Wie seine Agentur mitteilte, ist der Schauspieler Hartmut Becker am vergangenen Samstag in Berlin gestorben.
Becker spielte in über 100 Kino- und Fernsehproduktionen sowie an namhaften Bühnen wie den Münchner Kammerspielen und dem Theater in der Josefstadt Wien.
Geboren 1938 in Berlin, studierte er dort an der Freien Universität zunächst Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik. Nach einem Schauspielstudium bei Else Bongers spielte er Theater und erste Rollen in Fernsehfilmen, 1970 war er in einer der Hauptrollen in Michael Verhoevens stilisiertem Kriegsfilm "o.k." zu sehen, der als offizieller deutscher Beitrag auf der Berlinale zu heftigen Kontroversen und zum Abbruch des Festivals führte. Mit Michael Verhoeven drehte Becker weitere Filme, darunter "Wer im Glashaus liebt… Der Graben" (1970), "MitGift" (1975) und "Sonntagskinder" (1980).
Neben zahlreichen Rollen in Fernsehfilmen und -serien wie "Tatort", "Soko München" oder "Traumschiff" war Becker auch in internationalen Produktionen zu sehen, darunter Richard Attenboroughs starbesetzten Kriegsdrama "A Bridge Too Far" ("Die Brücke von Arnheim", 1977), Jack Golds KZ-Drama "Escape From Sobibor" ("Sobibor", 1987) und Lina Wertmüllers "Il decimo clandestino" ("Heimlich, still und leise", 1989).
Ab den 1990er Jahren spielte Hartmut Becker überwiegend Fernsehrollen, nur gelegentlich war noch auf der großen Leinwand zu sehen, beispielsweise in Ulrich Köhlers "Montag kommen die Fenster" (2006), Gerd Schneiders "Verfehlung" (2015) und zuletzt "Liebesfilm" (2018) von Robert Bohrer und Emma Rosa Simon.
Von 2007 bis 2012 arbeitete er im Vorstand der Deutschen Filmakademie.
Hartmut Becker erlag am Samstag einer Krebserkrankung. Er wurde 83 Jahre alt.