Spannende deutsche Beiträge in Park City

Die 36. Ausgabe des Sundance Film Festivals findet vom 23. Januar – 02. Februar 2020 in Park City, Utah statt. Es gilt als das wichtigste nordamerikanische Festival im Independent-Bereich und wird vom Sundance Institute organisiert, das 1981 von Robert Redford gegründet wurde. Das Festival wird als Sprungbrett besonders für NachwuchsregisseurInnen im Independent Film Bereich geschätzt.

 

"Exil" von Visar Morina (DE/BE/XK, Komplizen Film) läuft in Park City in der World Dramatic Competition. In dem Drama von Regisseur und Drehbuchautor Morina, das mit dem deutschen Drehbuchpreis ausgezeichnet wurde, geht es um Xhafer (Mišel Matičević), einen Pharmaingenieur, der sich diskriminiert und bei der Arbeit schikaniert fühlt. Er stürzt in eine Identitätskrise.

Mit vor der Kamera stand 'Face to Face With German-Films' Talent Sandra Hüller ("Toni Erdmann"). Für sein Vater-Sohn-Drama "Babai" wurde Morina mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit den Preisen für "Best Director" und "Europa Cinema Label" beim Karlovy Vary International Film Festival 2015 sowie als "Best Director" und "Best Script" beim Filmfest München 2015.

In der Sektion Documentary Premieres wird "Vivos" von Ai Weiwei (DE/MX, F-Art Foundation) zu sehen sein. Darin geht es um einen Angriff auf das Ayotzinapa Rural Teacher's College im Jahr 2014. Bei diesem wurden sechs Studenten ermordet und 43 Studenten verschleppt. Seitdem leben ihre Familien in Ungewissheit. Ihr Kampf um Antworten steht stellvertretend für den psychologischen und emotionalen Preis, den die einheimische Gewalt der mexikanischen Gesellschaft abfordert.

Die Koproduktion "Yalda – A Night for Forgiveness" von Massoud Bakshi (IR/FR/DE/CH, NiKo Film) läuft in der World Cinema Dramatic Competition und "Acasa – My Home" von Radu Ciorniciuc (RO/DE/FI, Corso Film) in der World Cinema Documentary Competition. "The Perfect Candidate" von Haifaa Al-Mansour (SA/DE, Razor Film Produktion), der im Wettbewerb von Venedig seine Weltpremiere feierte, ist in der Sektion Spotlight programmiert.
Das Kurzfilmprogramm des Festivals wird in den kommenden Tagen bekanntgegeben.

SLAMDANCE

Parallel findet in Park City die 26. Ausgabe des Slamdance Film Festival statt (24. - 30. Januar 2020), welches sich als gleichzeitige stattfindende Veranstaltung "von Filmemacher für Filmemacher" und als Alternative zu Sundance definiert.

"1986" von Lothar Herzog (DE/BY, Rohfilm Productions, DFFB) läuft in der Narrative Feature Competition von Slamdance. Im ersten Langfilm des Filmemachers geht es um Elena, eine Studentin in Weißrussland. Sie hat eine intensive aber zunehmend zerstörerische Liebesbeziehung mit Viktor. Als ihr Vater verhaftet wird, muss sie seine illegalen Geschäfte weiter führen. Um Deals für ihn zu erledigen, fährt sie immer wieder in die gesperrte Zone von Tschernobyl. Sie ist fasziniert von der trügerischen Schönheit der Zone – doch bald scheint ihr Leben kontaminiert von einer zerstörerischen Kraft...

"Lovemobil" von Elke Margarete Lehrenkrauß läuft ebenfalls im Rahmen von Slamdance und zwar in der Documentary Features Competition. Die Regisseurin hat drei Jahre lang Sexarbeiterinnen aus Osteuropa und Nigeria begleitet, die in Niedersachsen in sogenannten "Lovemobils" – sprich mit Lichterketten verzierten Wohnwagen – auf Freier warten, und ihr Vertrauen gewonnen. Die Ermordung einer der Frauen erschüttert die trügerische Ruhe.
Alle bisher bekanntgegebenen deutschen Filme und Koproduktionen in Sundance 2020 finden Sie hier.

Quelle: www.german-films.de