Corinna Belz

Darstellerin, Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch, Schnitt, Ton, Produzent

Biografie

Corinna Belz studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Medienwissenschaften in Köln, Zürich und Berlin. Als Autorin, Regisseurin und Produzentin war sie an zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen beteiligt. Zu ihren Arbeiten zählen die Dokumentarfilme "Die wirklichen Dinge passieren in der Nacht" (1992, Co-Regie: Marion Kollbach), "Leben nach Microsoft" (2001, Co-Regie: Regina Schilling), "Ein anderes Amerika" (2002), der für den Grimme-Preis nominiert wurde, sowie "Drei Wünsche" (2004). 2009 war Belz außerdem in einem Team hochkarätiger Regisseur*innen an der Mammutdokumentation "24h Berlin" beteiligt.

Nachdem sie bereits 2007 mit "Das Kölner Domfenster" eine preisgekrönte Kurzdokumentation über die Arbeit des Künstlers Gerhard Richter gedreht hatte, realisierte sie 2009 eine abendfüllende Kinodokumentation über Richters Schaffen: "Gerhard Richter – Painting" startete im Spätsommer 2011 in den deutschen Kinos und wurde 2012 mit dem Deutschen Filmpreis in Gold als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Für den SWR/Arte realisierte sie anschließend "Ema auf der Treppe – Gerhard Richter 1966" (2012). Ebenfalls für Arte entstand die vierteilige Reihe "Ateliergespräche mit Kasper König" (2015). Daneben war sie an "24h Jerusalem" (2014) beteiligt, einer 24-stündigen, in Echtzeit realisierten Fernsehdokumentation über Jerusalem und seine Bewohner; 2017 folgte "24h Bayern - ein Tag Heimat". 

2016 stellte Belz beim Locarno Film Festival ihren Kino-Dokumentarfilm "Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte" vor, ein Porträt des vielfach ausgezeichneten, aber auch kontroversen Schriftstellers. Der Film erhielt Nominierungen für den Grimme-Preis und den Bayerischer Filmpreis. 

Ebenfalls 2016 realisierte Belz im Auftrag der Kölner Philharmonie und des Ensembles Musikfabrik anlässlich dessen 25. Jubiläums den 32-minütigen Film "Richters Patterns", in Anspielung auf Gerhard Richters Künstlerbuch "Patterns. Divided-Mirrored-Repeated". Im Jahr darauf entwickelten Richter und Belz den experimentellen Film "Moving Picture (946-3)", für den der Komponist Steve Reich das Stück Reich/Richter komponierte. Die Uraufführung fand im April 2019 in New York statt. Weitere Aufführungen, teils mit Kompositionen von Rebecca Saunders, folgten, zum Beispiel 2020 in der Abtei Tholey anlässlich der Einweihung von Gerhard Richters Kirchenfenstern.

Von 2018 bis 2020 drehte Corinna Belz in Florenz den Dokumentarfilm "In den Uffizien" (zusammen mit Enrique Sanchez Lansch), über die Arbeit hinter den Kulissen der weltberühmten Kunstsammlung. Der Film feierte 2021, während der Covid-Pandemie, im Rahmen des Münchner DOK.fest @home Premiere und kam im November 2021 in die Kinos.

Ab 2019 übernahm Corinna Belz eine Vertretungsprofessur für Dokumentarfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Beim Münchner DOK.fest 2023 wurde der Dokumentarfilm "Thomas Schütte - Ich bin nicht allein" uraufgeführt, ein Porträt des Künstlers und seiner zahlreichen Mitarbeiter*innen. Der Kinostart erfolgte im Juni 2023.