Anton Weber
Anton Weber, geboren am 30. August 1904 in Bollschweil bei Freiburg. Seine Familie zieht nach Ettlingen in der Nähe von Karlsruhe, wo der Vater Wilhelm Anton Weber eine Fabrik für Küchenherde leitet.
In Karlsruhe tritt Weber an der Badischen Landeskunstschule ein Studium der Malerei an. Weber studiert bei Karl Hubbuch und ist Mitbegründer sowie ständiges Redaktionsmitglied der Künstlerzeitschrift "ZAKPO". Er fertigt erste Fotoaufnahmen, u.a. gemeinsam mit der Kommilitonin Marta Kuhn, die Weber 1931 heiratet.
1933 zieht Weber nach Berlin und beginnt dort eine Ausbildung bei dem renommierten Filmarchitekten Robert Herlth. Von 1936 – 1945 zeichnet Weber für die Bauten zahlreicher Ufa-Produktionen verantwortlich, u.a. für Detlef Siercks Melodram "La Habanera" mit Zarah Leander und die berüchtigten NS-Propagandafilme "Stukas" und "Germanin". Des weiteren entwirft Weber auch die Kulissen für Helmut Käutners naturalistisches Drama "Unter den Brücken", das erst nach Kriegsende uraufgeführt wird.
Nach seiner Mitarbeit im technischen Stab von Käutners "In jenen Tagen" in Hamburg übernimmt er 1948 die Anteile von Wolfgang Wehrum und Günther Anders an der "Arbeitsgemeinschaft Film GmbH" (Freiburg), die aber bereits 1949 nach zwei Spielfilmen und einem Kurz-Dokumentarfilm zahlungsunfähig wird. Deren Nachfolge-Firma " E.E.A. Krafft Film" (Freiburg) produziert und synchronisiert dann in den 1950/60er Jahren nur noch Kulturfilme.
Weber, der sich auch als Autor von Hörspielen betätigt (oft unter Pseudonymen, z.B. Martin Joseph und Jan Ungefug), beginnt in den 1960er Jahren eine intensive künstlerische Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Edith Lechtape. 1965 zieht er in Bauernhaus in den elsässischen Vogesen, wo er unter dem Künstlernamen Antoine Weber neue photographische Konzepte entwickelt. Gemeinsam mit Lechtape firmiert er unter dem Namen "laboratoire imagier", und ab Mitte der 1970er Jahre werden ihre experimentellen und oft aufsehenerregenden Arbeiten Gegenstand verschiedener Ausstellungen.
Am 4. Juni 1979 verstirbt Anton Weber nach langem Krebsleiden im elsässischen Fréland. Seine Partnerin Edith Lechtape setzt die gemeinsame künstlerische Arbeit bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 fort. Der künstlerische Nachlass von beiden wird von dem Publizisten Hans-Jürgen Tast (Schellerten) betreut.