Neue Online-Publikation der Deutschen Kinemathek

Die Deutsche Kinemathek hat Guido Seebers Abhandlung "Der kinematographische Aufnahmeapparat. Seine Geschichte, seine Konstruktion und seine praktische Benutzung" in einer kommentierten Online-Edition veröffentlicht. Es handelt sich dabei um die Erstveröffentlichung des dreiteiligen Buchmanuskripts.

Der Filmpionier Guido Seeber (1879–1940), dessen umfangreicher Nachlass von der Deutschen Kinemathek verwahrt wird, arbeitete ab 1925 rund fünfzehn Jahre lang an einer Abhandlung zur Technikgeschichte und Funktionsweise der Filmkamera der Stummfilmzeit: "Der kinematographische Aufnahmeapparat. Seine Geschichte, seine Konstruktion und seine praktische Benutzung".

Im Auftrag der Deutschen Kinemathek hat der Filmhistoriker Ralf Forster Guido Seebers Text- und Bildmaterialien zur Publikation vorbereitet und kommentiert; außerdem wurde ein Editionskonzept entwickelt, das die spezifischen Anforderungen berücksichtigt, die sich bei der Online-Publikation des rund neunzig Jahre alten Typoskripts stellen. Das bisher nur im Archiv einsehbare Originalkonvolut ist nun erstmals in Gänze veröffentlicht und zugänglich unter:

www.deutsche-kinemathek.de/publikationen/online-publikationen/der-kinematographische-aufnahmeapparat

Für die rund dreihundert Seiten umfassende, bisher nur zu einem Teil veröffentlichte Abhandlung trug Seeber eine Fülle von Informationen über Filmkameras und deren technische Vorläufer zusammen; die Darstellung hält den internationalen Stand am Ende der sogenannten Stummfilmzeit fest. Neben überwiegend technikgeschichtlichen Passagen über einzelne Bauteile und die Funktionsweise der Geräte enthält das aus drei Teilen bestehende Typoskript in geringerem Umfang auch praktische Hinweise zum Gebrauch der Kameras und ihres Zubehörs am Set. Zur Veranschaulichung hatte Guido Seeber knapp sechshundert Illustrationen vorbereitet.

Zur Publikation der Abhandlung kam es zu Seebers Lebzeiten nicht mehr. Der Filmpublizist Andor Kraszna-Krausz schrieb über das Projekt: "Sicher ist nur, dass es das bedeutendste Quellenwerk über das Thema hätte werden sollen und niemand in der Welt außer Guido Seeber es hätte schreiben können" (in: Das wandernde Bild. Der Filmpionier Guido Seeber, Berlin 1979, S. 5).

Quelle: www.deutsche-kinemathek.de