Leontine Sagan

Weitere Namen
Leontine Schlesinger (Geburtsname) Leo Schlesinger (Weiterer Name)
Darstellerin, Regie
Budapest, Ungarn Pretoria, Südafrika

Biografie

Leontine Sagan wurde am 13. Februar 1889 unter dem Namen Leontine Schlesinger in Budapest (anders lautenden Quellen nach in Wien) geboren und verbrachte ihre Kindheit wechselweise in Österreich-Ungarn und Südafrika. Sie begann ihre Karriere als Bühnenschauspielerin, wechselte jedoch als eine der damals sehr wenigen Frauen ins Regiefach. In Wien, Frankfurt und Berlin arbeitete sie unter anderem mit Viktor Barnowsky und Max Reinhardt zusammen, an dessen Seminar sie unterrichtete. Sie inszenierte bevorzugt Bühnenstücke weiblicher Autoren, so auch das Drama "Gestern und heute" von Christa Winsloe. Unter der künstlerischen Oberleitung von Carl Froelich führte sie 1931 bei der Verfilmung des Stoffes unter dem Titel "Mädchen in Uniform" Regie, der als Kollektivfilm mit geringem Budget entstand und ein außergewöhnlicher internationaler Erfolg wurde – nicht zuletzt des ihn umwehenden Skandalhauchs wegen. Inzwischen gilt er als einer der großen Klassiker des Weimarer Kinos.

Sagan emigrierte 1932 nach England und drehte dort ihren zweiten Film "Men of Tomorrow", ein Ehedrama mit der noch unbekannten Merle Oberon in einer Nebenrolle. Er entstand im Auftrag der Produktionsgesellschaft von Alexander Korda; dessen Bruder Zoltan fungierte als Ko-Regisseur. 1932 reiste Sagan weiter in die USA, arbeitete zeitweise auch in Rhodesien und ging 1939 nach Südafrika, wo sie sich schließlich endgültig niederließ. Sie beteiligte sich maßgeblich am Aufbau des südafrikanischen Nationaltheaters. Grundsätzlich widmete sie sich wieder ganz der Theaterarbeit und drehte nur noch einen einzigen Film, 13 Jahre nach "Men of Tomorrow": "Gaiete George", ein Porträt des Theatermannes George Edwards.

Sagan starb am 20. Mai 1974 im südafrikanischen Pretoria.

FILMOGRAFIE

1957/1958
  • Mitwirkung
1946
  • Darsteller
1944
  • Sprecher