Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Architekt Gerrit Frings
- Sandra
- Claudia Frings
- Markus
- Radenkovic
- Michael
- Markus' Vater
- Henning
- Magdalena
- Nele
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Licht
Requisite
Maske
Kostüme
Schnitt
Ton
Mischung
Casting
Musik
Darsteller
- Architekt Gerrit Frings
- Sandra
- Claudia Frings
- Markus
- Radenkovic
- Michael
- Markus' Vater
- Henning
- Magdalena
- Nele
- Lucilla
- Autokäufer
- Studienberaterin
- Seminarleiter
- Sachbearbeiterin in der Bank
- Andrea
- Gernot
im Auftrag von
Produzent
Redaktion
Herstellungsleitung
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Post-Production
Länge:
89 min
Format:
DigiBeta, 16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby Stereo
Aufführung:
Uraufführung (DE): 25.10.2007, Hof, Internationale Filmtage;
TV-Erstsendung (DE): 13.02.2008, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Mitte 30
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Format:
DigiBeta, 16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby Stereo
Aufführung:
Uraufführung (DE): 25.10.2007, Hof, Internationale Filmtage;
TV-Erstsendung (DE): 13.02.2008, ARD
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Auf Mallorca erlebt das Architekturbüro ein Waterloo: Ein potenter Auftraggeber für ein größeres Hotelprojekt (kleine, feine Episodenrolle für Alt-Rocker Peter Kraus) springt ab und schmiert den beiden auch noch den Vorwurf aufs Butterbrot, sich in den letzten Jahren nicht fortentwickelt zu haben. Kunststück, haben die beiden in Ermangelung neuer Aufträge doch bereits seit fünf Jahren nur noch von der Substanz gelebt. Wo soll bei dieser „Durststrecke“ die Kreativität herkommen? Besonders Markus, der auch jetzt noch seiner Familie heile Welt vorgaukelt und seinen Frust bei Prostituierten ablädt, trifft es schwer: Er steht bei seinem Kompagnon mit einer höheren fünfstelligen Summe in der Kreide.
Und der will jetzt auch noch aussteigen, um ein Lehramtsstudium aufzunehmen – und fordert die Kohle zurück. Mit Unterstützung von Claudia übrigens, die mit großem Ehrgeiz und ebensolchem Erfolg in der Medienbranche tätig ist und jetzt das Casting für eine neue TV-Show übernehmen soll: Eine Frau als Ernährerin ihres wieder studierenden Mannes, das kann sich Claudia gut vorstellen. Gerrit eher weniger, der ein feucht-fröhliches Abendessen seiner Gattin mit zwei allerdings auch nur schwer erträglichen Film-Fuzzis schmeißt, um sich der attraktiven Sandra zu widmen. Die ist nämlich, nach einem „Badeunfall“ des Schwerenöters Markus in Thailand, plötzlich Witwe geworden und sieht sich erstmals mit der nackten Wahrheit konfrontiert: Ohne Moos nix los.
Zunächst sieht Sandra die Angelegenheit mit den leidigen 40.000 Euro andersherum, nämlich aus Sicht ihres impertinenten Schwiegervaters, der gleich mit einer Klage droht. Doch Gerrit vermag sie nicht nur vom Gegenteil, sondern in jeder Hinsicht zu überzeugen: Als Lucilla plötzlich verschwunden ist, begeben sich beide auf die Suche und kommen sich näher.
Gerrit gesteht Claudia, dass er sich in Sandra verliebt hat – und landet kurzerhand auf der Straße, d.h. im Bett der weiterhin überforderten, nun aber zunehmend glücklichen Witwe. Und aus Gerrit wird ein regelrechter Familienvater! So scheint es jedenfalls, bis er herausfindet, dass er selbst Familienfreuden entgegensieht: Claudia ist schwanger. Und Gerrit ringt sich zur erneuten Kehrtwende durch. Als Claudia dankend ablehnt, will er wenigstens sein Leben neu organisieren mit Zimmersuche und Abendstudium. Doch die Studienberaterin hatte ihm wenig Hoffnung gemacht: „Meinen Sie, jemand, der gerade im Leben gescheitert ist, sollte Schüler aufs Leben vorbereiten?“
Auch Autor Daniel Nocke und Regisseur Stefan Krohmer sind noch keine Vierzig und gelten als Erfolgs-Duo, spätestens seit „Ende der Saison“ und „Sie haben Knut“. Sie bestätigen dieses Urteil auch mit ihrem siebten gemeinsamen Film „Mitte 30“, der erfrischend direkt und ungekünstelt die Lebensentwürfe scheinbar erfolgreicher Aufsteiger-Paare Mitte dreißig auf den Prüfstand stellt. Wobei den beiden Frauen ein deutlich besseres Zeugnis ausgestellt wird: Claudia will so zielstrebig und geplant Kind und Karriere unter einen Hut bringen, dass es ihr fast egal zu sein scheint, mit welchem Mann. Und Sandra will einer glücklichen, zufriedenen Familie vorstehen – und das Geldverdienen einem Mann überlassen, letztlich auch egal, welchem.
Und was wollen die Männer? Der eine, der sich früh selbst herausgekegelt hat aus seinem Wolkenkuckucksheim, will vor allem Spaß haben – und seinen Träumen nachhängen. Und der andere, der zunächst als der Vernünftigere erschien, bereit dazu, Verantwortung zu tragen, stellt sich am Ende selbst ins Abseits – als Totalversager. Sich ziellos treiben lassen, möglichst lange seine spätpubertäre Phase ausleben – und irgendwann einmal herausfinden, was man(n) wirklich will – das lässt sich mit Mitte Dreißig nicht mehr machen.
Pitt Herrmann