14. Fünf Seen Filmfestival verleiht Hannelore-Elsner-Preis an Nina Hoss

Das Fünf Seen Filmfestival verleiht in diesem Jahr den Hannelore-Elsner-Schauspielpreis an die bereits vielfach geehrte große deutsche Schauspielerin Nina Hoss. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird ihr am Samstag, 5. September 2020 um 19.30 Uhr Open Air in Starnberg überreicht.

 

Im Anschluss daran wird der Film "Schwesterlein" (Stéphanie Chuat, Véronique Reymond) gezeigt. Im vergangenen Jahr war der Hannelore-Elsner-Schauspielpreis erstmals vergeben worden. Erste Preisträgerin war die Ausnahmeschauspielerin Barbara Auer.

Festivalleiter Matthias Helwig: "Nina Hoss hat seit Jahren und mit jedem Film mehr national als auch international bewiesen, welch herausragende Schauspielerin sie ist. Mit ihrem Spiel gewinnen die von ihr verkörperten Frauenfiguren Vielschichtigkeit und Tiefe. Ihr ungebrochener Umgang mit Herausforderungen - egal ob vor der Kamera oder auf der Theaterbühne - waren für das Fünf Seen Filmfestival ausschlaggebend, ihr den diesjährigen Hannelore-Elsner-Preis für außergewöhnliche Schauspielkunst zu verleihen. Wir freuen uns sehr, dass Nina Hoss zwei Tage das Fünf Seen Filmfestival besucht und dabei unter anderem den bisher noch nicht im Kino veröffentlichten Film "Schwesterlein" präsentieren wird."

Das 14. Fünf Seen Filmfestival ehrt Nina Hoss zudem mit den Filmen Barbara (Christian Petzold), "Das Vorspiel" (Ina Weisse) und "Pelikanblut - Aus Liebe zu meiner Tochter" (Katrin Gebbe, Uraufführung in Venedig). Zu der Aufführung von "Barbara" wird die Schauspielerin anwesend sein.

Nina Hoss gilt als eine der gefragtesten Schauspieler*innen in Deutschland und war neben Hauptrollen in den Filmen von Christian Petzold ("Jerichow", "Barbara", "Phoenix") zuletzt auch in Volker Schlöndorffs "Rückkehr nach Montauk" zu sehen. In den USA ist die gebürtige Stuttgarterin und Wahlberlinerin, die im vergangenen Jahr in die Oscar-Academy aufgenommen wurde und damit bei den Oscars stimmberechtigt ist, aus der Serie "Homeland" bekannt.

Auf der diesjährigen Berlinale war Nina Hoss mit dem Wettbewerbsfilm "Schwesterlein" der beiden Schweizer*innen Véronique Reymond und Stéphanie Chuat vertreten. In dem Film spielt sie an der Seite von Lars Eidinger die Dramaturgin und Zwillingsschwester des tödlich erkrankten Schaubühnen-Stars Sven, die nach der Krebserkrankung ihres Bruders mit dem Schreiben aufhört. Nina Hoss Theaterarbeiten ebenso wie ihre Filmografie lesen sich wie ein Best of Arthouse. Sie arbeitete mit Thomas Ostermeier an der Schaubühne in Berlin, mit Nicolette Krebitz, Oskar Roehler und Volker Schlöndorff. Mit Christian Petzold, Deutschlands "sinnlichem Intellektuellen", realisierte sie sechs Filme. "Nina Hoss ist eine Ausnahmeerscheinung unter deutschen Darsteller*innen, professionell diskret und zugleich offen. Neugierig, nachdenklich, gewandt, ohne Allüren, eine interessante, attraktive, kluge Frau, deren glaubwürdiges, präsentes Spiel man stets mit Aufmerksamkeit verfolgt", so BR24. "Es ist eine magische Mischung aus konzentrierter Ruhe, innerer Sicherheit und brüchiger Verletzlichkeit, die das Spiel von Nina Hoss so besonders macht. Man hat nie den Eindruck, dass sie irgend etwas beweisen muss, gerade darum spielt sie so überzeugend, ganz von Innen heraus", so EPD Film (01/20).

Hannelore Elsner war 2011 Ehrengast auf dem Fünf Seen Filmfestival FSFF und hat in den folgenden Jahren das Festival wieder und wieder besucht. So entstand eine besondere Bindung zwischen ihr und dem Fünf Seen Filmfestival. Festivalleiter Matthias Helwig: "Hannelore Elsner war nicht nur eine überragende und unvergesslich bleibende Schauspielerin, sondern vermochte vor allem durch ihre Ehrlichkeit und Offenheit zu begeistern. Dass sie als Ehrengast einfach eine Einladung von mir in einen unbekannten russischen Film annahm und dann voller Enthusiasmus mit dem Regisseur debattierte, zeigte ihre Neugierde und ihre stete Suche nach möglichem Leben und Erleben jenseits aller Allüren. Es war für mich fast eine Selbstverständlichkeit, ihr zu Ehren diesen Preis 2019 ins Leben zu rufen."

Quelle: www.fsff.de