Mark Waschke
Mark Waschke, geboren am 10. März 1972 in Wattenscheid, absolvierte eine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. 1999 wurde er ins Ensemble der Berliner Schaubühne berufen, dem er bis heute angehört. Im Lauf der Jahre wirkte er in zahlreichen Inszenierungen klassischer und modernder Stücke mit, so etwa in Brechts "Mann ist Mann", Dressers "Goldene Zeiten", Williams" "Die Katze auf dem heißen Blechdach" oder Tschechows "Kirschgarten".
Nach einem ersten, kleinen Fernsehauftritt im Jahr 1999 in einer Folge der Krimiserie "Der letzte Zeuge", wendete Waschke sich erst ab dem Jahr 2005 verstärkt der Film- und Fernseharbeit zu. Im Fernsehen sah man ihn in Gastrollen in Serien wie "Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei" (2006), "KDD – Kriminaldauerdienst" (2007) oder "Die Rosenheim-Cops" (2009) sowie in ambitionierten Fernsehspielen wie Hendrik Handloegtens psychologischem Drama "Ein spätes Mädchen" (2007) und Stefan Krohmers Gesellschaftsstudie "Mitte 30" (2007).
Sein Kinodebüt gab Waschke ebenfalls 2007 in Angela Schanelecs Ensemblefilm "Nachmittag", gefolgt von einer Nebenrolle in Tom Zenkers "Der blinde Fleck". Der Durchbruch gelang ihm 2008 mit der Hauptrolle des Thomas Buddenbrook in Heinrich Breloers Mann-Adaption "Buddenbrooks". Mit seiner Verkörperung des Vaters eines entführten Mädchens in Matti Geschonnecks hoch gelobtem Fernseh-Zweiteiler "Entführt" sowie seiner Rolle als hintergangener Ehemann in Christoph Hochhäuslers "Unter dir die Stadt" (2010) festigte er seinen Ruf als versierter Charakterdarsteller. Ab Februar 2010 übernahm er zudem die Rolle des Ermittlers Nadir Taraki im "Radio Tatort". Für seine Titelrolle in Juraj Herz" Historiendrama "Habermann" (2010) über einen deutschen Unternehmer, der 1937 im Sudetenland eine Jüdin heiratet und sowohl von den Nazis, als auch von den Einheimischen angefeindet wird, erhielt Mark Waschke im Januar 2010 den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie "Bester Darsteller".
Auch in den folgenden Jahren hielt seine Produktivität unvermindert an. 2011 wirkte er in Haupt- und Nebenrollen in fünf Filmen mit: in dem Vergewaltigungs-Drama "Der Brand", Hendrik Handloegtens Beziehungsdrama "Fenster zum Sommer", Eran Riklis' "Playoff" über den legendären israelischen Basketball-Trainer Ralph Klein (gespielt von Danny Huston), sowie in Matthias Tiefenbachers Fernsehspielen "Freilaufende Männer" und "Und dennoch lieben wir".
Im März 2012 starteten dann gleich zwei Filme mit Mark Waschke in den deutschen Kinos: In Christian Petzolds Drama "Barbara" hat er eine Nebenrolle als westdeutscher Freund einer ostdeutschen Ärztin, die ihre Flucht aus der DDR plant; in der Literaturverfilmung "Schilf - Alles, was denkbar ist, existiert" spielt er an der Seite von Stipe Erceg und Bernadette Heerwagen einen Physikprofessor, dessen Leben auf der Suche nach seinem entführten Sohn komplett aus den Fugen zu geraten droht.
In Hendrik Handloegtens Horrorfilm "Sechzehneichen" (2012, TV) spielte er einen Familienvater, der mit seiner Familie in eine Gated Community zieht, hinter deren scheinbarer Idylle sich jedoch ein furchtbares Geheimnis verbirgt. Nicole Weegmann besetzte ihn in dem viel gelobten Fernsehspiel "Es ist alles in Ordnung" (2013) als gewalttätigen Ehemann. Auf der Kinoleinwand sah man Waschke an der Seite von Sylvester Groth und Marie Bäumer in dem Psychothriller "Zum Geburtstag" (DE/FR 2013). Nebenrollen hatte er als fieser Deutscher in dem Mossad-Thriller "Aus nächster Distanz" (DE/FR/IL 2017), als introvertierter Koch in der Gesellschaftssatire "Was uns nicht umbringt" (2018) und als Dorfschmied in Terrence Malicks "Ein verborgenes Leben" (2019). Eine Hauptrolle spielte er als entfremdeter Vater in dem kammerspielartigen Familiendrama "Der Geburtstag" (2019).
Ab 2015 bildete Waschke zusammen mit Meret Becker das neue Berliner Team der Krimireihe "Tatort". Von 2017 bis 2020 spielte er in der Netflix-Serie "Dark" den rätselhaften, scheinbar alterslosen Pastor Noah. Parallel dazu sah man ihn in der Sky-Serie "8 Tage" (2019) als Familienvater, der mit seiner Frau und seinen Kindern vor einem drohenden Asteroideneinschlag nach Russland flüchten will.
Im Januar 2021 wurde beim Sundance Film Festival (USA) das aus verschiedenen Perspektiven erzählte Familiendrama "Der menschliche Faktor" (DE/IT/DK 2020) uraufgeführt, mit Waschke als Familienvater und Werber, dessen Agentur für eine populistische Partei tätig ist. Kurz darauf, im Februar 2021 outete sich Waschke im Rahmen der Initiative #actout im SZ-Magazin mit 184 anderen lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, nicht-binären und trans* Schauspielern.
Ebenfalls 2021 sah man ihn in einer kleinen Nebenrolle als Arzt in Dietrich Brüggemanns romantischer Tragikomödie "Nö" und in einer Hauptrolle von Robert Thalheims Miniserie "The Billion Dollar Code", über den Rechtsstreit zwischen dem Berliner Unternehmen ART+COM und Google über die Urheberschaft der Software Google Earth. Daneben spielte er in den Berliner "Tatort"-Folgen weiterhin den Kriminalhauptkommissar Robert Karow.
Neben seiner Arbeit vor der Kamera wirkte (und wirkt) Mark Waschke weiterhin in Inszenierungen an der Berliner Schaubühne mit.