Der Vergabeausschuss des FilmFernsehFonds Bayern hat gestern getagt und entschieden, 23 Projekte mit insgesamt 4,8 Mio. Euro zu unterstützen.
Allein 3 Mio. Euro entfallen dabei auf die Produktion von acht Kinofilmen. Insgesamt waren 39 Projekte eingereicht worden mit einem Antragsvolumen von nahezu 8 Mio. Euro.
Eine vollständige Übersicht aller geförderten Projekte finden Sie hier. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl vor.
Produktion Kinofilm
Marc Rothemund inszeniert den autobiographischen Roman und Bestseller "Dieses bescheuerte Herz" von Lars Amend und Daniel Meyer nach einem Drehbuch von Andi Rogenhagen und Maggie Peren. Die Constantin Film Produktion erhält hierfür 900.000 Euro FFF Förderung. Die Geschichte handelt von einem jungen Mann namens Lars, der trotz seines Alters von 30 Jahren immer noch nicht erwachsen geworden ist: Er feiert und gibt das Geld seines Vaters aus. Dieser, ein Herzspezialist, sperrt ihm eines Tages die Kreditkarte - und verlangt von ihm, dass er sich um den herzkranken Teenager Daniel kümmert. Die Dreharbeiten finden fast vollständig in Bayern statt. Die Hauptrolle spielt Elyas M' Barek.
550.000 Euro gehen an die Action-Komödie "Spezialeinheit", die Pantaleon Films realisieren wird. Regie wird Thorsten Künstler führen, das Drehbuch stammt von Tripper Clancy. Es geht um einen GSG9 Polizisten und einen Securitymann, die versuchen, die entführte Tochter eines Botschafters zu retten und während einer Verfolgungsjagd zwischen alle Fronten geraten. Die Hauptrollen spielen Matthias Schweighöfer und Til Schweiger.
Lars Kraume wird nach eigenem Drehbuch die Verfilmung von Dietrich Garstkas Buch "Das schweigende Klassenzimmer" inszenieren. Die Akzente Film & Fernsehproduktion erhält hierfür 200.000 Euro FFF Förderung. Der Film beleuchtet die Geschichte der Abiturklasse der Oberschule Storkow in der DDR, die 1956 eine Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Ungarnaufstands abhält und danach kollektiv vom Abitur ausgeschlossen wird.
Drei Dokumentarfilme entstehen mit FFF Förderung für das Kino: "Geächtetes Wissen / Wir wollen nicht untergehen" von Bertram Verhaag (Denkmal Film Verhaag, 90.000 Euro FFF Förderung) über einen Weltbauernhof, der den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mit biologischen Mitteln gewachsen ist; "Wo bist du, João Gilberto?" von Georges Gachot (Neos Film, 40.000 Euro FFF Förderung) über die Suche nach dem zurückgezogenen Erfinder der Klassiker der Bossa Nova sowie "Elternschule" von Jörg Adolph (if... Productions, 60.000 Euro FFF Förderung) über die einzigartige Therapieeinrichtung in einer Klinik, in der Eltern in 21 Tagen ihre Kinder neu kennenlernen und erfahren, was es wirklich heißt, Eltern zu sein.
Zwei Projekte, die bereits zuvor eine Förderempfehlung erhalten und diese aufgrund geänderter Finanzierung und somit auch Produktion nicht abgerufen haben, wurden in dieser Sitzung nach neuer Antragstellung abermals gefördert: "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (Rat Pack Filmproduktion) mit 1,02 Mio. Euro (davon 224.000 Euro Erfolgsdarlehen) und "Rotzbub" (Filmbüro Münchner Freiheit) mit 160.000 Euro. Die ursprünglichen Förderempfehlungen waren: 1,8 Mio. Euro im Sonderprogramm Internationale Koproduktionen und Digitale Bildbearbeitung (VFX) für "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" im April 2016 sowie 300.000 Euro für die Produktion von "Rotzbub" im Juli 2015.
Produktion Fernsehfilm
500.000 Euro gehen an die Animationsserie "Muskeltiere" (Caligari Film und Fernsehproduktion/ ZDF) unter der Regie von Hubert Weiland nach Drehbüchern von Anna Knigge und Eckart Fingberg nach der gleichnamigen Buchreihe von Ute Krause. Die Muskeltiere sind eine Kneipenmaus, ein Hamster, eine Hausmaus und eine Laborrate, die sich in der Großstadt im Kampf gegen Kammerjäger, Straßenkatzen und erbarmungslose Ratten und für Freundschaft und Gerechtigkeit behaupten.
Der Dokumentarfilm "Der Porzellan-König" (Perfect Shot Films/ ZDF/ arte, 35.000 Euro FFF Förderung) porträtiert den Industriellen Philip Rosenthal (1916-2001) zum 100. Geburtstag und zeigt damit die Auswirkungen von politischen und ökonomischen Ideen auf die Kultur, den Konsum und die Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Regie führen Dominik Graf und Martin Gressmann.
Produktion Nachwuchsfilme
Vier Filme junger Filmschaffender fördert der FFF Bayern mit insgesamt 480.000 Euro. Darunter den Debütfilm "Fieber" (Filmallee, 200.000 FFF Förderung) von Helen Simon, die bereits mit ihrem Abschlussfilm "Nirgendland" preisgekrönt ist. Dieses Mal begleitet sie in ihrem Dokumentarfilm vier junge Menschen, die Opfer des Menschenhandels wurden und nun zurück in das geraubte Leben möchten. Das Drama "Die defekte Katze", der Debütfilm von Susan Gordanshekan (Glory Film, 200.000 FFF Förderung), handelt von überraschenden Wendungen einer von den beiden Partnern gewollt arrangierten Ehe.
Projektentwicklung
Zwei Projekte werden mit insgesamt 150.000 Euro FFF Förderung entwickelt: Die Fortsetzung von "Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft" (Blue Eyes Fiction, 90.000 FFF Förderung), dessen erster Teil zum Kassenschlager wurde und "Der Klavierflüsterer" (Lailaps Pictures, 60.000 FFF Förderung), der die unglaubliche Lebensgeschichte des weltberühmten, mehrfach behinderten, fast blinden Klavierstimmers Arno Stocker erzählt. Das Drehbuch stammt von Ines Grabbe, Regie wird Hans Steinbichler führen.
Drehbuch und Treatment
Mit 10.000 Euro fördert der FFF Bayern das Treatment der preisgekrönten Dokumentarfilmemacherin Maike Conway. In "Battle - Wofür kämpfst du?" (Tellux Film) begleitet sie Menschen in Deutschland, für die Breakdance mehr als nur Freizeitbeschäftigung ist.
Verleih und Vertrieb
Sechs Filme kommen mit insgesamt 610.000 Euro Verleihförderung ins Kino. Darunter "Willkommen bei den Hartmanns" von Simon Verhoeven, "Mein Blind Date mit dem Leben" von Marc Rothemund, "Salt and Fire" von Werner Herzog und "Marie Curie" von Marie Noelle-Sehr.
Quelle: www.fff-bayern.de