Golo Euler
Golo Euler, geboren am 8. September 1982 in Starnberg, absolvierte von 2002 bis 2006 eine Schauspielausbildung an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Bereits während dieser Zeit wirkte er in Bühneninszenierungen am Münchner Akademietheater und am Metropoltheater mit. Darüber hinaus stand er am Theater Halle 7 in München, am Staatstheater Braunschweig und am Gostner Hoftheater Nürnberg auf der Bühne.
Seine erste Spielfilm-Hauptrolle spielte Euler 2006 in dem dokumentarisch anmutenden Liebesdrama "Auftauchen". In den Jahren danach sah man ihn vor allem in Gastrollen in Fernsehserien. 2009 übernahm er (bis 2016) in der Daily-Soap "Sturm der Liebe" eine unregelmäßig wiederkehrende Nebenrolle als Schwager einer der Hauptfiguren. Daneben spielte er von 2011 bis 2012 in der Krimiserie "Heiter bis tödlich: Henker & Richter" den Kommissar Peter Schulte. Ebenfalls 2011 hatte Euler in dem Fernsehspiel "Kasimir und Karoline", nach dem Theaterstück von Ödön von Horváth, die Hauptrolle eines arbeitslosen jungen Münchners, dessen Beziehung ebenso kriselt wie sein Selbstwertgefühl. Für diese Rolle wurde Euler beim Münchner Filmfest mit dem Förderpreis Deutscher Film als Bester Schauspieler ausgezeichnet.
Zu Golo Eulers weiteren Fernseharbeiten gehört unter anderem das hoch gelobte Drama "Die Frau aus dem Moor" (2014), in dem er den Geliebten einer Frau spielte, die sich in einem Dorf des 19. Jahrhunderts den gesellschaftlichen Konventionen widersetzt. In der Liebesgeschichte "Die Fischerin" (2014) war er die Jugendliebe der Hauptfigur (Alwara Höfels), in der vielfach preisgekrönten "Tatort"-Folge "Im Schmerz geboren" (2014) gab er den sensiblen Ziehsohn eines brutalen Mafioso (Ulrich Matthes). Für die letzten beiden Filme wurde Euler 2014 für den Hessischen Filmpreis nominiert. Daneben hatte (und hat) er zahlreiche Gastrollen in Serien und Filmreihen, so etwa in "Der letzte Bulle", "Chiemseekrimi", "Unter Gaunern" und "Spreewaldkrimi".
Auf der Kinoleinwand hingegen machte Euler sich lange Zeit rar. Er hatte kleine Auftritte als SS-Mann in "Lauf Junge lauf" (2013) und als Milizionär in "Grand Budapest Hotel" (2014). Eine Hauptrolle spielte er in Ester Amramis preisgekröntem "Anderswo" (2014), als deutscher Freund einer israelischen Studentin, der seine Freundin überraschend in ihrer Heimat besucht.
Im Jahr 2016 sah man ihn dann in gleich drei Kinofilmen: In "Ferien" (2016) verkörperte er den Freund der Protagonisten und in dem mehrfach prämierten Drama "Fado" (2016) einen jungen Mann, der in Lissabon seine Ex-Freundin (Luise Heyer) zurückgewinnen will, aber schon bald in seine alten, zerstörerischen Verhaltensmuster verfällt. Aron Lehmanns Tragikomödie "Die letzte Sau" (2016) zeigte ihn in der Hauptrolle eines bankrotten Schweinebauern, der sich mit seiner letzten Sau auf eine skurrile Reise durch die Provinz begibt.
Danach wirkte Euler wieder in einer Reihe von Fernsehproduktionen mit. So ging er in der Komödie "Leichtmatrosen – Drei Männer in einem Boot" (2017) als krisengeplagter Städter auf Hausboot-Tour und spielte in Hans Christian Schmids preisgekrönter Mini-Serie "Das Verschwinden" (2017) eine tragende Rolle als Kleinstadtpolizist.
2018 verkörperte er in Hermine Huntgeburths "Tatort"-Folge "Unter Kriegern" einen ehrgeizigen Sportfunktionär und gewalttätigen Ehemann. Im gleichen Jahr übernahm er in der neuen Krimireihe "Schwartz & Schwartz" an der Seite von Devid Striesow eine Hauptrolle als KDD-Ermittler. Auf der Kinoleinwand sah man Golo Euler in einer Nebenrolle von Aron Lehmanns viel gelobtem Jugendfilm "Das schönste Mädchen der Welt" (2018). Eine Hauptrolle spielte er in Doris Dörries "Kirschblüten & Dämonen" (2019), einer Fortsetzung von "Kirschblüten – Hanami" (2007): Euler verkörperte darin den Sohn von Elmar Weppers Figur, der von der weisen japanischen Freundin seines verstorbenen Vaters aus seiner Lebenskrise geführt wird.