Biografie
Der britische Komponist Max Richter, 1966 in Deutschland geboren, wuchs in England auf und lebt und arbeitet heute in Berlin. Neben einer Ausbildung an der University of Edinburgh und der Royal Academy of Music ging er bei Luciano Berio in Florenz in die Lehre. Im Jahr 1989 gründete der Komponist zusammen mit fünf anderen Pianisten den bis heute bestehenden Piano Circus. Das Sextett, welches zunächst nur Steve Reichs minimalistisches Stück "Six Pianos" spielen sollte, bestand fort und spezialisierte sich in den folgenden Jahren vor allem auf Interpretationen zeitgenössischer Werke, wie zum Beispiel von Arvo Pärt, Philip Glass oder Brian Eno. Nach erfolgreichen Jahren im Piano Circus konzentrierte sich Richter ab 1996 verstärkt auf seine Solokarriere, so arbeitete er mit der britischen Elektroband "The Future Sound of London" als Pianist und Mitautor am 1996 erschienenen Album "Dead Cities". Auch an den folgenden Platten "The Isness" (2002) und "The Peppermint Tree and Seeds of Superconsciousness" (2008) war er beteiligt. 2002 erschien sein erstes Soloalbum "Memoryhouse". "The Blue Notebooks" (2004) mit Tilda Swinton, "Songs from Before" (2006), das vielbeachtete Experimentalwerk "24 Postcards in Full Colour" (2008) sowie "Infa" (2010) und die Vivaldi-Bearbeitung "Recomposed by Max Richter. Vivaldi's Four Seasons" (2012) folgten.
Richters Werke zeigen ein weites Spektrum an Einflüssen und Stilrichtungen. Durch seine vielfältigen Mitwirkungen an verschiedenen Projekten begann er zudem, Musik zu Kino- und Fernsehproduktionen zu komponieren. So schrieb er den Soundtrack zu namhaften Filmen, zum Beispiel zum animierten Dokumentarfilm "Waltz with Bashir" (2008), zu Feo Aladags "Die Fremde" und David Mackenzies "Perfect Sense". Martin Scorsese verwendete eine von Richters Kompositionen für den Thriller "Shutter Island" (2010) mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Für seine filmischen Arbeiten wurde Richter vielfach nominiert und ausgezeichnet, so erhielt der Komponist neben internationalen Preisen wie dem European Film Award 2008 für "Waltz with Bashir" auch den Preis der deutschen Filmkritik 2010 für "Die Fremde" und neben dem Stockholm Film Festival Award auch den Bayrischen Filmpreis 2012 für "Lore". Für letzteren erhielt Max Richter auch eine Nominierung zum Deutschen Filmpreis 2013.