Die deutsch-iranisch-französische Koproduktion "Die Saat des heiligen Feigenbaums" von Mohammad Rasoulof hat den diesjährigen Arab Critics' Award for European Films gewonnen, der zum fünften Mal von der European Film Promotion (EFP) und dem Arab Cinema Center (ACC) verliehen wird. Das Drama ist auch der deutsche Beitrag für die 97. Oscars® in der Kategorie "Bester internationaler Spielfilm".
"Die Saat des heiligen Feigenbaums" von Mohammad Rasoulof wurde aus insgesamt 22 europäischen Filmen, darunter neun Oscar-Einreichungen, ausgewählt und schaffte es auf die Shortlist der letzten drei. 89 der bekanntesten und einflussreichsten arabischen Filmkritiker*innen aus 15 arabischsprachigen Ländern haben nun den Gewinnerfilm ausgewählt, der nun während des Filmfestivals in El Gouna (24. Oktober bis 1. November 2024) ausgezeichnet wurde.
Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof, der nicht persönlich am Festival teilnehmen konnte, schickte Grüße nach El Gouna. In seiner Videobotschaft drückte er sein großes Bedauern darüber aus, nicht persönlich vor Ort sein zu können, und dankte der Jury und dem Festival für die prestigeträchtige Auszeichnung. Der Produzent des Films, Mani Tilgner (Run Way Pictures), nahm die Trophäe bei der Preisverleihung stellvertretend für den Regisseur dankend entgegen: "Ich fühle mich zutiefst geehrt, diesen wunderbaren Preis hier in El Gouna im Namen von Mohammad Rasoulof und dem gesamten Team entgegenzunehmen. Mein herzlicher Dank gilt der European Film Promotion, dem Arab Cinema Center und dem El Gouna Film Festival, vor allem aber der Jury des Arab Critics' Awards for European Films, die unseren Film unter allen Filmen ausgewählt hat. Diese Anerkennung gibt uns die Gewissheit, dass es uns nicht nur gelungen ist, unter schwierigen Bedingungen einen guten Film zu produzieren, sondern auch eine Geschichte zu erzählen, die Menschen auf der ganzen Welt bewegt - ob in den USA, Europa oder den arabischen Ländern."
Das Drama "Die Saat des heiligen Feigenbaums" dreht sich um Iman, einen Untersuchungsrichter in Teheran, der seinem Regime treu ergeben ist. Seine Töchter interessieren sich dagegen umso mehr für die öffentlichen Demonstrationen auf den Straßen nach dem Tod einer jungen Frau, die das Regime kritisieren. Diese unterschiedliche Dynamik bringt die Familie aus dem Gleichgewicht. Wut und Paranoia auf beiden Seiten sorgen bald dafür, dass nach und nach immer mehr Grenzen überschritten werden...
Der Film feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes und wurde dort unter anderem mit dem Sonderpreis der Jury des Cannes-Wettbewerbs, dem FIPRESCI-Award, dem European Art House Cinemas Award (AFCAE), dem Preis der ökumenischen Jury und dem Prix François Chalais für den besten Film ausgezeichnet. Anschließend gewann der Film den Publikumspreis in Sydney und war dann auf weiteren Filmfestivals wie Locarno, Telluride, Toronto, San Sebastian und den wichtigen Herbstfestivals in den USA vertreten. Ebenso ist "Die Saat des heiligen Feigenbaums" in der Vorauswahl für den Europäischen Filmpreis.
"Die Saat des heiligen Feigenbaums" wurde produziert von Run Way Pictures in Koproduktion mit Parallel45, ARTE France Cinema und unter der Beteiligung von ARTE France sowie in Zusammenarbeit mit Films Boutique. Unterstützt wurde der Film von L'Aide Aux Cinémas Du Monde, Centre National Du Cinéma Et De L'image Animée, Institut Français und MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.
Der deutsche Verleih Alamode wird den Film am 26. Dezember 2024 in die deutschen Kinos bringen. International hat Films Boutique den Weltvertrieb übernommen. In Nordamerika zeichnet NEON für den Vertrieb verantwortlich und bringt den Film am 27. November 2024 landesweit in die US-amerikanischen Kinos.
Die Arab Critics' Awards for European Films wurden 2019 von EFP und ACC ins Leben gerufen. Sie sind eine Abspaltung der mittlerweile gut etablierten Critics' Awards der ACC, die die Filmvielfalt in der Region fördern und das Interesse von Verleiher*innen und der Industrie für herausragende europäische Filme wecken sollen. Diese Initiative zielt auch darauf ab, Aufmerksamkeit auf die angesehenen Filmkritiker*innen aus 15 arabischsprachigen Ländern und ihre wichtige Rolle bei der Eröffnung neuer Perspektiven und der Überbrückung kultureller Eigenheiten zu werfen. Die vier bisherigen Gewinner waren die Filme "God Exists", "Her Name is Petrunya" von Teona Strugar Mitevska (2019), "Undine" von Christian Petzold (2020), "107 Mothers" von Péter Kerekes (2021), EO von Jerzy Skolimowski (2022) und "Fallen Leaves" von Ari Kaurismäki (2023).
Quelle: www.german-films.de