Biografie
Wolfgang Schenck wurde am 22. November 1934 geboren. Seine Schauspielkarriere begann er 1957 am Bremer Waldau-Theater, wo er Mitglied der Theatergruppe 'Niederdeutsche Bühne Bremen' wurde. In der ersten Hälfte der 60er-Jahre (das genaue Jahr ist unbekannt) holte ihn der einflussreiche Intendant Kurt Hübner an das Bremer Theater am Goetheplatz, der größten Spielstätte des Theaters Bremen. Dort arbeitete Schenck mit Peter Zadek, Johannes Schaaf und Rainer Werner Fassbinder zusammen. 1971 spielte er in der Uraufführung von Fassbinders Stück "Bremer Freiheit", über die historische Serienmörderin Gesche Gottfried, an der Seite von Margit Carstensen die männliche Hauptrolle. Im Jahr darauf folgte Schenck Peter Zadek ans Schauspielhaus Bochum. Dort traf er erneut mit Fassbinder zusammen und spielte unter dessen Regie die Titelrolle in "Liliom".
In den nächsten Jahren wirkte Schenck in mehreren Kino- und Fernsehproduktionen Fassbinders mit. In der Fernsehadaption von "Bremer Freiheit" (1972) spielte er erneut die männliche Hauptrolle (wieder mit Carstensen als Partnerin). Darüber hinaus verkörperte er den Vorabeiter Franz in der fünfteiligen Fernsehserie "Acht Stunden sind kein Tag" (1972/73), einen Kybernetik-Forscher in "Welt am Draht"(1973) und Effis Ehemann Baron von Instetten in "Fontane Effi Briest" (1974). Kleine Auftritte hatte er in "Martha" (1974) und "Berlin Alexanderplatz" (1979/80).
Daneben wirkte Schenck in Georg Tresslers "Im Fahrwasser" (1971, TV) und als Kommissar in Uli Lommels "Die Zärtlichkeit der Wölfe" (1973) mit. Karl Fruchtmann besetzte ihn 1978 in einer Nebenrolle von "Gesche Gottfried" (TV), einem weiteren Film über die Bremer Serienmörderin.
Von Anfand der 80er bis Mitte der 2000er Jahre sah man Wolfgang Schenck vor allem in Fernsehproduktionen. Hier spielte er hauptsächlich Episodenrollen in Serien wie "Großstadtrevier" (1987), "Adelheid und ihre Mörder" (1993) und "Küstenwache" (2001). Man sah ihn in mehreren Folgen von "Polizeiruf 110" und "Tatort", so etwa als gewalttätigen Ehemann in der Folge "Aus der Traum" (1986). Als Theaterschauspieler und -regisseur arbeitete er von 1986 bis in die 2000er Jahre wiederholt am Hamburger Ohnsorg-Theater, wo auch sein älterer Bruder Jochen Schenck tätig war. Als Sprecher und Regisseur realisierte er zudem eine Vielzahl an Rundfunk-Hörspielen.
Seine letzten, kleineren Auftritte vor der Kamera hatte Wolfgang Schenck 2006 in der "Tatort"-Folge "Stille Tage" (als Müllwerker) und in der "Das Duo"-Folge "Auszeit", als Gastwirt, der dem Ermittlerduo einen wichtigen Hinweis gibt.