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Burak Yiğit, Jahrgang 1986, aufgewachsen in Kreuzberg, absolvierte eine Gärtner-Lehre, bevor er 2004 beim Berliner "100 Grad Festival" in dem Stück "Wunschliste eines Idioten" unter der Regie von Tamer Yigit sein Bühnendebüt gab. Ein Jahr später hatte er eine Rolle in dem Kurzfilm "Sehnsucht", arbeitete bei einem Hörspiel für den WDR mit und stand in "Stadt des Lichts" auf der Berliner Volksbühne.
Der Durchbruch gelang Yiğit im Jahr 2008 mit seiner Rolle eines Tatverdächtigen in der preisgekrönten Hamburger "Tatort"-Folge "Auf der Sonnenseite" an der Seite von Mehmet Kurtulus und Aykut Kayacik. Im gleichen Jahr stand er für den Kinofilm "66/67 – Fairplay war gestern" vor der Kamera, der auf den Hofer Filmtagen 2010 Premiere feierte. Er gehörte zum Ensemble des episodisch angelegten Dramas "Shahada" (2009) über drei junge Muslime in Deutschland und spielte eine Hauptrolle in dem Episodenfilm "Kreuzkölln" (2009). Für seine Verkörperung des Sule in dem Jugenddrama "Bis aufs Blut – Brüder auf Bewahrung" erhielt Yigit auf den Schweriner Filmkunsttagen 2010 eine lobende Erwähnung für "herausragende Leistungen".
In dem düsteren Science-Fiction-Thriller "Dr. Ketel – Der Schatten von Neukölln" (2011) spielte Yiğit einen Ermittler, der in Berlin einem idealistischen, aber illegal agierenden Arzt auf den Fersen ist; in dem hoch gelobten Liebesdrama "Westerland" (2012) hatte er eine Hauptrolle als Auszubildender, dessen große Lebensträume durch die Begegnung mit einem haltlosen Junkie zu zerplatzen drohen. Daneben sah man Yiğit in Gastrollen in Serien wie "Ein starkes Team" und "Polizeiruf 110" sowie in Fernsehspielen wie der Generationenkomödie "Nichts für Feiglinge" (2013), in der er einen Studenten spielte, dessen WG-Mitbewohner eines Tages seine demente Großmutter bei sich einquartiert.
Eine zentrale Rolle hatte Yiğit in dem preisgekrönten Drama "Ummah - Unter Freunden" (2013), als Sohn eines arabischen Ladenbesitzers in Berlin-Neukölln, der nicht ahnt, dass sein neuer Mitarbeiter und Kumpel ein verdeckter Ermittler des Verfassungsschutzes ist. In "Willkommen bei Habib" (2013) sah man ihn dann als Sohn eines türkischen Einwanderers, der seinen Vater für dessen Angepasstheit hasst und selbst in die Kleinkriminalität abzurutschen droht.
Im Wettbewerb der Berlinale 2015 feierte Sebastian Schippers eigenwilliger und preisgekrönter Bankräuberfilm "Victoria" Premiere, in dem Yiğit mit Frederick Lau, Franz Rogowski, Max Mauff und Laia Costa zur Hauptbesetzung gehörte. Im gleichen Jahr hatte er eine wichtige Rolle in dem vielfach ausgezeichneten, in der Türkei spielenden Drama "Mustang" (FR/DE/TR 2015) von Deniz Gamze Ergüven; darin spielte er einen Lastwagenfahrer, der zwei jungen Frauen bei der Flucht aus ihrer repressiven Familie hilft.
In den nächsten Jahren spielte Yiğit im Kino vor allem Nebenrollen, etwa als Hip-Hopper in "Gut zu Vögeln" (2016) oder in der Bülent-Ceylan-Komödie "Verpiss Dich, Schneewittchen" (2018). Im Fernsehen übernahm er Serienrollen und wirkte in einer Reihe von Fernsehspielen mit. Zu seinen wichtigen TV-Rollen dieser Zeit gehören ein junger JVA-Häftling, der zum politischen Spielball wird, in der sechsteiligen Politserie "Die Stadt und die Macht" (2016), ein feiernder Szenelokal-Gast namens Romeo in Achim Bornhaks "Shakespeares letzte Runde" (2016) und ein Clanmitglied in dem Krimi "Gegen die Angst" (2019).
2020 sah man Yiğit in dem Gangsterfilm "Dünnes Blut" als ungeliebten Sohn eines Clan-Chefs (Kida Khodr Ramadan) und in einer kleineren Rolle von Ramadans Kino-Regiearbeit "In Berlin wächst kein Orangenbaum". Wenig später besetzte Ramadan ihn in der Hauptrolle seines nächsten Films: In dem Sozialdrama "Égalité" (2021) verkörperte Yiğit einen Vater, dessen 14-jährige Tochter nach einer scheinbar ungefährlichen Mandeloperation blind aufwacht. Der Film wurde im Oktober 2021 bei den Hofer Filmtagen uraufgeführt. Der Kinostart erfolgte im Januar 2022.