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Alle Fotos (27)Biografie
Vladimir Burlakov, geboren 1987 in Moskau, Russland, kam 1996 mit seiner Familie nach Deutschland und wuchs in München auf. Von 2006 bis 2010 studierte er Schauspiel an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule. Noch vor seinem Abschluss wurde er von Dominik Graf in einer tragenden Nebenrolle des mehrfach preisgekrönten TV-Zehnteilers "Im Angesicht des Verbrechens" (2010) besetzt; darin spielte Burlakov ein Mitglied einer russischen Verbrecherbande. Gemeinsam mit dem Ensemble wurde er für diesen Part beim Deutschen Fernsehpreis mit dem Sonderpreis "Besondere Leistung Fiktion" ausgezeichnet.
Ebenfalls 2010 gehörte Burlakov zum Ensemble des Fernsehspiels "Schurkenstück", über eine junge Regisseurin, die mit jugendlichen Straftätern eine modernisierte Fassung von "Der Besuch der alten Dame" inszenieren will; Burlakov gab darin einen russischen Junggangster, der in dem Stück die weibliche Hauptrolle übernimmt.
Seine erste Hauptrolle spielte Vladimir Burlakov in "247 Tage" (2011, TV), einer Verfilmung der Geschichte von Marco Weiss, der 2007 als 17-jähriger nach einem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs für 247 Tage in türkischer Haft saß. Diese Rolle brachte Burlakov einmal mehr viel Kritikerlob ein; darüber hinaus wurde er für den New Faces Award (auch für "Schurkenstück" und "Im Angesicht des Verbrechens"), den Deutschen Fernsehpreis sowie den Günter Strack Fernsehpreis nominiert und erhielt beim Bayerischen Fernsehpreis 2011 den Nachwuchsförderpreis.
Im folgenden Jahr sah man Burlakov in seiner ersten Kinorolle erneut als Russen: In Ralf Huettners Komödie "Ausgerechnet Sibirien" (2012) gab er einen Dolmetscher, der die kritischen Aussagen eines deutschen Buchhalters in Sibirien mit blumigen Umschreibungen abmildert. Eine Schlüsselrolle hatte er auch in Bettina Blümners preisgekrönter Romanverfilmung "Scherbenpark" (2012) als arbeitsloser Elektriker, der sich in eine vom Leben gezeichnete junge Frau verliebt.
In den Jahren danach wirkte Burlakov in einer Vielzahl von Fernsehproduktionen mit. So verkörperte er in dem Kriminalfilm "Schneewittchen muss sterben" (2013) einen mutmaßlichen Mörder, der nach verbüßter Haftstrafe in sein Heimatdorf zurückkehrt; in der "Schimanski"-Folge "Loverboy" (2013) hatte er die Titelrolle eines brutalen Zuhälters, der junge Frauen zunächst als charmanter Liebhaber umgarnt.
Von einer anderen Seite zeigte Burlakov sich in "Der Wagner-Clan. Eine Familiengeschichte" (2013, TV) als heimlicher Liebhaber von Siegfried Wagner, dem Sohn des Komponisten Richard Wagner. Auch in dem Beziehungsdrama "Tödliche Versuchung" (2013, TV) durfte er als draufgängerischer Liebhaber einer verheirateten Bio-Bäuerin seinen Charme spielen lassen.
Nach einem kleineren Auftritt als böser Racheengel in dem eigenwilligen Fantasyfilm "Die Liebe unserer Eltern" (2013) sah man Burlakov 2014 wieder in einer Kinohauptrolle: In dem Drama "Nachthelle" spielte er den Lebenspartner einer Frau (Anne Grisebach), die während einer Reise zu den ländlichen Orten ihrer Kindheit mit einer verdrängten Schuld konfrontiert wird. Der Film feierte beim Filmfest München 2014 Premiere und startete im Frühjahr 2015 in den deutschen Kinos.
Ebenfalls 2015 sah man Burlakov als große Liebe der Titelheldin in dem Fernsehspiel "Nele in Berlin", im Ensemble des Mehrteilers "Deutschland 83" (Ausstrahlung: Herbst 2015), über einen DDR-Soldaten, der als Spion in die Bundeswehr eingeschleust wird, und in der Kinokomödie "Macho Man" (Start: Oktober 2015), an der Seite von Christian Ulmen.
In den nächsten Jahren wurden Burlakovs Leinwandauftritte seltener. Eine Hauptrolle spielte er in Jan Krügers "Die Geschwister" (2016), als einsamer schwuler Immobilienmakler, der sich aus Liebe von einem vermeintlichen Geschwisterpaar manipulieren lässt. Die Science-Fiction-Komödie "Iron Sky - The Coming Race" (DE/FI/BE 2018) zeigte ihn in der Hauptrolle eines russischen Kampfpiloten.
Im Fernsehen gehörte er zum Ensemble von Züli Aladağs NSU-Aufarbeitung "Die Opfer - Vergesst mich nicht" (2016) und Philipp Kadelbachs düsterem Sportmafia-Drama "Auf kurze Distanz" (2016). In der Beziehungskomödie "Verliebt in Amsterdam" (2017) spielte er einen deutschen Anwalt in Holland und im Thriller "Dein Leben gehört mir" (2019) einen psychopathischen Stalker.
Ab 2020 war Burlakov als Kommissar Leo Hölzer an der Seite von Daniel Sträßer in den Saarbrücker Episoden der Krimireihe "Tatort" zu sehen. Ebenfalls 2020 hatte er in der sechsteiligen Serie "Oktoberfest 1900" eine Nebenrolle als manipulativer Schwabinger Bohémien.
Anfang November 2021 trat er zur Gala "GQ Men of the Year" in Berlin erstmals mit seinem Lebenspartner auf und hatte so sein öffentliches Coming-out. Im Jahr darauf sah man ihn in der Hauptrolle der Comedy-Miniserie "How to Dad", über vier sehr unterschiedliche Väter, die sich regelmäßig im Vorraum eines Kinder-Ballettstudios treffen. In der Netflix-Serie "Kleo" hatte er eine tragende Rolle als Stasi-Agent und Geliebter der Titelheldin. Für "Der Bozen-Krimi: Familienehre" schlüpfte Burlakov in die Hauptrolle eines schwulen Sängers, der als Dragqueen auftritt.
Eine Kinohauptrolle hatte Vladimir Burlakov in "Münter & Kandinsky" (DE/CH 2024), über die Liebesbeziehung zwischen der Malerin Gabriele Münter und dem russischen Künstler Wassily Kandinsky.