Deutsche Filme im Karlovy Vary Hauptwettbewerb

Ihre internationale Premiere im Hauptwettbewerb des traditionsreichen A-Festival in Karlovy Vary (3.–11. Juli 2015) feiern "Heil" von Dietrich Brüggemann (REAL FILM Berlin, Bella Firma) und "Babai" von Visar Morina (DE/XK/MK/FR, NiKo Film) sowie "Box" von Florin Serban (FR/DE/RO) – von deutscher Seite koproduziert von augenschein Filmproduktion.

Insgesamt sind in den Wettbewerbssektionen acht deutsche Filme und Koproduktionen vertreten.

Nach dem auf der Berlinale ausgezeichneten und auf internationalen Festivals sehr erfolgreichen "Kreuzweg", hat Dietrich Brüggemann mit "Heil" eine Satire über deutsche Neo-Nazis gedreht: Der gefeierte afrodeutsche Autor Sebastian Klein verliert nach einem Schlag auf den Kopf von ostdeutschen Neonazis sein Gedächtnis und plappert alles nach, was man ihm sagt. Feixend tingelt er durch die Talkshows und drischt die Parolen, die Neonazi-Anführer Sven ihm einflüstert. Ein "Schwarzer", der gegen Integration wettert – die Öffentlichkeit ist aus dem Häuschen. Doch Sven kann damit bei seiner Angebeteten Doreen nicht punkten. Die will historische Taten sehen. Und so rüstet Sven seine Leute zum großen Showdown.

"Babai" erzählt vom zehnjährigen Nori, der zusammen mit seinem Vater Gesim Zigaretten auf den Straßen des Vorkriegskosovo der 90er Jahre verkauft. Als der Vater heimlich nach Deutschland flieht, folgt ihm Nori voller Wut und Entschlossenheit auf diese gefährliche Reise. Mit kindlicher Konsequenz konfrontiert er ihn mit seiner Tat, die er ihm nicht verzeihen kann. "Babai" ist das Langfilmdebüt von Regisseur Visar Morina,  der im Kosovo geboren wurde, an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert hat und in Deutschland lebt.

Im Karlovy Vary Dokumentarfilmwettbewerb feiert "Once upon a Dream - a Journey to the last Spaghetti Western" von Tonislav Hristov (DE/FI/BG, elemag pictures) seine Weltpremiere. Er erzählt die Geschichte der spanischen Wüstenstadt Tabernas, wo - nachdem dort Filme wie "Once Upon A Time" oder "Lawrence von Arabien" gedreht wurden - jetzt die ökonomische Krise regiert. Als eine große Hollywood-Produktion in die Stadt kommt, bringt das neue Hoffnung. In der East of the West – Competition läuft "Wednesday 04:45" von Alexis Alexion (DE/GR/IL), der von deutscher Seite von Twenty Twenty Vision produziert wurde.

Das Karlovy Vary International Film Festival hat heute seine Wettbewerbsbeiträge bekannt gegeben. Die Filme der weiteren Sektionen folgen noch.

Bisher bekanntgegebene deutsche Filme und Koproduktionen in Karlovy Vary 2015:

Competition
"Babai" von Visar Morina (DE/XK/MK/FR, NiKo Film)
"Box" von Florin Şerban (FR/DE/RO, augenschein Filmproduktion)
"Heil" von Dietrich Brüggemann (REAL FILM Berlin, Bella Firma)

East of the West – Competition
"The Wednesdy Child" von Lili Horváth (HU/DE, DETAiLFILM)
"Wednesday 04:45" von Alexis Alexion (DE/GR/IL, Twenty Twenty Vision)
"Zero" von Gyula Nemes (FR/HU/CZ/DE, 42film)

Documentary Films – Competition
"Game Over" von Alba Sotorra (ES/DE, Dirk Manthey Film)
"Once Upon A Dream - A Journey To The Last Spaghetti Western" von Tonislav Hristov (DE/FI/BG, elemag pictures)

Quelle: www.german-films.de