Der FFF-Vergabeausschuss hat in der ersten Sitzung des Jahres entschieden, 30 Projekte mit insgesamt 6,8 Millionen Euro zu fördern.
Darunter sind ein Drama über den Widerstandskämpfer und Hitler-Attentäter Georg Elser, der vierte Teil der erfolgreichen Kinderfilmreihe "Fünf Freunde", die Literaturverfilmungen "Heidi" und "Nebel im August" sowie "Winterkartoffelknödel", die Fortsetzung des Überraschungserfolgs "Dampfnudelblues". Insgesamt sind 54 Anträge eingereicht worden.
Mit 900.000 Euro zuzüglich eines Erfolgsdarlehens von 89.000 Euro fördert der FFF Bayern die Produktion von "Fünf Freunde 4" (Antragsteller: SamFilm). Diesmal versuchen die fünf Freunde in der mystischen Welt der Mumien und Pharaonen ihren Onkel aus dem Gefängnis zu befreien und bekommen es mit einem gefährlichen Geheimbund zu tun. Regie führt Mike Marzuk nach einem Drehbuch von Peer Klehmet und Sebastian Wehlings.
Die Verfilmung der gleichnamigen Romanreihe "Heidi" (Claussen+Wöbke+Putz) fördert der FFF mit 800.000 Euro. Das Schicksal von Heidi, die von ihrer Tante aus den geliebten Schweizer Bergen in die Stadt fortgeschickt wird, inszeniert Alain Gsponer nach einem Drehbuch von Petra Volpe. Das Drama "Georg Elser – Es muss sein!" (Lucky Bird Pictures) über das fehlgeschlagene Attentat auf Hitler im Jahr 1939 erhält FFF-Förderung in Höhe von 800.000 Euro. Torsten C. Fischer inszeniert den Film nach einem Drehbuch von Fred und Léonie-Claire Breinersdorfer. In "Nebel im August" (collina Film) wird der 13-jährige Ernst, der jenischer Abstammung ist, zum Opfer des nationalsozialistischen Euthanasie-Programms. Das Drehbuch nach dem gleichnamigen autobiographischen Roman von Robert Domes hat Holger Karsten Schmidt geschrieben. Regie führt Uli Edel. Der FFF fördert das Drama mit 800.000 Euro.
Die Komödie "Kleine Ziege, sturer Bock" (die film; 400.000 Euro) erzählt die Geschichte des Elvis-Imitators Jacob, der einen wertvollen Zuchtschafbock auf die Färöer-Inseln bringen soll. Als er kurz vor der Abfahrt von seiner längst vergessenen Geliebten erfährt, dass er Vater ist, nimmt er seine 13-jährige Tochter mit auf die Reise und eine turbulente Fahrt beginnt. Johannes Fabrick inszeniert den Film nach einem Drehbuch von Petra Wagner.
Mit 400.000 Euro unterstützt der FFF die Komödie "Winterkartoffelknödel" (Constantin Film Produktion). In der Fortsetzung von "Dampfnudelblues" bekommen es Dorfpolizist Franz Eberhofer und Privatdetektiv Rudi Birkenberger mit mehreren Todesfällen zu tun, deren Aufklärung sie bis nach Mallorca führt. Das Drehbuch hat Sascha Bigler geschrieben. Regie führt Ed Herzog.
"Hannas schlafende Hunde" (enigma film; 350.000 Euro) nach dem gleichnamigen autobiographischen Roman von Elisabeth Escher erzählt die Geschichte von Hanna, die in den 1960er/70er Jahren im österreichischen Wels aufwächst. In der Kleinstadt sind die Nazis noch gegenwärtig. Und während ihre Mutter mit der Vergangenheit abschließen will, kann Hanna ihre Identität nicht länger verstecken. Andreas Gruber hat das Drehbuch geschrieben und wird auch Regie führen.
Außerdem entstehen mit FFF-Förderung drei Kino-Dokumentarfilme: Im Fokus von "Wild Plants" (Leykauf Film; 55.000 Euro) steht eine neue philosophische Gartenbewegung in Europa und Amerika, deren Ziel es ist, die Natur in urbane Räume zurückzubringen. Nicolas Humbert wird bei der deutsch-schweizerischen Koproduktion Regie führen."Brenna tuats schon lang" (Blanko Musik; 50.000 Euro) heißt der Musikdokumentarfilm über den Österreicher Hubert von Goisern und die Entwicklung der Volksmusik zum Alpenrock. Das Konzept haben Hage Hein und Marcus H. Rosenmüller entwickelt, der auch für die Regie verantwortlich sein wird. In "Birth of a Family" (Lailaps Pictures; 30.000 Euro) wird das Thema Adoption aus der Sicht dreier Kinder behandelt. Das Konzept haben Herbert Schwarze und Ciro Cappellari geschrieben, der auch Regie führen wird.
Fünf Fernsehfilme fördert der FFF mit insgesamt 1,3 Millionen Euro: Rainer Kaufmann inszeniert den historischen TV-Zweiteiler "Die Puppenspieler" (Zieglerfilm; Senderpartner: Degeto, BR) über den jungen Richard, der mit ansehen musste, wie seine Mutter auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. Die einflussreiche Kaufmannsfamilie Fugger nimmt den Jungen auf und führt ihn in eine neue Welt ein, in der er sich zwischen Macht und Liebe entscheiden muss. Das Drehbuch nach dem Besteller von Tanja Kinkel haben Katrin Richter und Jürgen Schlagenhof geschrieben.
In "Bella- meine Puppe und ich" (Wiedemann & Berg Television; Sat.1) wird das Leben der 30-jährigen Jana durcheinander gebracht, als ihre sprechende und ganz und gar unkorrekte Puppe aus Kindheitstagen wieder auftaucht und ihr verdeutlicht, was sie im Leben alles falsch gemacht hat. Josh Broecker inszeniert die Komödie nach einem Drehbuch von Michael Kenda.
Das zweiteilige Dokudrama "Wir waren Geiseln der SS" (Gebrüder Beetz Filmproduktion; ZDF, Arte) erzählt von besonders prominenten SS-Gefangenen, die in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zu einer Odyssee durch die Alpen gezwungen wurden. Das Drehbuch hat Christian Frey geschrieben, der zusammen mit Robert Krause Regie führen wird.
Das historische Drama "Madame Nobel" (Tivoli Filmproduktion; Degeto, BR) porträtiert die Geschichte der ersten Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner und Alfred Nobel, die Zeit ihres Lebens eine innige und außergewöhnliche Beziehung verband. Urs Egger inszeniert das Drama nach einem Drehbuch von Rainer Berg.
Der Dokumentarfilm "Roter Holunder" (Filmbüro Süd; SWR, WDR) begleitet einen Sängerwettbewerb in russischen Gefängnissen, bei dem die Häftlinge sich mit einem selbst gesungenen Lied bewerben können – und manchmal in der Folge aus der Haft entlassen werden. Das Drehbuch hat Stefan Eberlein geschrieben, der auch Regie führen wird.
Felix von Posers Erstlingsfilm "Replace" (Sparkling Pictures) unterstützt der FFF mit 200.000 Euro. In dem Thriller leidet die schöne Kira an einer seltsamen Krankheit, bei der ihre Haut rasant altert und sich ablöst. Nur die Haut anderer Frauen kann ihre heilen. Norbert Keil wird bei der deutsch-kanadischen Koproduktion Regie führen.
Im Bereich "anderer Nachwuchs" fördert der FFF drei Projekte: Markus Ehrharts Drama "Revolution" (Deutsche Exotik Filmproduktion) über den sechsjährigen Alexej, der in Weißrussland in ein Kinderheim zwangseingewiesen wird, da seine Eltern gegen den Präsidenten Lukaschenko demonstrieren, wird mit 25.000 Euro gefördert. In Kathrin Anna Stahls Drama "Stille Nacht" (Filmstahl) verbrennt der Sohn eines armen Tagelöhners im Spiel die schwer erarbeiteten Talerscheine seines Vaters und löst damit eine Katastrophe aus. Der Film basiert auf Friedrich Hebbels Novelle "Die Kuh" und erhält ebenfalls 25.000 Euro Förderung. Mit 60.000 Euro fördert der FFF die Entwicklung von Peter Kocylas "Paradise" (NEUESUPER), bei dem Hans Weingartner Regie führen wird. Der Thriller handelt von dem hochverschuldeten Max, der in einer Firma arbeitet, die Menschen per Transplantation ein längeres Leben schenkt. Als die Geschäfte eingestellt werden müssen, schmiedet Max einen risikoreichen Plan, um noch von einem letzten Eingriff zu profitieren.
Im Fokus der Dokumentation "Zwei Filmpioniere – Die Gebrüder Ostermayr" (Latteyer Film) stehen die beiden Münchner Brüder, die mit der Gründung des Geiselgasteig-Filmgeländes und der Erfolgsformel für den Bollywood-Film Filmgeschichte geschrieben haben. Der FFF fördert das Projekt mit 17.500 Euro.
Die Entstehung von vier Drehbüchern fördert der FFF mit insgesamt 85.000 Euro: Karin Michalkes Komödie "Auch unter Kühen gibt es Zicken" (Lieblingsfilm) handelt von Leni, die den Verlust ihres ungeborenen Kindes verarbeiten will und einen Sommer als Sennerin auf einer Alm arbeitet. Konstantin Ferstls Komödie "Der König von Passau" (Filmbüro Münchner Freiheit) erzählt die Geschichte des unkonventionellen Felix, der zum 10-jährigen Abi-Treffen in seine Heimatstadt Passau zurückkehrt und einen Plan schmiedet, der verlogenen Passauer Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Philipp J. Pamers Drama "Der Nexus" (Neos Film) spielt in einem südtiroler Internat, in dem der Außenseiter Lukas zu Anerkennung gelangt, als er mit der selbst programmierten Seite NEXUS neben Liebes- und Lifestyletipps auch Lateinübersetzungen online stellt. Doch der Ruhm endet, als Lukas eine Schadensersatzklage erhält. In "Vater-Mutter-Ork" (filmschaft maas & füllmich) von Lena Krumkamp versucht die alleinerziehende Mutter Kaja ihrem Sohn Florian zu verheimlichen, wer sein Vater ist. Doch als dieser zufällig erfährt, dass sein Vater ein begeisterter Life-Rollenspieler ist, macht er sich zum alljährlichen LARP auf, um ihn zu suchen – gefolgt von seiner Mutter.
Mit 345.000 Euro unterstützt der FFF Bayern Verleih und Vertrieb folgender Filme: "Irre sind männlich", "alles inklusive", "Die geliebten Schwestern", "Stereo", "Gabrielle – (K)eine ganz normale Liebe", "Und morgen Mittag bin ich tot".
Quelle: www.fff-bayern.de