Sie war nicht nur eine der profiliertesten Theaterschauspielerinnen Deutschlands, sondern erfreute sich auch als Fernseh- und Filmdarstellerin bei Kritik und Publikum einer unglaublichen Popularität. In der Nacht zum Donnerstag ist Monica Bleibtreu nach langjähriger Krebserkrankung in Hamburg verstorben.
Die Schauspielerei war Monica Bleibtreus Leben. Die für ihre Arbeit auf der Bühne, im Fernsehen und auf der großen Leinwand vielfach preisgekrönte Künstlerin wurde am 4. Mai 1944 als Tochter eines Theaterdirektors und Großnichte der bekannten Schauspielerin Hedwig Bleibtreu in Wien geboren. Sie studierte am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien und spielte jahrzehntelang an den bedeutendsten, deutschsprachigen Bühnen, darunter dem Schauspielhaus Zürich, dem Burgtheater in Wien und dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.
Ihr Fernsehdebüt gab die Schauspielerin, die erst vor wenigen Tagen ihren 65. Geburtstag gefeiert hatte, 1966 in "Die Ballade von Peckham Rye". 1972 folgte ihr erster Filmauftritt in Hans Jürgen Syberbergs "Ludwig – Requiem für einen jungfräulichen König". In den 70ern und 80ern folgten zahlreiche größere und kleinere Rollen in Kino- und Fernsehfilmen. Einen regelrechten Schub erlebte ihre Karriere schließlich Mitte der 1990er. Mit Filmen wie "Abschied. Brechts letzter Sommer" (2000) und "Die Manns" (2001) überzeugte sie in ernsten Stoffen, mit Tom Tykwers rasantem "Lola rennt" (1997) – an der Seite ihres Sohnes Moritz Bleibtreu – und der Kinderhörspielverfilmung "Bibi Blocksberg" (2002) bewies sie gleichzeitig eine Affinität zum Unterhaltungskino.
Für ihre Verkörperung der Maria in "Marias letzte Reise" wurde Monica Bleibtreu 2005 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, 2007 erhielt sie den Deutschen Filmpreis als Beste Darstellerin für "Vier Minuten". Zu ihren letzten Filmen gehörte das Biopic "Hilde" an der Seite von Heike Makatsch und die Bestsellerverfilmung "Tannöd", die im November in die Kinos kommen wird.