Drei Dramen und eine Komödie im Finale für den "Günter Rohrbach Filmpreis 2014"

Am 7. November 2014 wird der vierte "Günter Rohrbach Filmpreis" im saarländischen Neunkirchen verliehen.

Die Jury um die Vorsitzende Barbara Auer hat die besten vier Filme ausgewählt, die um den renommierten Filmpreis konkurrieren. Die Entscheidung der Jury wurde heute von Oberbürgermeister Jürgen Fried im Rahmen einer Pressekonferenz im Neunkircher Rathaus bekannt gegeben.

Die Filme "Der Fall Bruckner" von Urs Egger, "Traumland" von Petra Volpe, "Westen"  von Christian Schwochow und "Zeit der Kannibalen" von Johannes Naber stehen im Finale der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung. Neben dem Preis für den besten Film werden zusätzlich drei weitere Preise vergeben: der Preis für den besten Darsteller in Höhe von 5.000 Euro und zwei Sonderpreise in Höhe von 2.500 Euro und 3.500 Euro.

Die Finalisten im Überblick

In dem Drama "Der Fall Bruckner" von Urs Egger sieht sich Katharina Bruckner (Corinna Harfouch) beruflich im Jugendamt wie auch im Privatleben mit Problemen konfrontiert: Ihr Mann (Bernhard Schütz) scheint fremdzugehen und ihre Tochter (Claudia Eisinger) wandert ohne den Enkelsohn (Leander Nitsche) nach Marrakesch aus. In dieser Situation tritt Schulpsychologe Schubert (Maximilian von Pufendorf) an sie heran und bittet um ihre Hilfe: Die Architektin Bremer (Christiane Paul) hatte ihn mit ihrem siebenjährigen Sohn Joe (Elon Baer) wegen dessen Überaktivität aufgesucht. Katharina kann das Vertrauen des verängstigten Jungen gewinnen, doch Joes Mutter verbittet sich jede Einflussnahme und bezichtigt Katharina, den Tod ihres eigenen Sohnes kompensieren zu wollen. Katharina wird von dem Fall entbunden, bis bei Joe Spuren von Misshandlung festgestellt werden.

Das Episoden-Drama "Traumland" von Petra Volpe beleuchtet das Leben von vier Zürichern und deren Erlebnissen an Heiligabend: Die Sozialarbeiterin Judith (Bettina Stucky) kümmert sich tagsüber um die Prostituierten am Sihlquai und trifft sich abends heimlich mit ihrem Liebhaber im Hotel. Ehefrau Lena (Ursina Lardi) ist geschockt, als sie herausfindet, dass ihr Mann Prostituierte in Anspruch nimmt. In Strapsen lädt die einsame Witwe Maria (Marisa Peredes) ihren Bekannten zum Abendessen ein. Sie alle treffen auf die 18-jährige Bulgarin Mia (Luna Zimić Mijović), die in Zürich ihr Geld auf dem Straßenstrich verdient.

Das Drama "Westen" von Christian Schwochow nach einem Roman von Julia Franck ("Lagerfeuer") dreht sich um die Ostberlinerin Nelly Senff (Jördi Triebel), die nach dem Tod ihres Mannes Wassilij gemeinsam mit ihrem Sohn Alexej (Tristan Göbel) aus der DDR nach Westdeutschland auswandern möchte. Im Westen angekommen, sieht sich Nelly jedoch mit unangenehmen Fragen konfrontiert, denn Wassilij war laut CIA ein ostdeutscher Spion. Nelly weigert sich, der CIA Rede und Antwort zu stehen, die ähnliche Fragen wie die Stasi stellt. Sie begegnet Hans, der sich um sie und Alexej kümmert und sie in ihrem Widerstand unterstützt. Nelly erkennt, dass sie für ihre Freiheit die Vergangenheit ohne einen Blick zurück hinter sich lassen muss.

In der grotesken Komödie "Zeit der Kannibalen" von Johannes Naber konkurrieren die vier Business Consultants Öllers (Devid Striesow), Niederländer (Sebastian Blomberg), Hellinger und März (Katharina Schüttler) im Kampf um eine Position als Partner der Firma. Sie bereisen die ganze Welt, um durch Mitarbeiterentlassungen die Gewinnmaximierung von Großkonzernen voranzutreiben. Die Schicksale der betroffenen Familien interessieren die drei dabei nicht. Als Hellerer die Position als Partner erhält, sind Öllers und Niederländer geschockt und befürchten ihre Entlassung. Doch plötzlich begeht Hellinger Selbstmord und auch die Firma steht vor dem Verkauf.

Finalistenwoche und Preisverleihung

Die vier Finalistenfilme werden in der traditionellen Finalistenwoche vom 2. bis 6. November 2014 jeweils um 18.00 Uhr im Cinetower in Neunkirchen gezeigt. Tickets können unter www.cinemas-nk.de oder unter 06821 / 923410 für 5,50 Euro bestellt werden. Ein Sammelticket für alle vier Finalisten kostet 20 Euro.

Den Auftakt der Finalistenwoche macht am 2. November der "Saarländische Filmemacher Abend", bei dem die Kurzfilme "Fürchtet euch nicht" von Marc Andre Misman, "Fair Trade" von Emilie Cherlet und "Frauke hat gesagt" von Tom Wagner gezeigt werden (Eintritt 5,50 Euro).

Filminteressierte haben darüber hinaus die Möglichkeit, an der Verleihung des "Günter Rohrbach Filmpreises" teilzunehmen. Eintrittskarten gibt es für 30 Euro ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.ticket-regional.de oder über die Ticket-Hotline 0651 / 97 90 777.

Über den Günter Rohrbach Filmpreis:

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis, benannt nach dem gebürtigen Neunkircher Dr. Günter Rohrbach, wurde 2011 zum ersten Mal vergeben. Günter Rohrbach zählt zu den größten deutschen Filmproduzenten. Am Wettbewerb teilnehmen können deutschsprachige Spielfilme mit einer Länge von mindestens 80 Minuten, die in den Themenbereich "Arbeitswelt und Gesellschaft" gehören.

Quelle und weitere Informationen: www.guenter-rohrbach-filmpreis.de.