Wie gestern bekannt wurde, ist der Schauspieler Traugott Buhre bereits in der Nacht zum Sonntag gestorben.
Der 1929 im ostpreußischen Insterburg geborene Traugott Buhre war einer der bedeutendsten Theaterschauspieler Deutschlands und überzeugte in höchst unterschiedlichen Rollen, darunter zahlreiche widersprüchliche und zerrissene Charaktere. Mit seinem Spiel prägte er besonders Inszenierungen von Dramen des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard. So tourte er jahrelang mit Bernhards "Theatermacher" als Bruscon durch die Lande, eine seiner wichtigsten Rollen. Zuletzt spielte er am Zürcher Schauspielhaus den Admiral in Bernhards "Immanuel Kant".
Auch aus zahlreichen Fernseh- und einigen Kinorollen war Buhre bekannt. So spielte er in mehreren "Tatort"-Folgen oder trat in verschiedenen Rollen in der Serie "Derrick" auf. Seine letzte Fernsehrolle hatte er 2008 im Tatort "Krumme Hunde" an der Seite von Axel Prahl und Jan Josef Liefers. Im Kino war er seit den 70er Jahren zu sehen, unter anderem in Alexander Kluges "Gelegenheitsarbeit einer Sklavin" (1973), Jan Schüttes "Winckelmanns Reisen" (1990) und Stefan Ruzowitzkys "Anatomie" (1999). Seine letzte Kinorolle spielte er in Michael Hofmanns "Sophiiiie!" (2002).
Vor zwei Wochen hatte Buhre aus gesundheitlichen Gründen eine Lesung und seine Rolle in Andrea Breths Inszenierung "Der zerbrochene Krug" beim Kulturfestival Ruhrtriennale abgesagt. Über die näheren Umstände seines Todes ist nichts bekannt.