RHIZOM FILMGESCHICHTE expanded

Das neue DFF-Projekt RHIZOM FILMGESCHICHTE expanded erweitert die innovative Vermittlungsplattform des DFF rhizom.film: Die Plattform mit derzeit rund 200 Filmanfängen aus der deutschen Filmgeschichte kann jetzt per Touchscreen auch direkt im Museum erkundet werden. Außerdem wurde sie mit neuen Themenpfaden auch inhaltlich ergänzt.

 

Das aktuelle Projekt RHIZOM FILMGESCHICHTE expanded erweitert die innovative Vermittlungsplattform des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (rhizom.film) in doppelter Hinsicht: Die Museumsbesucher*innen erwartet eine innovative Zugangsform zu  RHIZOM FILMGESCHICHTE: Die Plattform, die ein Knüpfwerk (Rhizom: komplexes Geflecht) aus derzeit rund 200 Filmanfängen der deutschen Filmgeschichte bietet, kann jetzt per Touchscreen im Foyer des DFF erkundet werden.

Außerdem gibt es eine inhaltliche Erweiterung: So wurden Themenpfade zu bislang im Rhizom weniger sichtbaren Perspektiven gestaltet, um Aspekte der Diversität und mögliche Leerstellen im filmgeschichtlichen Gedächtnis in den Fokus zu rücken. Dabei kommen in neu produzierten Videointerviews auch Filmemacher*innen und Expert*innen zu Wort.

"Wir arbeiten seit Jahren daran, das Museumserlebnis kontinuierlich in den digitalen Raum zu erweitern", betont DFF-Direktorin Ellen Harrington. "Ich freue mich sehr, dass wir mit RHIZOM FILMGESCHICHTE expanded eine weitere interaktive Station – direkt im Museums-Foyer – anbieten können, an der unsere Besucher*innen die Welt der Filmanfänge in der deutschen Filmgeschichte spurenlesend erkunden können."

RHIZOM FILMGESCHICHTE (www.rhizom.film) ist ein digitales Vermittlungsprojekt des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, das im März 2021 online ging. Als sinnlich gestaltete, intuitiv bedienbare Erweiterung von filmportal.de präsentiert RHIZOM FILMGESCHICHTE die ersten Minuten zahlreicher deutscher Filme und lädt zum Entdecken der Filmgeschichte ein. Themenpfade vermitteln gezielt Hintergrundwissen zu filmischen Stilmitteln und zur Faszination des Filmanfangs als besondere filmische Form. Das Projekt lädt dazu ein, sich spielerisch über Themenpfade oder durch Schlagworte verknüpfte Werke in die deutsche Filmgeschichte zu versenken. In wenigen Klicks gelangen die Nutzer*innen auf der Website und jetzt auch via Touchscreen im Museum von Stumm- zu Tonfilmen, von Schwarz-Weiß- zu Farbfilmen, von Slatan Dudow über Wolfgang Staudte und Helke Sander zu Wim Wenders und Fatih Akin und lernen wie nebenbei, was die Filme miteinander verbindet.

Neben dem Herzstück des Rhizoms, dem Knüpfwerk aus Filmanfängen, bietet RHIZOM FILMGESCHICHTE den Nutzer*innen als alternativen Zugang zu den Filmen kuratierte, mit Texten und Bildern angereicherte Pfade an. Ihnen können Nutzer*innen folgen, um ausgewählte Themen vertieft zu erschließen. Zu den vier Themenpfaden, die beim Launch im März 2021 online gestellt wurden, kamen jetzt drei weitere hinzu: Neben den bestehenden Themenpfaden "Kleine Stilgeschichte des Filmanfangs", "Verbrechen", "Buchstaben in Bewegung: Schrift und Typografie im Filmanfang" und "Die Stadt: Urbane Schauplätze im Filmanfang" gibt es jetzt auch noch Themenpfade rund um den Schwerpunkt Diversität im Filmerbe, die von Gastkurator*innen selbständig gestaltet wurden.

In "Queer Cinema – 'counter-narratives' und filmische Experimente" beschreibt Karin Michalski Queer Cinema als politisches Phänomen und stellt auch zentrale Werke und Strömungen eines deutschen queeren Kinos vor; Filmanfänge von Leontine Sagans 1931 gedrehten "Mädchen in Uniform" bis zum jüngeren Kinoerfolg "Futur Drei" (DE 2020, R: Faraz Shariat) sind hier zu sehen. Manuela Kay, Publizistin und Verlegerin, sowie Dr. Marc Siegel, Professor für Filmwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, begleiten den Themenpfad in Interviewclips.

Aurora Rodonò und Canan Turan gehen in "Filmische Geschichte(n) aus der Migrationsgesellschaft" der Frage nach, was deutsches Filmerbe in postkolonialen Verhältnissen bedeutet. Dabei werden anhand von dokumentarischen Filmen wie "Ekmek Parasi – Geld für's Brot" (Serap Berrakkarasu, 1994), aber auch mit Verweisen auf Werke einer jungen Generation, Formen einer selbstermächtigenden Gegenerzählung skizziert. Die Filmemacher*innen Aysun Bademsoy und Dieu Hao Do kommen hier in Interviews zu Wort.

"Andere Perspektiven, neue Formen – Filme von Frauen" von Christine Lang präsentiert ästhetische und dramaturgische Praktiken weiblicher Filmkünstler*innen nach 1968 als experimentell und vielschichtig miteinander verknüpft. In Interviews berichtet neben der Filmemacherin Anna Sofie Hartmann auch die Regisseurin Ula Stöckl, deren Filme wie "Neun Leben hat die Katze" (1968) oder "Sonntagsmalerei" (1971) mit Filmanfängen zu sehen sind.

Erweiterung von filmportal.de

RHIZOM FILMGESCHICHTE ist eine Präsentationsebene von filmportal.de, der vom DFF betriebenen Online-Plattform für den deutschen Film. filmportal.de dokumentiert gemäß der Förderrichtlinie zur Digitalisierung des nationalen Filmerbes zentral die Ergebnisse des Förderprogramms Filmerbe (FFE), finanziert von der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien (BKM), den Ländern und der Filmförderungsanstalt FFA. Teil der Dokumentation ist die öffentliche Zugänglichmachung der ersten fünf Minuten aller durch das FFE digitalisierten Langfilme. RHIZOM FILMGESCHICHTE zeigt und vermittelt eine Auswahl dieser Filmanfänge; das zentrale Hosting liegt bei filmportal.de und die Rechte verbleiben bei den jeweiligen Rechteinhaber*innen.
Zu den neuen Themenpfaden von RHIZOM FILMGESCHICHTE expanded

Podcast

Im Podcast-Gespräch mit Frauke Haß erläutert Projektleiter Niels Deimel, was es bei RHIZOM FILMGESCHICHTE expanded zu entdecken gibt.
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Förderer
RHIZOM FILMGESCHICHTE expanded wurde entwickelt im Rahmen von "dive in. Programm für digitale Interaktionen" der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Quelle: www.dff.film