Biografie
Gerd Schneider, geboren 1974 in Olpe, studierte katholische Theologie in Bonn und Wien. Während dieser Zeit absolvierte er mehrere Praktika im Seelsorge-Bereich, unter anderem in der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf. Schneiders ursprüngliches Berufsziel änderte sich allerdings nach dem Studienabschluss: Anstatt Priester zu werden, begann er ein Regiestudium an der Filmakademie Baden-Württemberg.
Neben der Realisierung mehrerer Kurzfilme sammelte er als Student praktische Erfahrungen als Illustrator und Storyboard-Artist bei Film- und Werbeproduktionen, darunter "Führer Ex" (2002) und "Herr der Diebe" (2005). Bei den Dreharbeiten zu Nikolai Müllerschöns "Der Rote Baron" zeichnete er sich 2006 neben den Storyboard-Entwürfen auch als Regisseur des 2. Stabs verantwortlich.
In dem mittellangen Dokumentarfilm "Am Rand der Hoffnung" (2006), seinem Abschlussfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg, begleitete Schneider einen Kameramann des arabischen Senders Al-Jazeera bei seiner alltäglichen Arbeit im Westjordanland. "Am Rand der Hoffnung" lief auf mehreren Festivals und wurde unter anderem beim Brooklyn International Filmfestival 2007 preisgekrönt.
Nach zwei Kurz-Spielfilmen, "Nicht lustig" (2009) und "Der Diener" (2012), schrieb und inszenierte Schneider sein Langfilmdebüt: Das Drama "Verfehlung" (2015) handelt von einem Priester, der in einen schweren Gewissenskonflikt gerät, als sein bester Freund und Kollege des sexuellen Missbrauchs verdächtigt wird.