Das 6. Kirchliche Filmfestival Recklinghausen eröffnet am heutigen Mittwoch, 4. März, mit "Judgment – Grenze der Hoffnung" (Bulgarien/Deutschland/ Mazedonien 2014).
Regisseur Stephan Komandarev präsentiert seinen Spielfilm zum Thema Flüchtlinge und illegale Einwanderung in die EU in einer Preview vor Kinostart. Acht der zwölf Spiel- und Dokumentarfilme des Festivals im Cineworld Recklinghausen laufen als Deutschland-Preview, darunter auch der diesjährige Preisträger "Verfehlung" (DE 2015). Regisseur und Autor Gerd Schneider nimmt bei der festlichen Verleihung am Samstag, 7. März den mit 2.000 Euro dotierten Hauptpreis entgegen.
"Das Kirchliche Festival präsentiert engagierte Filme, die gesellschaftliche Themen aufgreifen und Position beziehen, um Missstände anzuprangern oder Verständnis zu schaffen. So ist ein kämpferisches Programm entstanden mit sehenswerten Spiel- und Dokumentarfilmen", so die künstlerischen Leiter Horst Walther und Michael Kleinschmidt vom Institut für Kino und Filmkultur (IKF). "Gerade im aktuellen deutschen Film spiegeln sich soziale Realitäten und Konflikte wider. Dabei geht es um unter-schiedliche Themen wie Ausländerfeindlichkeit, Kindesmissbrauch, Gentrifizierung oder Gleichberechtigung."
"Das Kino bietet das ideale Forum, um Themen und Geschichten den Menschen näher zu bringen. Der Film auf der Leinwand, die Filmschaffenden als Gäste und das Gespräch mit dem Publikum – so ermöglicht das Kirchliche Filmfestival auf besondere Weise, eine gemeinsame Auseinandersetzungen mit der Gegenwart", so Pfarrer Thomas Damm vom ökumenischen Arbeitskreis Kirche & Kino Recklinghausen, der das Festival seit 2010 veranstaltet.
Gerd Schneiders Debütfilm "Verfehlung" (2015) erzählt von einen Gefängnisseelsorger, dessen Glaube erschüttert wird, als ein Kollege des sexuellen Missbrauchs angeklagt wird. Das ebenso komplexe wie authentische Drama blickt sowohl ins Innere des Systems Kirche als auch in menschliche Beziehungen.
Mit dem Preis des Kirchlichen Filmfestivals wird ein aktueller Film prämiert, der sich engagiert und künstlerisch überzeugend mit dem Menschen im Spannungsfeld von Arbeitswelten, Kulturen und Religionen auseinandersetzt. Die Preisträger erhalten einen Olivenbaum als Symbol des Friedens. Der Preis des ökumenischen Festivals wird im Wechsel von den beiden Konfessionen gestiftet und vergeben: In diesem Jahr ist es das Bistum Münster, im Vorjahr war es die Stiftung "Protestantismus, Bildung und Kultur" des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und Lippe.
Bisher nahmen Regisseurin Feo Aladag und Hauptdarstellerin Sibel Kekilli für "Die Fremde" (2010), Regisseurin Britta Wauer für "Im Himmel, unter der Erde" (2011), Regisseur Leo Khasin für "Kaddisch für einen Freund" (2012), Regisseurin Sheri Hagen für "Auf den zweiten Blick" (2013) sowie Hauptdarsteller Leon Lučev für "Circles" (2014) die Auszeichnung entgegen.
Weitere Informationen: www.kirchliches-filmfestival.de