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Alle Fotos (4)Biografie
Florian Gallenberger wurde 1972 in München geboren und hatte als Kind mehrere Auftritte in Fernsehserien, beispielsweise in "Der Alte". 1991 nahm er zunächst ein Studium der Philosophie, Psychologie und der russischen Sprache auf, bevor er von 1992 bis 1999 ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München absolvierte. Während des Studiums arbeitete er an Wim Wenders' Projekt "Die Gebrüder Skladanowsky" mit. Nach mehreren anderen Studien-Kurzfilmen wurde er für seinen Abschlussfilm "Quiero Ser", einen Kurzfilm über Straßenkinder in Mexiko, im Jahr 2000 mit dem Studenten-Oscar® und 2001 mit dem Oscar® ausgezeichnet.
Es folgten der Omnibusfilm "Honolulu", gemeinsam mit Vanessa Jopp und anderen, über 24 Stunden eines Wochenendes am Rande einer Großstadt und sein erster langer Spielfilm "Schatten der Zeit", ein Liebesdrama in Indien vor der Unabhängigkeit, das er nach der Uraufführung in Toronto im Herbst 2004 auch bei der Berlinale präsentierte. Das Werk gewann unter anderem den Bayerischen Filmpreis für den Besten Erstlingsfilm und die Beste Kamera.
2007 bis 2009 entstand in internationaler Koproduktion und mit Starbesetzung – neben Ulrich Tukur in der Titelrolle mit Daniel Brühl, Steve Buscemi und Anne Consigny – das aufwändige Historiendrama "John Rabe" über den gleichnamigen Hamburger Kaufmann, der während der japanischen Besatzung in Shanghai zahlreichen chinesischen Zivilisten das Leben rettete. Für seine Regie wurde Gallenberger für den Deutschen Filmpreis nominiert, der Film gewann dann vier Lolas in Gold, darunter für den Besten Spielfilm und den Besten Hauptdarsteller, außerdem zwei Bayerische Filmpreise und weitere internationale Auszeichnungen.
Als Produzent trat Gallenberger bei Christian Züberts Tragikomödie "Hin und weg" (2013) in Erscheinung, bevor er 2015 seine neue Arbeit als Regisseur herausbrachte: Der Thriller "Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück" mit Daniel Brühl, Emma Watson und Michael Nyqvist in den Hauptrollen erzählt eine fiktive Geschichte vor dem realen Hintergrund der Sekte Colonia Dignidad in Chile und ihrer Verstrickung in die Verbrechen der Pinochet-Diktatur. 2016 erhielt der Film beim Bayerischen Filmpreis den "Pierrot" für die Beste Produktion.
Als nächstes drehte Gallenberger das märchenhafte Roadmovie "Grüner wird's nicht" (2018) nach dem Roman von Jockel Tschiersch. Die Hauptrolle eines alternden Gärtners, der seinem eingefahrenen Leben in einem Propellerflugzeug entflieht, spielte Elmar Wepper. Fürs Fernsehen entstand das zweiteilige Drama "Der Überläufer", nach dem Roman von Siegfried Lenz, über die Erlebnisse eines Wehrmachtssoldaten (Jannis Niewöhner) kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs.
Leichtere Kost war danach "Es ist nur eine Phase, Hase" (2021), basierend auf Motiven des gleichnamigen Sachbuchs von Maxim Leo und Jochen Gutsch, über ein Paar von Ende 40, dass plötzlich in eine Mischung aus Midlife-Krise und Alterspubertät gerät. Die Hauptrollen in der Komödie übernahmen Christiane Paul und Christoph Maria Herbst.
Seit 2011 ist Florian Gallenberger Honorarprofessor an der Hochschule für Fernsehen und Film München. 2022 übernahm er gemeinsam mit Alexandra Maria Lara die Nachfolge von Ulrich Matthes als Co-Präsident der Deutschen Filmakademie.
Fürs Fernsehen realisierte er die Wiesbadener "Tatort"-Episode "Murot und das Paradies" (2023). Als Streaming-Produktion entstand "Perfect Match" (2024), über die Liebesgeschichte zwischen den weltberühmten Tennisprofis Steffi Graf und Andre Agassi.