Kulturstaatsminister fördert Film- und Drehbuchprojekte mit 1,98 Millionen Euro



Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, fördert Film- und Drehbuchprojekte mit einem Gesamtvolumen von 1,98 Millionen Euro.


Bei den geförderten Filmprojekten handelt es sich um folgende Vorhaben:

Spielfilmprojekte:

"Anonym", Hersteller: Madonnen Film, Berlin, Autorin/Regisseurin: Maria Speth, Fördersumme: 250.000 Euro. Inhalt: Agnes, eine Lehrerin aus der deutschen Provinz, sucht in Berlin nach ihrer weggelaufenen Tochter. Dabei trifft sie auf Ines, eine junge Frau, die in Opposition zur Gesellschaft lebt. Zwischen beiden Frauen entwickelt sich ein eigentümliches Verhältnis von Anziehung und Abstoßung.

"Die Kleinen und die Bösen", Hersteller: Coin Film, Köln, Autoren: Xao Seffcheque/Martin Ritzenhoff, Regisseur: Matthias Keilich, Fördersumme: 250.000 Euro. Inhalt: Hotte ist Knacki und Choleriker, Benno ist Gutmensch und Bewährungshelfer. Das Leben der beiden verändert sich, als Hotte plötzlich die Verantwortung für seine beiden Kinder übernehmen muss.

"Scherbenpark", Hersteller: Eyeworks Film Gemini, Köln Autorin: Katharina Kress, Regisseurin: Bettina Blümner, Fördersumme: 150.000 Euro. Inhalt: Die 17jährige Sascha wächst in einem Hochhausghetto auf. Sie hat ein Ziel: Vadim, den Mörder ihrer Mutter, zu töten. Doch Vadim sitzt noch im Gefängnis.

"Schuss ins Wasser", Hersteller: Indiz Film, Beelitz-Fichtenwalde, Autorin: Nana Ekvtimishvili, Regisseur: Simon Gross, Fördersumme: 250.000 Euro. Inhalt: Die 14jährige Natia bekommt von einem ihrer Verehrer einen Revolver als Liebesbeweis geschenkt und zeigt ihn ihrer Freundin Eka. Die Freundinnen fühlen sich gestärkt. Als Natia von einem anderen Verehrer entführt und zur Ehefrau erklärt wird, beginnt eine Odyssee des Erwachsenwerdens.

"That"s all", Hersteller: 23/5 Filmproduktion, Berlin, Autor: Bernd Lange, Regisseur: Hans-Christian Schmid, Fördersumme: 200.000 Euro. Inhalt: Zunächst mit dem Ziel, ein ruhiges Wochenende zu verbringen, fährt Marko, der seit Jahren in Berlin lebt, zu seinen Eltern aufs Land. Aber sein Besuch verläuft anders als geplant. In dem Film geht es um nichts weniger als um die paar Tage, in denen eine Familie auseinanderbricht.

"Die Vermessung der Welt", Hersteller: Boje Buck Produktion, Berlin, Autor/Regisseur: Detlev Buck, Fördersumme: 250.000 Euro. Inhalt: Eine einfallsreiche Komödie über Alexander von Humboldt, der auszieht, die Welt zu vermessen, und Carl Friedrich Gauß, der es vorzieht, zu Hause zu bleiben, um sie zu berechnen. Zwei Arten, die Welt zu erfahren und zu verstehen.

Dokumentarfilmprojekte:

"Familie und die Todesschützen", Hersteller: The core Films, Berlin, Autor/Regisseur: Stefan Weinert, Fördersumme: 100.000 Euro. Inhalt: Den Traumata von Familienmitgliedern, deren Angehörige an der Berliner Mauer erschossen worden sind, soll eine Stimme gegeben und deren Gefühle und Gedanken sichtbar gemacht werden.

"Die Ordnung der Dinge", Hersteller: Filmtank, Hamburg, Autoren/ Regisseure: Jörg Haaßengier/Jürgen Brügger, Fördersumme: 90.000 Euro. Inhalt: Scheinbar normale Mitbürger, die sich zu Hause an verschrobenen selbst entwickelten Statistiken berauschen; Forscher, die mit Ordnungen und Unterordnungen die Uferlosigkeit ihres Fachgebietes bekämpfen; bedenkliche bürokratische Planungsphantasien: Ist Ordnung wirklich nur das halbe Leben?

"Einige Tage und dann", Hersteller: bbooksz av, Berlin, Autor/Regisseur: Stephan Geene, Fördersumme: 65.000 Euro. Inhalt: Junge Menschen im Alter um die 20 Jahre verbringen ihre Zeit damit, sich zu treffen, auf der Straße abzuhängen, nichts zu tun, oder jedenfalls wenig. Sie wohnen ein paar Wochen, Monate oder auf unbestimmte Zeit in Berlin und kommen meistens aus europäischen Staaten.

"Parchim International" Hersteller: Lemme Film, Hamburg, Autor: Stefan Eberlein, Regisseure: Manuel Fenn/ Stefan Eberlein, Fördersumme: 50.000 Euro. Inhalt: In Parchim International kreuzen sich die Geschichten - die aus der großen weiten Welt und die aus der tiefsten Provinz. Mitten in Mecklenburg-Vorpommern soll ein Drehkreuz für den internationalen Flugfrachtverkehr entstehen. So zu mindestens verspricht es Jonathan Pang, der chinesische Unternehmer, der dem Landkreis Parchim den alten Militärflughafen abgekauft hat.

"Family Business", Hersteller: Büchner Filmproduktion, Köln, Autorin/Regisseurin: Christiane Büchner, Fördersumme: 70.000 Euro. Inhalt: In Deutschland kann eine Tochter ihre Mutter nicht länger pflegen. In Polen verlässt eine Mutter ihre Kinder, um die Pflege der alten Frau zu übernehmen. Ein alltäglicher Vorgang in Europa von heute, der das Leben von zwei Familien dauerhaft verändert.

"Die letzten Gigolos", Hersteller: Made in Germany Filmproduktion, Köln, Autor/ Regisseur: Stephan Bergmann, Fördersumme: 60.000 Euro. Inhalt: Heinz Löffelbein (70) heuert auf dem Kreuzfahrtschiff Queen Victoria an, um den Tänzer und Unterhalter für amüsierwillige, einsame Damen zu geben. Für viele Menschen ist die Kreuzfahrt im späten Alter der Inbegriff des erfüllten Lebens. Doch für Heinz steht sie für seine Sehnsucht nach einem besseren, neuen Leben.

"VideoVertov", Hersteller: kinoglas-films, Berlin, Autoren: Gerd Conradt/Daniela Schulz, Regisseur: Gerd Conradt, Fördersumme: 45.000 Euro. Inhalt: Der Videopionier Gerd Conradt fächert in einem "elektronischen Testament" sein Leben auf: Liebe und Revolution, RAF und Meditation.

Als Drehbuchprojekte wurden gefördert:

"1000 Einzelteile" Autorin: Melanie Rohde, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: Einem jungen Journalisten zerfällt sein Leben zusehends zwischen einer Tagwelt, in der er Kriegsbilder aus dem Netz in Tabellen zusammenstellt und einem Nachtleben, in dem er im Rausch das findet, was er im realen Leben längst verloren hat: Ideale, Welterklärungsmuster, Selbstbewusstsein und große Gefühle.

"Die Abenteuer der Lausitzerin Wilma", Autorin: Maren-Kea Freese, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: Als bei Wilma, einer 50jährigen Elektromonteurin aus der DDR, der Halt in Beruf und Familie wegbricht, gerät sie nach Wien. Dort versucht sie sich neu zu definieren und ihre alte Utopie von einer besseren Gesellschaft wird wieder geweckt.

"Der Bär", Autor: Wolfgang Fischer, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: Erzählt wird die Geschichte eines jungen Jägers, der die Seiten wechselt. Als er gemeinsam mit externen Spezialisten einen marodierenden Bär in seinem Jagdgebiet zur Strecke bringen soll, sabotiert er deren Arbeit.

"Die Ich-Etage", Autorin: Lola Randl, Gerswalde, Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: Der Schauplatz der Geschichte ist die Psyche des Schiffslotsen Karl: eine Büroetage wie viele andere. Als Karl von seiner Freundin Maja verlassen wird, verliert Hans Hick, der Leiter von Karls "Ich", die Kontrolle über seine Abteilung.

"Das schönste Paar", Autor: Sven Taddicken, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro. Inhalt: Die Geschichte des jungen Lehrers Malte, dessen Freundin Liv in seinem Beisein Opfer einer Vergewaltigung wird. Beide versuchen, dieses schreckliche Erlebnis zu verdrängen. Jahre später trifft Malte zufällig wieder auf den Vergewaltiger.

Die Auswahl der Projekte aus 87 programmfüllenden Film- und 85 Drehbuchprojekten, die zum 1. März 2011 eingereicht worden waren, erfolgte auf Vorschlag der Jury "Produktionsförderung A" (programmfüllende Spiel- und Dokumentarfilmvorhaben). Diese tagte in folgender Zusammensetzung: Meike Kordes (Produzentin/Berlin), Claus Löser (Filmwissenschaftler/Berlin), (Verleiher/Berlin), Maria Mohr (Regisseurin/Berlin), Herbert Schwering (Produzent/Köln, Vorsitzender), Jan Schütte (Regisseur/Produzent/Berlin), Linda Söffker (Filmwissenschaftlerin/Berlin), (Regisseur/Produzent/München) und Connie Walther (Regisseurin/Berlin). Herbert Schwering und Jan Schütte nahmen nicht an der Auswahl zur Produktionsförderung teil.

Der nächste Einreichtermin ist der 1. September 2011. Die Richtlinie und die Antragsformulare sind im Internet unter www.kulturstaatsminister.de abrufbar.

Quelle: www.bundesregierung.de