Biografie
Stefan Eberlein, geboren 1967 in Laupheim, studierte von 1994 bis 1998 Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Neuere Geschichte in München. Praktische Filmerfahrungen sammelte er unter anderem als Produktions-Assistent bei Romuald Karmakars "Der Totmacher" (1995). Sein Regiedebüt gab Eberlein mit dem Kurz-Dokumentarfilm "Keine Schonzeit für Füchse" (1998, TV), über die Rituale und Selbstbilder schlagender Studentenverbindungen. Bei Karmakars "Das Himmler-Projekt" (2000) wirkte Eberlein am Textbuch mit. Im gleichen Jahr gründete er gemeinsam mit Manuel Fenn die Produktionsfirma Filmbüro Süd, mit der das Duo Dokumentationen, Reportagen und Dokumentarfilme für öffentlich-rechtliche Fernsehsender produziert, meist für Formate wie die anspruchsvolle Reportagereihe "37 Grad".
Als Regisseur realisierte Eberlein die Doku-Serie "Einsatz im Krisengebiet" (2006), für die er drei Helfer vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen auf einer Mission in den Sudan begleitete. Ebenfalls fürs Fernsehen drehte er die halbstündigen Reportagen "Hippie, Lebenskünstler, Diplomat" (2009), über Walter Lindner, den deutschen Botschafter in Kenia, und "Ab nach Tadschikistan" (2010), über eine junge Berlinerin, die als freiwillige OSZE-Wahlbeobachterin nach Tadschikistan reist. Danach realisierte Eberlein den 45-minütigen Dokumentarfilm "Wutbürger" (2011, TV), über zwei Senioren und ihren politischen Protest. Daneben produzierte Eberlein unter anderem "Mein Krieg im Frieden" (2008, TV), über den Alltag dreier Jugendlicher im Kosovo, "Abschied für immer – Wenn die Eltern sterben" (2012, TV) und "Countdown Afghanistan" (2014, TV), über drei Afghanen, die in ihrer Heimat für Frieden, Bildung und Gleichberechtigung kämpfen wollen.
Beim Leipziger Dokumentarfilmfestival wurde im Herbst 2015 Eberleins "Parchim International" uraufgeführt: Der Dokumentarfilm beobachtet einen chinesischen Unternehmer bei dem Versuch, einen stillgelegten Militärflughafen in der ostdeutschen Provinz zu einem milliardenschweren Verkehrsknotenpunkt auszubauen. Beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2016 wurde "Parchim International" als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Im Mai 2016 startete er in den deutschen Kinos.