Artur Brauner zu Gast bei der Eröffnung der Filmreihe "70 Jahre CCC Filmkunst"

Anlässlich des Jubiläums der "CCC Filmkunst" präsentieren die Deutsche Kinemathek und das Deutsche Filminstitut - DIF eine Filmreihe über das sieben Jahrzehnte andauernde Schaffen des Filmproduzenten Artur Brauner. Eröffnet wird die Filmreihe am 25. September 2016 mit Artur Brauner und seiner Familie in der Berliner UCI Kinowelt Colosseum.

Vor 70 Jahren, am 16. September 1946, gründete Artur Brauner in Berlin die "Central Cinema Company Film Gesellschaft mbH", kurz "CCC Filmkunst". Zum Firmenjubiläum präsentieren die Deutsche Kinemathek, Berlin, und das Deutsche Filminstitut, Frankfurt am Main, gemeinsam eine Reihe mit 15 Filmen der CCC. Beide Institutionen sind deren Erbe eng verbunden: Die Deutsche Kinemathek archiviert und verleiht die Filme der Produktionsfirma, während das Deutsche Filminstitut deren Schriftgut und Bildmaterial bewahrt und zugänglich macht.

Eröffnet wird die Filmreihe am 25. September 2016 um 15 Uhr in Anwesenheit von Artur Brauner und seiner Familie im Berliner UCI Kinowelt Colosseum mit der neuen 4K-Digitalisierung von "Es geschah am hellichten Tag" (1958). In dieser Adaption eines Stoffes von Friedrich Dürrenmatt brillieren Gert Fröbe als Kindermörder und Heinz Rühmann als Kommissar. Die Filme der Reihe werden ab dem 1. Oktober im Berliner Bundesplatz-Kino zu sehen sein. Weitere Städte schließen sich an, im Winter zunächst das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main.

Die Filmauswahl verdeutlicht die thematische Vielfalt, mit der Artur Brauner sich einen unverwechselbaren Ruf erworben hat: Neben Filmen, die sich etwa mit Zeitproblemen wie Jugendkriminalität ("Am Tag als der Regen kam", 1959) auseinandersetzen, verantwortete der Produzent eine enorme Bandbreite von Genres, darunter Western ("Old Shatterhand", 1964), Schlagerfilme ("Liebe, Tanz und 100 Schlager", 1955), mehrere Edgar-Wallace-Adaptionen und hochkarätige Literaturverfilmungen ("Vor Sonnenuntergang", 1956) ebenso wie den Kulttrash eines Jess Franco ("Vampyros Lesbos", 1971). Daneben produzierte er kontinuierlich solche Werke, die den Nationalsozialismus, den Widerstand dagegen und die Shoah thematisieren – ein persönlich motiviertes Anliegen des vor dem NS-Regime geflohenen Brauner, das er bereits in seiner frühen Produktion "Morituri" (1948) darlegt. Diese Heterogenität der Produktionen wird zusammengehalten durch zwei Grundkonstanten: das Engagement namhafter Filmkünstler und damit die grundsätzliche Orientierung an einem großen Publikum. Aus dem Exil nach Deutschland zurückgekehrte Meisterregisseure wie Fritz Lang und Robert Siodmak arbeiteten für ihn, er präsentierte gefeierte Stars wie Hans Albers und O.W. Fischer ebenso wie die kommenden Größen Sonja Ziemann und Maria Schell. Mit Romy Schneider und Gert Gröbe begleiteten ihn einige der Größten über viele Jahrzehnte.

Zwei neuere Filme, die von seiner Tochter Alice Brauner produziert wurden, bilden den Abschluss der Filmreihe und zeigen, dass die CCC Filmkunst ganz im Sinne des Gründers ihren Themen treu geblieben ist ("Wunderkinder", 2011, "Auf das Leben!", 2014).

Begleitend zur Werkschau erscheint eine Broschüre mit Materialien und Texten.
Download (PDF)

Eröffnung der Filmreihe: 25. September 2016, 15 Uhr, UCI Kinowelt Colosseum, Schönhauser Allee 123, 10437 Berlin.

Tickets: 03044019200 (Sprachcomputer) oder online: www.uci-kinowelt.de
Filmreihe ab 1. Oktober 2016 im Bundesplatz-Kino, Bundesplatz 14, 10715 Berlin
www.bundesplatz-kino.de

Quelle: www.deutsche-kinemathek.de