksam machen auf reichhaltige künstlerische Ressourcen. Der Preis wurde 2018, zwei Jahre nach Georges Tod, zum ersten Mal vergeben (an Karin Baal).
Margit Carstensen machte zunächst am Theater Karriere, wo sie an allen wichtigen Bühnen Deutschlands präsent war. Zum Film kam sie 1970 durch Rainer Werner Fassbinder, zu dessen bevorzugter Hauptdarstellerin sie bald avancierte, z.B. in "Martha" "Nora Helmer" oder "Die bitteren Tränen der Petra von Kant". Für letztere Rolle wurde sie 1973 mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. Eine ebenfalls intensive künstlerische Zusammenarbeit verband sie mit Christoph Schlingensief. Auch wenn sich Carstensen nach Fassbinders Tod stärker aufs Theater konzentrierte, brillierte sie auch immer wieder in teils kleinen aber feinen Filmrollen, z.B. als Touristin in Romuald Kamakars "Manila" (2000), in Chris Kraus' "Scherbentanz", für den sie den Bayerischen Filmpreis 2003 erhielt oder Frauke Finsterwalders "Finsterworld" (2013).