Bayerischer Filmpreis 2013 verliehen

Am Freitag, den 17. Januar 2014 wurde im Münchner Prinzregententheater der 35. Bayerische Filmpreis verliehen. Gleich zweimal geehrt wurde Edgar Reitz für "Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht".

Zusammen mit seinem Sohn Christian Reitz erhielt er den Hauptpreis, den mit 200.000 Euro dotierten Produzentenpreis. Die Jury nannte "Die andere Heimat" ein "epochales Werk", welches "mit seinen beeindruckenden Bildern die größte Kinoleinwand füllen und die Zuschauer über vier Stunden lang in Spannung und Atemlosigkeit halten könne". Reitz und sein Co-Autor Gert Heidenreich wurden ferner mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

Den Pierrot als bester Regisseur vergab die Jury an Andreas Prochaska für seinen Film "Das finstere Tal". Die düster-dramatische Beststellerverfilmung handelt von Schuld und Sühne in einem einsamen Alpendorf am Ende des 19. Jahrhunderts.

Für seine Darstellung eines gnadenlosen Patriarchen in ebenjenem Film und seine Rolle als Familienvater in "Hirngespinster" wurde Tobias Moretti als bester Hauptdarsteller geehrt. Den Pierrot als beste Hauptdarstellerin konnte Brigitte Hobmeier für "Ende der Schonzeit" entgegennehmen. Die Jury lobte ihr zugleich minimalistisches und höchst intensives Spiel als arme Bäuerin, die zusammen mit ihrem Mann einen Juden vor den Nazis versteckt und durch diesen zum ersten Mal in ihrem Leben körperliche Lust entdeckt.

Der Preis für die beste Kamera ging in diesem Jahr an Michael Wiesweg für "Die geliebten Schwestern" von Regisseur Dominik Graf. Die Liebesgeschichte um Schiller und die Schwestern Lengefeld wird bei der diesjährigen Berlinale im Wettbewerb um den goldenen Bären kämpfen.

Mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm wurden Leopold Grün und Dirk Uhlig für ihren Film "Am Ende der Milchstraße" ausgezeichnet, eine gleichermaßen unaufgeregte wie liebevolle Beobachtung des Alltags in einem winzigen Dorf in Mecklenburg.

Der Pierrot in der Kategorie bester Kinder- und Jugendfilm ging an die Regisseurin Katja von Garnier für ihren Film "Ostwind".

Als beste Nachwuchsregisseurin wurde Katrin Gebbe geehrt. Ihr so radikal unkonventionelles wie mutiges Drama "Tore tanzt" hatte beim Filmfestival in Cannes 2013 für Aufsehen gesorgt. Liv Lisa Fries ("Und morgen Mittag bin ich tot") und Jonas Nay ("Hirngespinster") erhielten die Preise als beste Nachwuchsdarsteller.

Mit dem VGF-Nachwuchsproduzentenpreis wurden in diesem Jahr Ali Saghri und Iris Sommerlatte für ihren schon mehrfach preisgekrönten Film "Am Himmel der Tag" ausgezeichnet. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert.

Den diesjährigen Publikumspreis gewann Bora Dagtekin für seine überaus erfolgreiche Schulkomödie "Fack Ju Göhte" - und damit nach "Türkisch für Anfänger" zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren.

Den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten erhielt in diesem Jahr Armin Mueller-Stahl für sein Lebenswerk. Die Jury ehrte ihn als "einzigartige Künstlerpersönlichkeit, ein Alleskönner, der in keine Schublade passt".

Mit Preisgeldern von insgesamt 300.000 Euro gehört der Bayerische Filmpreis zu den höchstdotierten und begehrtesten Filmpreisen in Deutschland.

Quelle und sämtliche Preisträger und Jurybegründungen: www.bayern.de