Biografie
Petra Biondina Volpe, geboren 1970 in Suhr, Schweiz, studierte von 1992 bis 1994 Kunst in Zürich und arbeitete dort ab 1995 zwei Jahre lang als Cutterin. 1997 nahm sie ein Dramaturgie- und Drehbuchstudium an der Filmuniversität Babelsberg "Konrad Wolf" auf. Ihr Kurzfilm "Crevetten" (2001), über die besondere Beziehung einer jungen Pflegerin zu einer Altersheimbewohnerin, wurde beim Internationalen Filmfestival Locarno mit dem Action Light Preis ausgezeichnet und erhielt beim Molodist International Film Festival den Preis für den Besten Studentenfilm.Der Kurzfilm "Schlorkbabies an der Raststätte" (2002) wurde beim Deutschen Kamerapreis mit dem Förderpreis Kurzfilm gewürdigt.
Seit ihrem Diplomabschluss im Jahr 2003 arbeitet Volpe als freie Regisseurin und Drehbuchautorin. Ihr Langfilmdebüt gab sie mit dem Fernsehspiel "Schönes Wochenende" (CH 2006), gefolgt von der TV-Komödie "Kleine Fische" (CH 2007). Ihre Fernsehkomödie "Frühling im Herbst" (CH 2009), über die Liebe zwischen einer Endfünfzigerin und einem jungen Argentinier, erhielt beim Baden-Badener Fernsehfilm Festival 2010 den Hauptpreis als Bester Fernsehfilm sowie den Preis der Studentenjury. Neben ihren Regiearbeiten schrieb Volpe Drehbücher für eine Folge der Krimiserie "Tag und Nacht" (CH 2008) und Bettina Oberlis Kinofilm "Lovely Louise" (CH/D 2013).
Ihren ersten Kinofilm als Regisseurin realisierte Petra Volpe mit "Traumland" (D/CH 2013), einem Drama über die Beziehungs- und Existenznöte vier sehr unterschiedlicher Menschen. Der Film wurde mit dem Deutschen Kamerapreis für den Besten Schnitt (Hansjörg Weißbrich) ausgezeichnet; Ursina Lardi erhielt den Schweizer Filmpreis als Beste Darstellerin; drei weitere Nominierungen zum Schweizer Filmpreis erhielt "Traumland" in den Kategorien Beste Darstellerin (Bettina Stucky), Bestes Drehbuch und Bester Film.
Auch Volpes Verfilmung des Kinderbuchklassikers "Heidi" (2015) war ein großer Erfolg: die deutsch-schweizerische Produktion zog allein in Deutschland mehr als 1,2 Millionen Zuschauende in die Kinos und wurde mit dem Bayerischen Filmpreis sowie dem Deutschen Filmpreis als Bester Kinderfilm ausgezeichnet.
Mit "Die göttliche Ordnung" (2017), über die Schweizer Frauenbewegung der 1970er Jahre, gelang Volpe der erfolgreichste Schweizer Kinofilm des Jahres 2017. Beim Schweizer Filmpreis erhielt sie die Auszeichnung für das Beste Drehbuch, beim Tribeca Film Festival in New York den Nora Ephron Prize. Als Drehbuchautorin zeichnete sie bei der zur Nachkriegszeit spielenden Miniserie "Frieden" (CH/FR/DE 2020) und bei der tragikomischen Ehegeschichte "Die goldenen Jahre" (CH/DE 2022) verantwortlich.
Ende 2023 begann Petra Volpe mit den Dreharbeiten zu ihrem nächsten eigenen Kinofilm: "Heldin" zeichnet das Porträt einer Krankenhaus-Pflegefachfrau, die sich trotz allem Stress ihre Empathie und ihren Idealismus zu bewahren versucht.