Förderpreis Neues Deutsches Kino vergeben

Am Freitag, 1. Juli, wurden auf dem 34. Filmfest München deutsche Nachwuchstalente mit dem begehrten Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet.

Die Jury - Nicole Gerhards, Dietrich Brüggemann und Johann von Bülow - bedachte "Die Hände meiner Mutter" mit zwei Preisen: Florian Eichinger wurde für die Beste Regie ausgezeichnet und Andreas Döhler als Bester Darsteller. Döhler spielt in Eichingers zweitem langem Kinofilm einen Familienvater, der sich plötzlich daran erinnert, dass er als Kind von seiner Mutter missbraucht wurde. Die Jury urteilte: "Ein Film, bei dem uns immer wieder der Atem stockte und der uns am Ende dennoch einen Weg aus der Ausweglosigkeit weist."

Der Preis für die Beste Produktion ging an Jana Raschke und Igor Dovgal für "Haus ohne Dach". In dem Film der Regisseurin Soleen Yusef geht es um drei Geschwister, die den letzten Willen ihrer Mutter erfüllen wollen und sich auf den Weg nach Kurdistan machen, um sie in ihrem Heimatdorf zu beerdigen. Ein Film, "der uns in seiner Wahrhaftigkeit beeindruckt, mit seiner Leichtigkeit und seinem lakonischen Humor zum Lachen bringt und in seiner Traurigkeit über das Leid, welches der Krieg in diesem Teil der Welt über die Menschen bringt, sprachlos macht", so die Jury.

"Dinky Sinky" wurde für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. Regisseurin und Drehbuchautorin Mareille Klein erzählt in ihrem Abschlussfilm von der HFF München von einer jungen Frau, die alles tut, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Lobende Erwähnungen gingen an Cast und Crew von "Beat Beat Heart" von Luise Brinkmann für Ensemble-Geist und Teamwork und an "Die Reise mit Vater" von Anca M. Lazarescu für die Musik von Ferenc Darvas.

Der Förderpreis Neues Deutsches Kino ist einer der wichtigsten und höchstdotierten Nachwuchspreise in Deutschland. Gestiftet wird der insgesamt mit 70.000 Euro dotierte Preis von der Bavaria Film, dem Bayerischer Rundfunk und der DZ Bank. Nominiert sind automatisch alle Regisseure, Drehbuchautoren, Schauspieler und Produzenten, die ihre Spielfilme in der Festivalsektion Neues Deutsches Kino vorstellen, sofern es sich um ihren ersten, zweiten oder dritten langen Kinospielfilm handelt. Bei Produzenten darf es maximal der sechste Film sein.

Die Preisverleihung und die anschließende Party fanden am Freitagabend in der Hochschule für Fernsehen und Film München statt – eine ausgelassene Feier für den jungen deutschen Film.

Quelle: www.filmfest-muenchen.de