In ihrer gemeinsamen Filmreihe "Brüche und Kontinuitäten – Filme im Bestand der DEFA-Stiftung und der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung" stellen beide Stiftungen ausgewählte Werke von neun Regisseuren vor, die vor 1945 in der UFA und nach 1945 bei der DEFA tätig waren.
Die Reihe widmet sich dabei pro Abend einem Regisseur und zwei seiner Filme, die jeweils vor und nach 1945 entstanden sind. Historische Hintergründe und politische Haltungen der Macher während der NS- und Nachkriegszeit sollen durch die vergleichende Gegenüberstellung deutlich gemacht und in Gesprächen mit Filmwissenschaftlern näher erläutert werden. Dabei wird sich zeigen, inwiefern die einzelnen Regisseure sich im Dritten Reich zu Kriegszeiten dem forciert produzierten Unterhaltungs- oder Propagandafilm zuwendeten bzw. in der Sowjetischen Besatzungszone einen aufklärerisch-erzieherischen Stil vertraten und ob sich daraus ein Gesinnungswandel in ihrem Schaffen erkennen lässt.
Die Reihe wird zunächst im Murnau-Filmtheater im Deutschen Filmhaus (Wiesbaden) zu sehen sein. Eröffnet wird sie am 28. Mai 2010 mit einer Doppel-Vorstellung zum Regisseur Wolfgang Staudte. Als Eröffnungsfilm wird der bis 1995 verschollen geglaubte "Der Mann, dem man den Namen stahl" in einer rekonstruierten Fassung gezeigt. Die weiteren Abende werden sich im Abstand von zwei Wochen den anderen acht Filmemachern widmen.
Die Regisseure und ihre Filme im Einzelnen:
Werner Klingler: "Die Degenhardts" (1944), "Razzia" (1947)
Gerhard Lamprecht: "Diesel" (1942), "Irgendwo in Berlin" (1946)
Erich Engel: "Es lebe die Liebe" (1943), "Affaire Blum" (1948)
Paul Verhoeven: "Ein glücklicher Mensch" (1943), "Das kalte Herz" (1950)
Hans Deppe: "Der kleine Grenzverkehr" (1943), "Die Kuckucks" (1949)
Arthur Maria Rabenalt: "Am Abend nach der Oper" (1944), "Chemie und Liebe" (1948)
Wolfgang Staudte: "Der Mann, dem man den Namen stahl" (1945), "Die Mörder sind unter uns" (1946)
Peter Pewas: "Der verzauberte Tag" (1944), "Straßenbekanntschaft" (1948)
Milo Harbich: "Wie konntest Du, Veronika!" (1940), "Freies Land" (1946)
Quelle: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung