Große deutsche Dokfilm-Präsenz bei Hot Docs

Im Herbst gibt Toronto dem größten Filmfestival Nordamerikas ein Zuhause, aber auch für den internationalen Dokumentarfilm ist die Stadt am Lake Ontario eine wichtige Größe.

 

Vom 26. April bis 6. Mai 2018 findet dort zum 25. Mal mit Hot Docs eines der weltweit bedeutendsten Dokumentarfilmfestivals statt. Und das mit großer deutscher Beteiligung, unter anderem prominent in den Sektionen Special Presentations und World Showcase.

Zusammen. Ein Leben lang. Wer schafft das? Und wer will das überhaupt noch? Was uns heutzutage seltsam erscheint, war für die Generation unserer Großeltern völlig normal. Die Regisseurinnen Yasemin und Nesrin Şamdereli - bekannt durch ihren weltweit ausgezeichneten Spielfilm "Almanya – Willkommen in Deutschland" - porträtieren in ihrem neuen Dokumentarfilm fünf Paare aus Japan, den USA, Indien und Deutschland, die alle ihren 60. Hochzeitstag gefeiert haben. "Die Nacht der Nächte" (Fruitmarket, S2R Film, Rat Pack Filmproduktion) feiert in den Special Presentations seine internationale Premiere und verrät fröhlich und humorvoll die Geheimnisse langjähriger Partnerschaften und Liebe.

Zum ersten Mal in diesem Jahr präsentiert European Film Promotion (EFP)  zusammen mit Hot Docs die neue Programmsektion 'The Changing Face of Europe'. Zehn europäische Dokumentarfilme suchen Antworten auf Fragen wie: Was bewegt die Menschen in Europa? Welche Auslöser und Hintergründe haben die vielfältigen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen? Aus Deutschland ist "Global Family" von Melanie Andernach und Andreas Köhler (Made in Germany Filmproduktion), der von einer somalischen Familie im Exil erzählt, mit seiner internationalen Premiere dabei.

Nordamerikapremiere in der Sektion World Showcase haben "Faith Hope Love" von Katja Fedulova (Tondowski Films), "Kolyma – Straße der Knochen" von Stanisław Mucha (TAG/TRAUM Filmproduktion) und "Victory Day" von Sergei Loznitsa (Imperativ Film), die sich alle Themenbereichen rund um Russland widmen. In "Faith Hope Love" fragt sich die Regisseurin: Gibt es in Russland noch Heldinnen, wie einst ihre Großmutter? Sie trifft drei Russinnen, die für ihr Land kämpfen. "Kolyma – Straße der Knochen" ist eine über 2.000 km lange russische Landstraße, an der in der Stalin-Ära Hunderte von Arbeitslagern errichtet wurden. Stanisław Mucha lässt in zahlreichen persönlichen Begegnungen ein Bild von Kolyma heute entstehen. "Victory Day" dokumentiert die Geschehnisse am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park in Berlin am Tag des Sieges der Roten Armee über das Naziregime, wo die Anlage zur Kulisse einer riesigen Menschenansammlung wird.

Auch in Special Presentations und World Showcase setzen "The Cleaners" von Hans Block und Moritz Riesewieck (DE/BR, gebrueder beetz filmproduktion) sowie "Of Fathers and Sons" von Talal Derki (DE/SY, Basis Berlin, Ventana Film- und Fernsehproduktion) ihre sehr erfolgreichen internationalen Festivalkarrieren fort, die sie unter anderem schon nach Sundance führten. "Queercore: How to Punk a Revolution" von Yony Leyser (Desire Productions) läuft in Nightvision.

Insgesamt werden 17 deutsche Filme und Koproduktionen bei Hot Docs in diesem Jahr gezeigt, darunter auch zwei Kurzfilme deutscher RegisseurInnen.

Alle deutschen Filme und Koproduktionen bei Hot Docs 2018 finden Sie hier.

Quelle: www.german-films.de