Deutscher Kurzfilmpreis 2010 verliehen



Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat am gestrigen Abend in Hamburg den Deutschen Kurzfilmpreis vergeben. Der bedeutendste und am höchsten dotierte Preis für den Kurzfilm wurde in Kooperation mit der Hamburg Media School verliehen.


Der Kulturstaatsminister erklärte in seiner Rede: "Den Kurzfilm kann man als die kreative Urzelle des bewegten Bildes bezeichnen. Er ist seit jeher ein zentrales Medium des Experimentierens und Pointierens. Neue Techniken fanden hier ihren Ausgang, neue Inhalte, Stile und Erzählweisen wurden und werden erprobt und beeinflussen das gesamte Filmschaffen. Dies zeichnet den Kurzfilm als eigenständiges und innovatives Genre aus, dessen besondere Kunst in der Reduktion auf das Wesentliche liegt. Gerade für den filmischen Nachwuchs an Filmhochschulen und darüber hinaus bietet der Kurzfilm eine geeignete Möglichkeit, sich zu erproben.

Mit ein wenig Optimismus können wir heute sagen, dass der Kurzfilm sich anschickt, auch im Kino wieder Fuß zu fassen. Die neue Förderung zur Aufführung von Kurzfilmen als Vorfilme im Kino wird sehr gut angenommen. So waren es in diesem Jahr bis Oktober bereits 87 Projekte mit fast 100.000 Euro, dass sind im Durchschnitt rd. 1.150 Euro für die Filmtheater, die dem Kurzfilm den ihm zustehenden Platz in unserer Kinolandschaft einräumen. Ich bin zuversichtlich, dass durch diese Maßnahme auch in den kommenden Jahren ein Beitrag dazu geleistet wird, dass Kurzfilme nicht nur ihr Festival- und Internetpublikum, sondern auch wieder verstärkt ihr Kinopublikum erreichen werden."

Mit dem "Kurzfilmpreis in Gold für Spielfilme mit einer Laufzeit bis sieben Minuten" wurde der Film "Underground Odyssey", Hersteller: Olymp Film, Köln, Regie: Christos Dassios, Uli Grohs und Robert Nacken, ausgezeichnet.

Den "Kurzfilmpreis in Gold für Spielfilme mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten" erhielt der Film "Manolo". Hersteller: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, Regie: Robert Bohrer

Der "Kurzfilmpreis in Gold für Dokumentarfilme" ging an den Film "Holding Still", hergestellt von der Kunsthochschule für Medien Köln. Die Regie führte Florian Riegel

Den "Kurzfilmpreis in Gold für Animations-/Experimentalfilme" gewann der Film "Love & Theft", Hersteller: Studio Film Bilder, Stuttgart, Regie: Andreas Hykade

Für den "Deutschen Kurzfilmpreis 2010" wurden insgesamt zehn Filme nominiert. Mit der Nominierung ist eine Prämie von 15.000 Euro verbunden, für den Filmpreis in Gold erhält der Hersteller eine Prämie von 30.000 Euro. Die Nominierungsprämie wird auf den Filmpreis in Gold angerechnet. Die Prämie ist für die Herstellung eines neuen Kurzfilms oder Films mit künstlerischem Rang oder seiner Projektvorbereitung verbunden. Die Preisverleihung fand in den "Fliegenden Bauten" in Hamburg statt.

Als "Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 2010" gehen alle ausgezeichneten Filme im kommenden Jahr wieder auf eine bundesweite Tournee (näheres unter
www.kurzfilmpreisunterwegs.org).
Nominiert waren zusätzlich die Kurzfilme:

"Ich bin’s, Helmut" (Spielfilm mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten), Hersteller: Filmakademie Baden-Württemberg, Ludwigsburg (Regie: Nicolas Steiner)

"Kafarnaum" (Spielfilm mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten), Hersteller: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (Regie: Jasco Viefhues)

"Lebendkontrolle" (Spielfilm mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten), Hersteller: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", Potsdam, in Koproduktion mit dem Rundfunk Berlin Brandenburg (Regie: Florian Schewe)
"Nach den Jahren" (Spielfilm mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten), Hersteller: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", Potsdam (Regie: Josephine Links)

"Tabakmädchen" (Dokumentarfilm), Hersteller: Gebrüder Beetz Filmproduktion Berlin GmbH & Co. KG in Koproduktion mit 3Sat (Regie: Biljana Garvanlieva)

"future past perfect pt. 3 (u_08-1)" (Animations-/Experimental-film), Hersteller: Studio Carsten Nicolai, Berlin (Regie: Carsten Nicolai und Simon Mayer)
Mit dem "Sonderpreis für Filme mit einer Laufzeit von mehr als 30 bis 78 Minuten" wurde der Spielfilm "Jessi", Hersteller: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin in Koproduktion mit dem Rundfunk Berlin Brandenburg (Regie: Mariejosephin Schneider), ausgezeichnet. Dieser Preis ist mit einer Prämie von 20.000 Euro verbunden.

Durch die Preisverleihung führte Moderator und Schauspieler Dieter Moor.

Weitere Informationen unter
www.deutscherkurzfilmpreis.de