Fotogalerie
Alle Fotos (6)Biografie
Michael Nyqvist, geboren am 8. November 1960 in Stockholm, Schweden, entdeckte als Austauschschüler in den USA seine Liebe zur Schauspielerei. Nach seiner Heimkehr nahm er zunächst Ballettunterricht und bewarb sich als 19-jähriger mit Erfolg an der Swedish Academic School of Drama in Malmö. Nach dem Abschluss der Schauspielausbildung war Nyqvist einige Jahre lang vor allem im Theaterbereich tätig. Ab Mitte der 1990er Jahre wirkte er regelmäßig auch in Kino- und Fernsehproduktionen mit. Einem größeren Publikum wurde er durch seine Nebenrolle als Polizist in der Krimiserie "Beck" ("Kommissar Beck", SE 1997-98) bekannt.
Zu Michael Nyqvists wichtigsten Kinofilmen gehören die tragikomische Milieustudie "Tillsammans!" ("Zusammen!", SE/DK/IT 2000) und die Liebesgeschichte "Grabben i graven bredvid" ("Der Typ vom Grab nebenan", SE 2002), für die er mit dem Schwedischen Filmpreis Guldbagge ausgezeichnet wurde. Internationales Aufsehen erregte vor allem die sogenannte "Millenium-Trilogie" nach den Romanen von Stieg Larsson: "Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung" (alle SE/DK/DE 2009/2010). Darin spielte Nyqvist die Hauptrolle des Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist.
In den Jahren danach wirkte Michael Nyqvist verstärkt auch in internationalen Produktionen mit, häufig als Schurke. In dem Thriller "Abduction" ("Atemlos – Gefährliche Wahrheit", US 2011) war er ein Waffenhändler, in dem Agentenfilm "Mission: Impossible – Ghost Protocol" ("Mission: Impossible – Phantom Protokoll", US 2011) der diabolische Gegenspieler von Tom Cruise und in dem Actionfilm "John Wick" (US 2014) ein russischer Gangsterboss und Gegenspieler von Keanu Reeves. Auf der anderen Seite des Gesetztes sah man ihn in der Serie "100 Code" (SE/DE 2015), als schwedischen Polizisten, der mit einem Kollegen aus New York eine Mordserie aufklären soll.
Beim Montréal Film Festival feierte Anfang September 2015 Mika Kaurismäkis international koproduzierter Historienfilm "The Girl King" (dt. Start: Juli 2016) Premiere, in dem Nyqvist den schwedischen Reichskanzler Axel Oxenstierna verkörperte. Kurz darauf wurde beim Toronto International Film Festival das Drama "Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück" (DE/LU/FR) uraufgeführt. Unter der Regie von Florian Gallenberger spielte er darin den berüchtigten Sektenführer Paul Schäfer. Für seine intensive Leistung in diesem Film erhielt Nyqvist 2016 eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis.
Zu Nyqvists letzten Arbeiten zählen Terrence Malicks Weltkriegsdrama "Radegund" und Thomas Vinterbergs Bearbeitung der Ereignisse um den Untergang des russischen U-Boots "Kursk".
Am 27. Juni 2017 erlag Michael Nykvist im Alter von 56 Jahren einem Lungenkrebsleiden.