Maren Ade im Cannes Wettbewerb 2016

Die deutsche Regisseurin Maren Ade feiert mit "Toni Erdmann" (DE/AT, Komplizen Film) Weltpremiere im Wettbewerb des 69. Festival de Cannes (11. – 22. Mai 2016). Des Weiteren sind vier deutsche Koproduktionen im Wettbewerb und vier in der Sektion Un Certain Regard programmiert.

Dies gab das Festival heute in einer Pressekonferenz bekannt.

Peter Simonischek ist "Toni Erdmann" und er ist Winfried, 65, ein Musiklehrer mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen, der mit seinem alten Hund zusammenlebt. Seine Tochter Ines – gespielt von Sandra Hüller ("Über uns das All", "Finsterworld", "Requiem") -  ist eine Karrierefrau, die um die Welt reist um Firmen zu optimieren. Vater und Tochter könnten also nicht unterschiedlicher sein. Da Winfried zu Hause also nicht viel von seiner Tochter sieht, beschließt er sie spontan zu besuchen. Statt sich anzukündigen, überrascht er sie mit Scherzgebiss und Sonnenbrille in der Lobby ihrer Firma. Winfried nervt seine Tochter mit lauen Witzen und der unterschwelligen Kritik an ihrem leistungsorientierten Leben und es kommt zum Eklat zwischen den beiden. Doch statt wie angekündigt Bukarest zu verlassen, überrascht er Ines mit einer radikalen Verwandlung in Toni Erdmann, sein schillerndes alter Ego und startet einen Amoklauf aus Scherzen.

Regisseurin Maren Ades zweiter Langfilm "Alle Anderen" hatte seine Uraufführung im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2009 und wurde dort mit dem Silbernen Bären (Großer Preis der Jury) und mit dem Silbernen Bären für Birgit Minichmayr als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Er startete in über achtzehn Ländern im Kino und erhielt drei Nominierungen für den Deutschen Filmpreis. Ihr Langfilmdebüt "Der Wald vor lauter Bäumen" erhielt unter anderem den Special Jury Award des Sundance Film Festivals 2005. Maren Ade produziert nicht nur ihren eigenen Filme selbst, sondern ist auch bei anderen Produktionen als Produzentin tätig.

Im Wettbewerb sind neben "Toni Erdmann" des Weiteren die deutschen Koproduktionen "Elle" von Paul Verhoeven (FR/DE/BE, Twenty Twenty Vision Filmproduktion), "Ma Loute" ("Slack Bay") von Bruno Dumont (FR/DE, Twenty Twenty Vision Filmproduktion, Pallas Film), "Paterson" von Jim Jarmusch (US/DE, K5 International) und "Personal Shopper" von Olivier Assayas (FR/DE, DETAiLFILM) mit dem deutschen Schauspieler Lars Eidinger programmiert.

In der Sektion Un Certain Regard sind vier deutsche Koproduktionen zu sehen: "Apprentice" von Boo Junfeng (SG/DE/FR, augenschein Filmproduktion), "Eshtebak" ("Clash") von Mohamed Diab (EG/FR/DE, NiKo Film), "Me'ever Laharim Vehagvaot" ("Beyond The Mountains And Hills") von Eran Kolirin (IS/BE/DE, Match Factory Productions) sowie "Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki" ("Hymyilevä Mies") von Juho Kuosmanen (FI/DE/SE, One Two Films).

L'Atelier gibt im Rahmen der Cinéfondation sich in Entwicklung befindlichen Filmprojekten die Chance sich zu präsentieren. Hierfür wurde "Iguana Tokyo" von Kaan Müjdeci (DE/TK, coloured giraffes) ausgewählt. Der Regisseur, der in Berlin lebt, feierte mit seinem letzten Film "Sivas" Weltpremiere im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspielen in Venedig und gewann den Spezialpreis der Jury.

Die Filme im Programm der unabhängigen Sektionen Semaine de la Critique und Quinzaine des Réalisateurs werden am 18. und 19. April 2016 bekanntgegeben.

German Films präsentiert auf dem Filmmarkt von Cannes unter dem Label "New German Films" vom 13. bis 18. Mai 2016 insgesamt 23 aktuelle deutsche Filme. Alle Filme und Vorführzeiten der "New German Films" gibt es hier.

Weiterhin betreibt German Films zum 16. Mal gemeinsam mit FOCUS Germany, dem Zusammenschluss der sieben großen Filmförderungen, den "German Pavilion" im International Village des Marché du Film. Er ist beliebter Treffpunkt und Anlaufstelle für die akkreditierten Besucher/-innen aus der deutschen und internationalen Filmbranche. An den Informationsständen von German Films und FOCUS Germany findet das Fachpublikum kompetente Beratung.

Quelle: www.german-films.de