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Alle Fotos (2)Biografie
Lukas Turtur wurde 1984 in München geboren und wuchs zunächst in Schwabing auf, ab dem 15. Lebensjahr im oberbayerischen Münsing. Bereits während seiner Schulzeit an einer Münchner Waldorfschule sammelte er erste Bühnenerfahrungen am Schultheater; nach dem Umzug nach Münsing trat er mit 14 Jahren der Laienbühne Icking bei. Der Berufswunsch Schauspieler entwickelte sich nach Turturs eigener Aussage aber erst gegen Ende seiner Schulzeit.
Nach dem Abitur im Jahr 2003 absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Rettungssanitäter, mit Blick auf ein mögliches Medizinstudium im Anschluss (seine Eltern sind beide Ärzte). Doch es kam anders: 2005 bewarb Turtur sich erfolgreich für ein Schauspielstudium an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule, das er 2008 abschloss. Bereits als Student stand Turtur an den Münchner Kammerspielen auf der Bühne. Im Jahr 2006 wurde er mit dem O.-E.-Hasse-Preis als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. 2007/2008 war Turtur als Gast am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, an den Münchner Kammerspielen und am Schauspielhaus Zürich zu sehen. Auch seine ersten Kinorollen fallen in diese Zeit: in Marcus H. Rosenmüllers bayerischen Kleinstadt-Coming-of-Age-Filmen "Beste Zeit" (2007) und "Beste Gegend" (2008), in Rosemüllers Historienfilm "Räuber Kneißl" (2008) und in Bettina Oberlis düsterem Heimatthriller "Tannöd" (2009).
Nach seinem Abschluss war Turtur von 2009 bis 2011 am Stadttheater Bern engagiert, erst als Gast, dann als Ensemblemitglied. 2011 wechselte er ins Ensemble des Münchner Residenztheaters, zur Spielzeit 2016/17 zur Berliner Schaubühne. Dort gab er unter anderem einen übergriffigen Reality-TV-Redakteur in der Komödie "Peng" (2017), einen sadistischen Protokollchef in Milo Raus "Lenin" (2017) und einen Entertainer in Rainald Goetz' "Jeff Koons" (2018). Bemerkenswert ist auch Turturs Auftritt bei den Salzburger Festspielen 2019, in acht verschiedenen Rollen von Ödön von Horváths "Jugend ohne Gott".
Parallel zu seiner umfangreichen Bühnenarbeit wirkte Lukas Turtur gelegentlich in Fernseh- und Kinoproduktionen mit. Eine Hauptrolle spielte er in dem preisgekrönten österreichischen Kinofilm "Kater" (2016), über die Beziehungskrise eines schwulen Wiener Paares. Kleinere Auftritte hatte er in Annika Pinskes Provinzstudie "Alle reden übers Wetter" (2022) und in Jessica Hausners Psychodrama "Club Zero" (AT/DE/FR 2023). In dem Drama "Ivo" (2024) spielte Turtur eine Hauptrolle als Ehemann einer todkranken Frau, der eine Beziehung mit deren Palliativpflegerin hat.