Der Kindertiger 2023 geht an Katrin Milhahn und André Hörmann für das Drehbuch zu "Nachtwald". Die emotionale Abenteuer-Geschichte, in der zwei Freunde, die in der Schule gemobbt werden, von zu Hause abhauen, um eine sagenumwobene Höhle zu finden, überzeugte die Kinder-Preisjury.
Die zwischen 10 bis 12 Jahre alten Jurymitglieder der Berliner Preisjury Anna-Amalia, Artur, Favour, Ilian und Mila begründen ihre Entscheidung mit: "Das Gewinner-Drehbuch handelt von einer Geschichte, die wirklich jemandem passiert sein könnte: wenn zum Beispiel ein Elternteil stirbt oder jemand Gewalt von seinen Eltern erlebt. Es geht auch darum, Ängste zu überwinden, um an sein Ziel zu kommen". Ihnen gefiel auch das "Happy End, das glaubhaft bleibt, weil Paul seine Trauer überwinden kann und Max Hilfe bekommt."
Martin Michaelis, stellvertretender Vorstand der FFA und Leiter Finanzen und Administration, überreichte Katrin Milhahn und André Hörmann, den Preis. "Wir sind überwältigt. Es ist eine große Ehre und eine Riesenfreude!", sagt André Hörmann. "Es ist das Allerschönste, für Kinder zu schreiben, weil man das Feedback ganz ungefiltert bekommt. Deswegen freue ich mich umso mehr über diesen Preis, weil er von Kindern vergeben wird", ergänzt Katrin Milhahn. "Und noch etwas nehme ich von heute mit: dass wir den Kindern zuhören und mit ihnen sprechen müssen, um uns etwas ausdenken zu können, was ihrer Lebensrealität entspricht. Ich verspreche, dass wir das Preisgeld für ein solches Drehbuch verwenden werden."
Die Preisverleihung, moderiert von KiKA- Moderator Tim Gailus, fand am Freitag, den 24. November in Anwesenheit der nominierten Autor*innen in einem Berliner Kino statt.
Der Kindertiger ist die mit 20.000 Euro höchst dotierte Auszeichnung für das Drehbuch eines realisierten Kinderfilms. Der Preis regt damit die Entwicklung neuer starker Kinderfilm-Stoffe an. Er stärkt die öffentliche Wahrnehmung des Genres und fördert und entwickelt durch die aktive Beteiligung von Kindern deren Begeisterung für deutsche Kinderfilme und ihren kreativ-kompetenten Umgang mit dem Medium. Er wird seit 2008 von der Filmförderungsanstalt (FFA) gestiftet und in Kooperation von VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz und KiKA, dem Kinderkanal von ARD und ZDF sowie in enger Zusammenarbeit mit der FBW-Jugend Filmjury ausschließlich von Kindern und Jugendlichen vergeben.
Die Nominierungen übernahmen Kinder der FBW-Jugend Filmjury. Konrad, Marte, Annelie, Moritz, Carlotta und Henriette aus Lüneburg beschäftigten sich, filmbildnerisch begleitet, intensiv mit den eingereichten Stoffen und trafen die Vorauswahl.
Mit nominiert waren die Drehbücher "Die Mucklas und wie sie zu Pettersson und Findus kamen" von Thomas Springer, sowie "Mission Ulja Funk" von Barbara Kronenberg. Auch die Nominierungen sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert. Alle Preisgelder dienen der Entwicklung eines neuen Treatments oder Drehbuchs für einen Kinder- oder Jugendfilm.
Quelle: www.vision-kino.de