Die Deutsch-Französische Förderkommission hat beim diesjährigen Deutsch-Französischen Filmtreffen im elsässischen Mülhausen insgesamt 999.262 Euro für die Produktion von zwei Spiel- und zwei Dokumentarfilmprojekten vergeben. Mit jeweils 30.000 Euro wird die Entwicklung zweier weiterer Projekte gefördert.
In "Joan Verra" entwirft Laurent Larivière das Portrait einer freien und unabhängigen Frau, deren Leben vor einer dramatischen Veränderung steht. Im zweiten Spielfilmprojekt erzählt der argentinische Regisseur Lisandro Alonso eine fantastische Geschichte über Amerika, seine Ureinwohner und deren Kultur. Um politischen Widerstand, Machtverhältnisse und Menschenrechtsverletzungen geht es in den beiden Dokumentarfilmprojekten Stéphane Malterres "Die Gefolterten" beleuchtet die Unmenschlichkeit des Syrien-Krieges, und "Eine iranische Frau" von Steffi Niederzoll stellt mit heimlich gedrehtem Videomaterial die Situation von Frauen im Iran dar. Projektentwicklungsförderung erhalten der Dokumentarfilm "Architecton" von Victor Kossakovsky und der Spielfilm "Iris" von Myrsini Aristidou.
Die geförderten Projekte im Detail
Projektfilmförderung
"Joan Verra"
Regie: Laurent Larivière
Drehbuch: Laurent Larivière, François Decodts
Produzent D: Gifted Films West GmbH, Köln (20%)
Förderung D: 200.000 Euro
Produzent F: 247 Films SAS, Paris (70%)
Förderung F: 243.825 Euro
Als Joan Verra mit 58 Jahren erfährt, dass sie unwiederbringlich ihr Gedächtnis verlieren wird, betrachtet sie die prägenden Ereignisse ihres Lebens aus ganz neuen Perspektiven.
"Eureka"
Regie: Lisandro Alonso
Drehbuch: Lisandro Alonso, Fabian Casas, Martin Camano
Produzent D: Komplizenfilm GmbH, Berlin (21%)
Förderung D: 100.000 Euro
Produzent F: Luxbox SAS, Paris (49%)
Förderung F: 150.000 Euro
Weitere Koproduzenten: Roses Films, Lissabon 4L SRL, Buenos Aires
Angesiedelt in den Vereinigten Staaten, in Mexiko und im Amazonas-Regenwald zwischen den Jahren 1870 und 2019, begibt sich der Film auf eine Reise in Zeit und Raum mit einen besonderen Fokus auf die Kultur der amerikanischen Ureinwohner.
"Eine iranische Frau"
Regie: Steffi Niederzoll
Drehbuch: Steffi Niederzoll
Produzent D: Made In Germany Filmproduktion GmbH, Köln (80%)
Förderung D: 93.262 Euro
Produzent F: Gloria Films Production Paris (20%)
Förderung F: 62.175 Euro
Nachdem die 19-jährige Iranerin Reyhan Jabarri in Notwehr ihren Vergewaltiger niedergestochen hat, wird sie wegen Mordes zu Tode verurteilt – ein Urteil, das eine internationale Protestwelle auslöste. Der Dokumentarfilm zeigt, wie ihre Familie um das Leben der jungen Frau kämpft, die im Iran zur Heldin wurde.
"Die Gefolterten"
Regie: Stéphane Malterre
Drehbuch: Stéphane Malterre, Garance Le Caisne
Produzent D: Katuh Studio GmbH, Berlin (33%)
Förderung D: 50.000 Euro
Produzent F: Les Films D'ici, Paris (67%)
Förderung F: 100.000 Euro
Dokumentarfilm über den desertierten syrischen Militärfotografen mit dem Decknamen „Caesar“, der tausende Bilder von gefolterten Menschen aus syrischen Gefängnissen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.
Projektentwicklungsförderung
"Architecton"
Regie: Victor Kossakovsky
Drehbuch: Victor Kossakovsky
Produzent D: ma.ja.de Filmproduktions GmbH, Leipzig (75%)
Förderung D: 30.000 Euro
Produzent F: Les Films du Balibari SARL, Nantes (25%)
Wie wollen oder können wir in Zukunft leben Wie sehen Städte aus, wenn in 30 Jahren bei steigender Ressourcenknappheit über 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben Anhand eines internationalen Architekturwettbewerbs für ein Mega-City-Bauprojekt zeigt der Dokumentarfilm die Visionen führender Architekten und Nachwuchstalente der Architekturszene.
"Iris"
Regie: Myrsini Aristidou
Drehbuch: Myrsini Aristidou
Produzent D: Road Movies GmbH, Berlin (21%)
Produzent F: The Living SAS, Paris (79%)
Förderung F: 30.000 Euro
Die 13jährige Iris wird beim Schuleschwänzen erwischt, doch der Lehrer kann ihre Mutter nicht erreichen, und ihr lange verschollener Vater fühlt sich für seine Tochter nicht zuständig. Trotz seiner abweisenden Haltung macht sich Iris auf die Suche nach ihren Vater, damit er ihr hilft.
Der nächste Einreichtermin für die Deutsch-Französische Koproduktionsförderung ist am 7. Februar 2020. Die nächste Fördersitzung findet am 27. März 2020 in Berlin statt.
Quelle: www.ffa.de