FFF Bayern fördert neue Film- und Serienprojekte mit 5,8 Mio. Euro

Der Vergabeausschuss für die FFF Filmförderung hat gestern getagt und entschieden, 30 Projekte zu unterstützen, darunter sechs Serienprojekte, von denen erstmals zwei in der Stoffentwicklung gefördert werden.

 

Die Gesamtfördersumme in Höhe von 5,8 Mio. Euro enthält die Finanzierung eines Projekts in Höhe von 300.000 Euro durch den Bayerischen Bankenfonds sowie drei Erfolgsdarlehen. Die Höchstsumme von 900.000 Euro geht an Joseph Vilsmaiers neues Projekt "Der Boandlkramer und die ewige Liebe", das er mit einer Starbesetzung für die große Leinwand produzieren, inszenieren und fotografieren wird.

Die für Film zuständige Digitalministerin und FFF-Aufsichtsratsvorsitzende Judith Gerlach: „Egal ob Eberhofer-Krimis oder Boandlkramer-Komödie: Bayern ist die Heimat zahlreicher Publikumserfolge. Damit wir auch künftig durch Filme und Serien bestens unterhalten werden, fördert der FFF mit Unterstützung des Digitalministeriums mit rund 5,8 Millionen Euro insgesamt 34 Projekte. Ich freue mich schon auf die neuen Highlights.“  

Produktion Kinofilm:

Mit 2,6 Mio. Euro unterstützt der FFF Bayern die Produktion von fünf Kinofilmen. Insgesamt lagen dem Ausschuss Anträge für 13 Kinofilme vor.

900.000 Euro gingen an "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" der Perathon Medien. Die Komödie, in der sich der Boandlkramer verliebt und es deshalb mit dem Teufel zu tun bekommt, wird Joseph Vilsmaier produzieren, inszenieren und fotografieren. Marcus H. Rosenmüller und Ulrich Limmer haben das Drehbuch verfasst. Die Produktion hat ein hochkarätiges Ensemble für den Cast gewonnen. Gedreht wird überwiegend in Bayern und zum Teil in Tirol. Der Kinofilm ist eine Produktion der Perathon Medien in Koproduktion mit dem neu gegründeten Medienunternehmen, das aus der Tele München Gruppe, Universum Film, i&u TV sowie Wiedemann & Berg Film hervorgeht.

Katja von Garnier wird einen Tanzfilm inszenieren: "Fly" ist eine Produktion der Rat Pack. Hier geht es um ehemalige Straftäter/innen, die im Tanzen unterrichtet werden, um sie bei ihrer Rückkehr in in die Freiheit zu begleiten. Das Drehbuch hat die Regisseurin gemeinsam mit Daphne Ferraro geschrieben. Mehr als die Hälfte der Dreharbeiten findet in Bayern statt. Der FFF fördert die Produktion mit 700.000 Euro.

In einer Woche startet "Leberkäsjunkie", und der Dreh des nächsten Eberhofer-Krimis wird gerade vorbereitet: "Kaiserschmarrndrama" lautet der Titel des siebten Films der erfolgreichen Rita Falk-Reihe, die zuletzt mehr als 1 Mio. Besucher allein in bayerischen Kinos erreichte. Der FFF fördert die Produktion der Constantin Film mit 500.000 Euro. Ed Herzog, der mit Stefan Betz das Drehbuch geschrieben hat, wird auch wieder Regie führen. Im neuen Film tut sich Susi mit dem unbeliebten Bruder von Franz zusammen, um ein Doppelhaus zu bauen. Und dann gibt's Probleme mit Rudi, der sich bei Franz einquartiert, weil er ihm für einen Unfall die Schuld gibt und meint, dass er jetzt nie mehr laufen kann, obwohl er als geheilt gilt. Gedreht wird natürlich in Niederbayern!

350.000 Euro gehen an den Kinderfilm "Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft", den Blue Eyes Fiction für die große Leinwand produzieren wird. Regie führt Granz Henman nach einem Drehbuch von Gerrit Hermans. Felix, bekannt aus den beiden Vorgänger-Filmen, geht auf Klassenfahrt! Außerdem hat er sich in die neue Mitschülerin Melanie verliebt. Weil ihm die Freunde sein Date mit ihr zu vermasseln drohen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sie zu schrumpfen...

Mit 180.000 Euro fördert der FFF Bayern das Langfilm-Debüt von Schauspielerin Katharina Marie Schubert, die nicht nur Regie führen wird, sondern auch das Drehbuch verfasst hat. "Das Mädchen mit den goldenen Händen" spielt kurz vor der Jahrtausendwende in der Provinz in Sachsen-Anhalt und erzählt eine Mutter-Tochter-Geschichte, in der, ausgelöst durch eine emotionale Tour de Force rund um den 60. Geburtstag der Mutter, alle einen völlig neuen Blick auf die eigene Vergangenheit bekommen. Realisieren wird das Projekt die Münchner Produktionsfirma if...Productions.

Produktion Fernsehfilm und Serie:

660.000 Euro FFF Fördermittel gehen an "Katakomben". Das Serienprojekt entsteht für den neuen Streaming-Dienst Joyn in Koproduktion mit ProSiebenSat.1. In 6x45 Minuten wird es um das Aufeinanderprallen zweier Welten unterhalb des Münchner Hauptbahnhofs gehen: Hier treffen reiche Jugendliche, die eine Party feiern wollen, auf jugendliche Obdachlose. Bald geht es um Leben um Tod. Die Drehbücher werden im Writers' Room entwickelt; die Head-Autoren sind Florian Kamhuber und Jakob M. Erwa, der auch Regie führen wird. Produktionsfirma ist die Neuesuper. Der Dreh findet komplett in München statt.

Mit 25.000 Euro FFF Förderung realisiert die Gebrüder Beetz Filmproduktion mit dem BR einen Dokumentarfilm für das Fernsehen: "Gangster, Gefangene und GIs" zeigt ein bayerisches Alpenidyll, in dem kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges sehr unterschiedliche Lebenswelten aufeinandertrafen: Befreier und Gefangene, Flüchtlinge und KZ-Überlebende kamen in Garmisch-Partenkirchen zusammen. Für Drehbuch und Regie ist Annette Baumeister verantwortlich.

Produktion Nachwuchsfilm:

Mit knapp einer halben Million Euro unterstützt der FFF Bayern fünf Projekte junger Filmemacher/innen, darunter einen Debütfilm, einen Film eines Quereinsteigers, zwei Abschlussfilme an der Macromedia Hochschule und zwei an der Hochschule für Fernsehen und Film München.

"Kokon" lautet der Titel des Debütfilms von Max Fey, der sich bereits als Editor einen Namen gemacht und die HFF München absolviert hat. Das Drama handelt von der Liebe einer Mutter zu ihrem autistischen Sohn. Max Fey hat das Drehbuch in der Münchner Drehbuchwerkstatt gemeinsam mit Michael Gutmann entwickelt, produzieren wird das Projekt die Firma Lüthje Schneider Hörl Film. Gedreht wird zum großen Teil in München und Umgebung. Der FFF Bayern fördert den Debütfilm mit 300.000 Euro.

Die vier Abschlussfilme sind allesamt Kurzfilme. Sie handeln von mexikanischen Initiationsriten ("Reina", 50.000 Euro), einer Freundschaft an der Münchner Kunstakademie angesichts existenzieller Herausforderungen ("Die Akademie", 50.000 Euro), von Vater und Sohn, die das Haus der Großmutter entrümpeln ("Unter den Jahren", 25.000 Euro) und von einer korpulenten Informatikerin, die sich im Fitness-Studio in einen athletischen Trainer verliebt ("Fabrication", 25.000 Euro).

Fabian Altenried hat in Düsseldorf freie Kunst studiert und lebt wieder in seinem Heimatort Bad Endorf. Er hat bereits zwei experimentelle Filme gemacht, von denen einer auf dem International Film Fest Rotterdam Weltpremiere gefeiert hat. Seinen dritten Film macht er nun mit 25.000 Euro FFF Förderung; produzieren wird seine Firma Schuldenberg Films. "Amygdala" handelt von mysteriösen Angriffen der Natur auf die Menschen, woraufhin in einem abgelegenen bayerischen Alpendorf ein verbittertes Ringen um die Deutungshoheit der Katastrophe entbrennt. Der Dreh findet komplett in den Chiemgauer Alpen statt.

Projektentwicklung:

Fünf Projekte werden mit FFF Förderung in einer Gesamthöhe von 330.000 Euro gefördert. Darunter sind drei Serien:

Ein Kurierfahrer, der zum vermögendsten Mann aller Zeiten wird und versuchen muss, die Welt zu retten – davon erzählt die Serie "Inheritance", die Verfilmung des Romans "Eine Billion Dollar" von Andreas Eschenbach aus dem Jahr 2001. Die Münchner Produktionsfirma Dancing Camel Films entwickelt acht einstündige Episoden. Headautor des Writers' Rooms ist der amerikanische Drehbuchautor und Showrunner Michael Russell Gunn; für die Regie sind Lennart Ruff und Adolfo Kolmerer vorgesehen. Der FFF unterstützt die Entwicklung mit 80.000 Euro.

Bereits bekannt ist, dass die Münchner Produktionsfirma H&V Entertainment die Serie "Die Saat" als deutsch-norwegisch-belgische Koproduktion mit der ARD Degeto plant. In der Thriller-Serie geht es um die Macht von Konzernen, die Macht von Saatgut und dessen Bedeutung für die Ernährung der Weltbevölkerung. Regie wird Alexander Dierbach nach Drehbüchern von Christian Jeltsch und Axel Hellstenius führen. Auch diese Entwicklung fördert der FFF mit 80.000 Euro.

Erstmals eine Animationsserie realisieren wird die Münchner Produktionsfirma die film gmbh. "Zeus und die Bande vom Olymp" beruht auf dem Kult-Buch "Ich, Zeus und die Bande vom Olymp" (dtv Verlag) von Frank Schweiger. Für die Drehbücher ist David Ungureit verantwortlich. Die Animationsserie wird humorvoll in 24 elfminütigen Folgen die größten Abenteuer der griechischen Götter erzählen. Der FFF fördert die Entwicklung mit 65.000 Euro.

Nur noch sieben Stunden Zeit für den Kater und den Raben, um die Welt vor dem Untergang zu retten: Mit 90.000 Euro FFF Förderung entwickelt Zieglerfilm München die Verfilmung von Michael Endes Kinderroman "DerWunschpunsch". Das Drehbuch für "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" schreibt Friedemann Fromm.

Stoffentwicklung:

Mit 220.000 Euro unterstützt der FFF sieben Stoffentwicklungen, darunter erstmals zwei Entwicklungen für Serienstoffe, was durch die fortgeschriebenen Richtlinien seit diesem Jahr möglich ist.

Lieblingsfilm (35.000 Euro) arbeitet an einer Verfilmung über das mysteriöse Verschwinden von Emanuela Orlandi vor 35 Jahren im Vatikan. Der Stoff der sechsteiligen Serie "In Nomine Patris" wird entwickelt von Angela Gilges und Co-Autor Christopher von Delhaes. Beide haben die Drehbuchwerkstatt München absolviert.

Die Firma all in production (30.000 Euro) wird das Buch einer der berühmtesten deutschen Krimiautorinnen als Serie realisieren: "Im Kaktusgarten" beruht auf dem Roman "An einem Tag im November" von Petra Hammesfahr. Auch hier entwickelt eine Absolventin der Drehbuchwerkstatt München den Stoff: Joana Vogdt.

Jakob Lass entwickelt das Drehbuch seines neuen Projekts mit Teresa Kuhn und 35.000 Euro FFF Förderung: In "Lucy & Mark" geht es um Liebe von Menschen mit Behinderung. Produktionsfirma ist X Filme Creative Pool Bayern.

Atalante Film (35.000 Euro), die Produktionsfirma von Maria Furtwängler, arbeitet mit Drehbuchautorin Ruth Toma an der Stoffentwicklung von "Mistbratzn". Die bayerische Komödie handelt von zwei Schwestern, die einander nicht leiden können. Als eine der beiden ihren Mann im Affekt tötet, haben sie ein gemeinsames Problem und müssen jetzt plötzlich zusammenarbeiten.

Verleih:

Mit 490.000 Euro FFF Verleihförderung starten fünf Filme im Kino: Die Komödie "Eine ganz heiße Nummer 2.0", der Heimatkrimi "Leberkäsjunkie", das Drama "Dem Horizont so nah", der Kinderfilm "Mein Lotta-Leben" und der Dokumentarfilm "Body of Truth".

Quelle: fff-bayern.de