Steglitz im Film
Quelle: Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen |
Programmheft "Was Steine erzählen... Historische und vaterländische Erinnerungen des deutschen Volkes" |
Juni 1925. In einem Feuilleton schildert die Journalistin und Schriftstellerin Else Krafft nächtliche Dreharbeiten "im künftigen Volkspark von Südende, in den wilden, verlassenen früheren Laubengärten südlich des Eisenbahndammes". Gedreht wurde ein namentlich nicht erwähntes Melodram mit einem Burgfräulein und einem Kind, das sich auf die Schienen stürzen wird... "Es stehn plötzlich wunderfeine, kleine Häuschen da, hellgetünchte Mauern, eine Burg und ein Stationsgebäude nahe den Schienen mit einem Kleinstadtziegeldach, weißen, winzigen Gardinlein an den niedrigen Fenstern und einem Eingangstor breit und einladend wie in Oberpumpendorf. [...] Die Burg der Kleinstadt hat richtige, alte und Gott weiß woher geholte Türen mit geheimnisvoller Inschrift und altersschwachen Zahlen. [...] Man vergißt Südende, Berlin, Steglitz und jeden Alltag, wenn man im geheimnisvollen Weben der Johannisnacht plötzlich dicht an seinem Haus blendende Lichtwellen hochfunken sieht, elektrische Motoren dumpf brüllen hört und hunderte von weißen, kleinen Nachtfaltern durch die Helle taumeln, überwältigt und verwirrt von unerwarteten Feuern. Kommandorufe, bunte, fremde Gestalten, ein zischender Eisenbahnzug, grüne Flämmchen, rote und blaue." (Filmzauber, in: Steglitzer Anzeiger, Nr. 148, 27.6.1925)
1925 wird für das patriotische Filmwerk "Was Steine erzählen" von Rolf Randolf die Fassade des Steglitzer Schlosses "einigermaßen naturgetreu" nachgebildet. Der Abschnitt "Das Steglitzer Schlößchen" schildert eine Episode um den volkstümlichen "Papa Wrangel" (Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel, 1784-1877), der hier seine Sommerresidenz hatte. (Alt-Steglitz in der Flimmerkiste, in: Steglitzer Anzeiger, Nr. 5, 28.3.1951). Am 21. August 1925 läuft der Film in der Steglitzer Schloßpark-Film- und Bühnenschau, und der Steglitzer Lokal-Anzeiger ruft tags darauf seine Leser auf, "sich an Ort und Stelle 'von den Steinen' eine der freundlichsten Erinnerungen aus unserer Steglitzer Geschichte erzählen zu lassen."
"Kadetten" (1931) von Georg Jacoby spielt im Milieu der preußischen Kadettenausbildung; gedreht wurde er u.a. in der Preußischen Hauptkadettenanstalt, Finckensteinallee, Lichterfelde: "Ich weiß nicht, welchen Eindruck ein früherer Lichterfelder Kadett von diesem Film erhält, es ist anzunehmen, daß er manche Einzelheiten auf Grund seiner genaueren Sachkenntnis kritisieren wird; aber der in dieser Beziehung 'laienhafte' Zuschauer gewinnt doch die Überzeugung, daß hier der Autor und der Regisseur bemüht waren, die Besonderheit dieses Milieus des heranwachsenden Offiziersnachwuchses gewissenhaft nachzugestalten und daß dies auch weitgehend gelungen ist. Die Atmosphäre dieser Lichterfelder Bildungsanstalt, in der ganze Offiziersgenerationen in der Tradition des alten preußischen Geistes herangebildet wurden, mutet uns ja heute schon eigenartig historisch an ..." (Fritz Olimsky, Berliner Börsen-Zeitung, 16.1.1932; Deutsche Kinemathek, Schriftgutarchiv) – Unter dem Titel "Hinter den roten Mauern. Das dramatische Ereignis in der Kadettenanstalt Lichterfelde" erlebte er am 27. April 1951 im Gloria-Filmtheater, Berlin-Lichterfelde, Hindenburgdamm 101, eine Neuaufführung.
27. März 1968: Uraufführung "Make Love Not War - Die Liebesgeschichte unserer Zeit" (1967). Der Film über eine Liebesgeschichte zwischen einer Bielefelder Studentin und einem desertierten US-Soldaten spielt hauptsächlich in der Steglitzer Villa des Regisseurs Werner Klett in der Arno-Holz-Straße 15 sowie in den nahegelegenen Glashäusern des Botanischen Gartens in Berlin-Steglitz.
Quelle: Muskatfilm/Klaus Stawecki, Foto: Kerstin Falbe |
Frank Schaff in "Die auf die Nüsse gehn" (1991/92) |
"Die auf die Nüsse gehn" (1991/92, Regie: Klaus Stawecki, 15 Minuten) – Die Kurzfilm-Groteske wird in sieben langen Drehnächten – der normale Spielbetrieb sollte nicht gestört werden – im Steglitzer Kino "Adria" überwiegend mit Laiendarstellern gedreht. Persifliert wird das rüpelhafte Verhalten der Kinobesucher, die an einem "Kinotag" mit ermäßigten Preisen die Vorführung eines amerikanischen Blockbusters stürmen. Die Geschäftsführer des "Adria" zeigten sich vom Drehbuch begeistert und erlaubten nicht nur die Dreharbeiten in ihrem Kino, sondern übernahmen auch den Löwenanteil der Finanzierung.
Im 'Tatort' "Dein Name sei Harbinger" (2017) spielen zwei ausführliche Sequenzen im U-Bahnhof Schloßstraße in Steglitz sowie an dem darüber liegenden 47 Meter hohen Turmbau, im Volksmund "Bierpinsel" genannt.
Steglitz im Dokumentarfilm
"Das Goldene Rad von Steglitz" (1910, Produktion: Vitascope, 85 m = 4 Minuten 10 Sekunden bei 18 Bildern pro Sekunde) – Aufnahmen von der gleichnamigen Sportveranstaltung auf der Radrennbahn in Steglitz: "Zeigt die spannendsten Momente dieses größten Radrennens in Deutschland, an dem die bekanntesten Rennfahrer teilnahmen." (Der Kinematograph, Nr. 176, 11.5.1910). Der Film wird ab 4. Juni 1910 angeboten.
"Eine Stunde in der Konsumgenossenschaftbäckerei Berlin-Lichterfelde" (1917, Produktion: David Oliver GmbH, Berlin, 1 Akt) – Vermutlich ein populärwissenschaftlicher Film mit Werbecharakter.
Quelle: E. Beyfuss, A. Kossowsky: Das Kulturfilmbuch. Berlin 1924 |
Bilder aus "Montessori, das Haus der Kinder" |
"Montessori, das Haus der Kinder" bzw. "Das Haus der Kinder" (1920, Produktion: Deulig-Film GmbH, Berlin, 158 m = 7 Minuten bei 10 Bildern pro Sekunde) – Dokumentarfilm über das erste, von der Berliner Pädagogin Clara Grunwald nach der Montessori-Methode gegründete "Haus der Kinder" in Berlin-Lankwitz: "In Lankwitz bei Berlin wurde von der Gemeinde der erste Volkskindergarten nach der Methode der italienischen Ärztin und Psychologin Dr. Montessori errichtet. Diese Methode beruht auf der Erziehung des kleinen Kindes zur Selbständigkeit unter Wahrung seiner persönlichen Freiheit." (Zwischentitel laut Zulassungskarte Nr. 828). Das "Haus der Kinder" bestand von 1919 bis 1922 vermutlich in der Seydlitzstraße 30-34. Clara Grunwald setzte den Film bei ihren Vortragsreisen zur Montessori-Pädagogik ein.
Die Messter-Woche Nr. 15/1920 berichtet, wie in Steglitz versucht wird, die Nachkriegsnot vor allem unter den Kindern zu lindern: "Unterernährte Berliner Schulkinder erhalten täglich auf Kosten der Gemeinden bzw. Quäker, Suppe oder Kakao.“
Die Deulig-Filmgesellschaft nimmt die Einweihung eines Denkmals für die Gefallenen des ehem. Garde-Train-Bataillons im Ersten Weltkrieg am 22. April 1923 in Lankwitz auf. "Der Film ist ausgezeichnet gelungen. Er wird vom 4. Mai an in den Großberliner Lichtspieltheatern zur Vorführung gelangen." (Steglitzer Anzeiger, Nr. 97, 26.4.1923) Das Denkmal steht noch; der Film ist nicht überliefert.
"Unsere Blinden und ihre Welt" (1923, Produktion: Esperanto-Film Rudolf Jaffé, Lankwitz, 408 m = 20 Minuten bei 18 Bildern pro Sekunde) – Ausbildung und Leben der Blinden, aufgenommen in der Staatlichen Blindenanstalt in Steglitz. Der Film wird vom 9. bis 15. Mai 1924 "durch das Entgegenkommen des Direktors Bellak" in der Schloßpark-Filmschau gezeigt: "Kein Theater, kein Schauspieler war auf der Leinewand zu sehen, alles waren Bilder aus dem wirklichen Leben. Sie versetzten uns in das Reich der Blinden und haben zum großen Teil ihren Ursprung in der staatlichen Anstalt zu Steglitz. Erstaunlich ist, was Blinde auf Grund einer sorgsamen Ausbildung und Fürsorge leisten. Leid und Schmerz sind gebannt, die Fesseln der Blindheit gelöst, und durch Entwicklung der verbliebenen Sinne werden sie zu einem Leben geführt, das durch den Adel der Arbeit geweiht ist." (Steglitzer Anzeiger, Nr. 109, 9.5.1924 und 115, 16.5.1924).
"Die Sonne der Geblendeten" (1924, Produktion: Esperanto-Film Rudolf Jaffé, Lankwitz, 473 m = 23 Minuten bei 18 Bildern pro Sekunde) – Der erste und dritte Akt stellt den Unterricht und die Werkstätten in der Staatlichen Blindenanstalt in Steglitz vor. Der mittlere Akt zeigt eine Blinde, die mit Hilfe eines Blindenhundes ihren Alltag bewältigt.
"Werbe-Film der Steglitzer Geschäftswelt" (1925, Produktion: Propaganda-Atelier Herter & Sohn, Berlin-Steglitz, 344 m = 15 Minuten bei 20 Bildern pro Sekunde) – Werbefilm für Steglitzer Geschäfte, in dem das seit 1906 bestehende Unternehmen des Fotografen Herter sich auch selbst anpries: "Wie reizend Kinderaufnahmen im Film sind. Künstlerische Portraits, Heim- und Filmaufnahmen jeder Art werden bei vorheriger Anmeldung entgegengenommen. Eigener Kunstverlag stimmungsvoller Landschafts-Bildnisse. Filmaufnahmen für Industrie, Gewerbe, Sport und Wissenschaft werden sachgemäß ausgeführt."
"Das Haus der Kinder. Der Montessori-Kindergarten in Lankwitz bei Berlin" (1926, Produktion: Deulig-Film AG, Berlin, 110 m = 4 Minuten 50 Sekunden bei 20 Bildern pro Sekunde). Ausweislich der Zwischentitel greift dieser Film auf die Aufnahmen von "Montessori, das Haus der Kinder" von 1920 zurück.
"Wie ein Groß-Kino entstand" (1928, Produktion: National-Film AG, 355 m = 13 Minuten bei 24 Bildern pro Sekunde). Der Dokumentarfilm über den Bau des Titania-Palastes war Teil des Eröffnungsprogramms des Titania-Palasts in Steglitz am 26. Januar 1928.
Quelle: Bundesarchiv (ZK B 18640_VS) |
Zulassungskarte der Filmprüfstelle Berlin vom 3.4.1928 |
"Rund um Steglitz und Südende" (1928, Produktion: Filmhaus Sage, Berlin-Südende, 264 m = 11 Minuten 35 Sekunden bei 20 Bildern pro Sekunde) – Mit Lokalaufnahmen durchsetzter Werbefilm für einige Steglitzer Einzelhandelsgeschäfte.
"Fünfzigjährige Jubelfeier von Berlin-Lichterfelde" (1928, Produktion: Photohaus Richard Schneider, Berlin, stumm, 120 m = 5 Minuten 15 Sekunden bei 20 Bildern pro Sekunde) – Eine Aktualität, die wohl nur lokal aufgeführt wurde.
"Quer durch Lichterfelde" (1929, Produktion: Filmhaus Sage, Berlin-Südende, 655 m = 28 Minuten 45 Sekunden bei 20 Bildern pro Sekunde) – Mit Lokalaufnahmen durchsetzter Werbefilm für den Lichterfelder Lokal-Anzeiger und Einzelhandelsgeschäfte aus Lichterfelde.
"Steglitz einst und jetzt" (1931, Produktion: Deutsche Kulturfilm-Produktion Ernst Apitzsch, Berlin, 195 m = ca. 7 Minuten) – Vermutlich ein klassisches Städtebild.
"Steglitz einst und jetzt. 2. Teil" (1931, Produktion: Deutsche Kulturfilm-Produktion Ernst Apitzsch, Berlin, 218 m = ca. 8 Minuten) – Vermutlich ein klassisches Städtebild.
"Kaufhaus Feidt, Steglitz" (1931, Produktion: Deutsche Kulturfilm-Produktion Ernst Apitzsch, Berlin, 72 m = ca. 7 Minuten) – Werbefilm für das Kaufhaus Feidt in der Steglitzer Schloßstraße 97 Ecke Kieler Straße.
"Schützenumzug der Steglitzer Schützengilde am 21. Juni 1931" (1931, Produktion: Deutsche Kulturfilm-Produktion Ernst Apitzsch, Berlin, 210 m = ca. 8 Minuten) – Aktualität über das Schützenfest im Parkrestaurant Südende sowie Festessen im Lichterfelder Schützenhaus.
"Die Straße frei den braunen Bataillonen. Wahlkundgebung des Kreises III (Steglitz und Tempelhof) der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei" (1933, Produktion: NSDAP, Kreis III, 35mm, stumm, 166 m = 5 Minuten) – von den Steglitzer Kino Park-Lichtspielen hergestellter Propagandafilm, der wahrscheinlich nur in jenen Kinos gezeigt wurde, deren Besitzer mit den Nationalsozialisten sympathisierten. Der Kurzfilm zeigte Umzüge und Demonstrationen verschiedener NS-Gliederungen aus Steglitz und Tempelhof.
"Die Einweihung der neuen Arbeitsstätte der deutschen Hollerith Maschinen Gesellschaft mbH (Dehomag) in Berlin-Lichterfelde-Ost am 8. Januar 1934" (1934, Produktion: Atelier Svend Noldan, Berlin, stumm, 534 m = 19 Minuten 30 Sekunden) – Industriefilm, der ein wichtiges Ereignis dieser Firma dokumentiert.
Quelle: Bundesarchiv (B 45877_VS / B 45877_RS) |
Zulassungskarte der Filmprüfstelle Berlin vom 5.8.1937 |
"Berliner Verkehrsgesellschaft Linie 32 (Obbus) Breitenbachplatz - Rathaus Steglitz - Bhf. Marienfelde" (1937, Produktion: Brown, Boveri & Cie. AG, Mannheim, 16mm, stumm, 126 m = 11 Minuten 30 Sekunden) – Industrie- und Werbefilm über die elektrische Obus-Linie, die am 2. Mai 1935 in Betrieb genommen wurde.
"Bildbericht über das Diakonissen- und Krankenhaus Ebenezer, Berlin-Steglitz, anlässlich seines 25jährigen Bestehens am 9. Oktober 1938" (1938, vermutlich keine Filmzensur. Inhalt (Zwischentitel): Ebenezer ist eine Zweigstation der Diakonissenanstalt Bethanien von Norddeutschland in der Diakonie der Bischöflichen Methodistenkirche. (...) Seine Zweigstationen: Berlin-Steglitz, Paulsenstr. 5-6, gegr. 1913. (...) Gründer, gegenwärtige Leiter, Direktoren, Oberschwestern / Das Diakonissenhaus Berlin-Steglitz. / Seine Vorläufer: Erstes Heim in der Kapelle Junkerstrasse. / Zweites Heim in der Steglitzerstr. / Ebenezer und seine Umgebung. / Der Wohnsitz des Bischof Dr. Melle. / Krankenpflege. / Parade der Diakonissinnen im Garten. Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, 16mm, stumm, 237 m = 21 Minuten 40 Sekunden) – Privatfilm, der anlässlich dieses Jubiläums entstand, die im ersten Teil die Arbeit des Hauses und im zweiten die Diakonissinnen vorstellt.
Die Wochenschau "Welt im Film 59/1946" vom 8.7.1946 zeigt Reparaturarbeiten an dem durch Artilleriebeschuss beschädigten Turm der Matthäuskirche in Berlin-Steglitz. www.filmothek.bundesarchiv.de
"Welt im Film 88/1947" vom 31.1.1947 berichtet über Kinder beim Training in der Steglitzer Kurt Spitzing-Varieté-Schule. www.filmothek.bundesarchiv.de
"Welt im Film 115/1947" vom 8.8.1947 zeigt, wie das Hilfswerk der amerikanischen Armee für die deutsche Jugend mit dem Zug von Berlin-Lichterfelde aus Berliner Jugendliche zur Erholung nach Bayern schickt. www.filmothek.bundesarchiv.de
"Welt im Film 170/1948" vom 27.8.1948 informiert über eine Leistungsschau von über 50 bezirklichen Firmen und Fabriken im "Haus der Wirtschaft" in Steglitz. www.filmothek.bundesarchiv.de
"Welt im Film 187/1948" vom 27.12.1948 zeigt in der Rubrik "Bildmeldungen aus Berlin" die feierliche Eröffnung der Freien Universität im Titania-Palast in Steglitz. www.filmothek.bundesarchiv.de
"Schloßstraße Steglitz" (1950, Produktion: Walter Schneider-Film, Berlin, 36 m = 1 Minute 20 Sekunden) – Werbefilm für Einzelhandelsgeschäfte in der Steglitzer Schlossstraße: Rats-Apotheke, Teppich- und Gardinenhandlung Herbert G. Günther, Lederwaren Raser, Haus der Mode, Wäscheladen Johannes Hoffmann, Kindl-Schänke und Restaurant, Radio-Web (Schlossstraße 32 am Rathausplatz), Loden-Frey, Schuhgeschäft Stiller sowie das Schloss-Hotel. – Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
"Welt im Film 315/1951" vom 15.6.1951 informiert über die Internationalen Filmfestspiele im Titania-Palast in Berlin-Steglitz: "Die Schlossstraße in Steglitz ist zur Pilgerstraße der festlich gestimmten Berliner und der Stars der Leinwand geworden." www.filmothek.bundesarchiv.de
"...läuft in deutscher Sprache" (1955, Produktion: Welta-Film Gerhard Grindel, Berlin/West / Regie: Eberhard Cronshagen, 35mm, s/w, 10 Minuten) – Aus der Arbeit eines Synchronstudios, aufgenommen bei der Mosaik-Film in Berlin-Lankwitz, Mühlenstraße 46-54. Die Welta-Film hatte ihren Sitz ebenfalls auf dem Lankwitzer Filmgelände, Mühlenstraße 57. – Archivkopie: Deutsches Filminstitut - DIF
"Welt im Bild 210/1956" berichtet am 4. Juli 1956 von der Veranstaltung "Das gab's nur einmal" im Titania-Palast in Steglitz. Im Rahmen der Berliner Filmfestspiele stellte Hans Albers bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen des deutschen Films vor. Dieses Wochenschausujet fand auch Eingang in den Kompilationsfilm "Das gab's nur einmal" (1958) von Géza von Bolváry, in dem Hans Albers einen Querschnitt durch die deutsche Filmgeschichte präsentiert. www.filmothek.bundesarchiv.de
"Mit sehenden Händen" (1959, Produktion: HA-ES Film Produktion, Berlin/West, Regie: Fritz-Wolfgang Schlüter, 35mm, s/w, 12 Minuten) – Porträt der Blinden-Bildungsanstalt in Berlin-Steglitz als einer "Schule wie andere auch, jedoch mit eigenen Lehrmethoden und anderen Lehrmitteln".
"Steglitz" (BRD 1959) – Am 8. Dezember 1959 strahlt die Berliner Abendschau des Sender Freies Berlin (SFB) ein fünfminütiges Kurzporträt des Bezirks Steglitz aus. – Online verfügbar auf rbb retro.
"Eine Frau hat uns etwas zu sagen – Die Bildhauerin Ursula Förster" (1962, Produktion: Kulturfilm-Institut GmbH, Berlin/West, Regie: Hans Cürlis, 35mm, s/w, 10Minuten) – Porträt der Berliner Bildhauerin und Grafikerin Ursula Hanke-Förster (1924-2013). Der Film zeigt die Entstehung der Plastik "Jungen mit Drachen" von den ersten Skizzen vor Ort bis zur Aufstellung in Berlin-Lankwitz, Am Gemeindepark 18-22. – Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
"Berliner Straßen heute: Schloßstraße". Am 28. Januar 1964 porträtiert Alexander von Bentheim in der Sendereihe "Berliner Straßen heute" der Berliner Abendschau im Sender Freies Berlin die Steglitzer Schlossstraße (Länge: 9'07"). In Form eines Autobummels vom Rathaus Steglitz bis zum Walter-Schreiber-Platz und zurück stellt er die Schlossstraße als eine "bedeutende Geschäftsstraße" vor. Die Sendereihe wollte die Zuschauer aus Ost-Berlin und der DDR, die nach dem Mauerbau am 13. August 1961 nicht mehr nach West-Berlin reisen konnten, über die baulichen Veränderungen in der Halbstadt informieren. – Am 3. Juli 2012 greift die Berliner Abendschau diese Sendereihe wieder auf und kontrastiert die damalige Reportage mit der Situation von heute. Beide Beiträge sind auf der vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) herausgegebenen DVD "Berliner Straßen damals und heute" enthalten.
"Der Deutschlandspiegel 121/1964" vom 29.10.1964 berichtet kurz über den Auftritt des mexikanischen Staatsballetts im Steglitzer Titania-Palast. www.filmothek.bundesarchiv.de
"Berliner Straßen heute: Hindenburgdamm". Am 29. Juni 1967 fährt Alexander von Bentheim in der Sendereihe "Berliner Straßen heute" der Berliner Abendschau im Sender Freies Berlin den Hindenburgdamm in Lichterfelde (Länge: 6'06") entlang. Er erzählt die Geschichte des von dem Unternehmer Johann Anton Wilhelm von Carstenn als Villenkolonie gegründeten Stadtteils und weist auf die zahlreichen Veränderungen hin. Ziel der Sendereihe war es, die Zuschauer aus Ost-Berlin und der DDR, die nach dem 13. August 1961 nicht mehr nach West-Berlin reisen konnten, über bauliche Veränderungen zu informieren. – Der Beitrag ist auf der vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) herausgegebenen DVD "Berliner Straßen damals und heute" enthalten.
Quelle: Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen |
"Farbtest. Die Rote Fahne" (1968) |
"Farbtest. Die Rote Fahne" (1968, Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, Regie: Gerd Conradt, 16mm, stumm, Farbe, 14 Minuten). – Im Rahmen des Farbseminars von Michael Ballhaus tragen 15 Läufer – Studenten der Deutsche Film- und Fernsehakademie (ddfb), der dffb-Dozent Otto F. Gmelin sowie Freunde Gerd Conradts – eine große rote Fahne durch die Steglitzer Schlossstraße über die Rhein-, Haupt- und Dominicusstraße zum Rathaus Schöneberg. - Kopie: Deutsche Kinemathek
1972-2004: Im Abstand von zehn Jahren befragen Klaus Salge und Heinz Blumensath acht bzw. sechs Schüler und Schülerinnen des Abiturjahrgangs 1972 an der Fichtenberg-Oberschule in Steglitz über ihr Leben und ihre Ansichten. Dabei entstehen vier Filme: "Besser als ihr Ruf" (SFB 1972), "Zwischen den Jahren. Sechs Lebenswege nach dem Abitur 1972-1982" (SFB 1983), "In der Mitte des Lebens" (orb 1994) sowie "Fifty-Fifty. Sechs Lebensläufe" (rbb 2004). "Zum vierten Mal geben nun die ehemaligen Berliner Oberschüler Auskunft über ihr Leben. Wie haben sie und ihre Träume sich im Wandel von Niederlagen und Erfolgen entwickelt? Wie bewerten sie im Rückblick ihre Lebensentwürfe? Was haben sie aufgegeben, was verteidigen sie? Einige sind zurückgekehrt zur Kleinfamilie, zum Eigenheim, andere experimentieren auch noch – jeder sucht seinen Weg zu Glück und Erfolg im Leben." – Unter dem Arbeitstitel "Alles ganz anders" ist derzeit der Abschlussfilm dieser Langzeitdokumentation in Vorbereitung.
"Acht Tonnen täglich" (1982). In ihrem Grundkursfilm an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) Berlin verfolgen Christine Beck, Evelyn (Evi) Cichon und Matthias Zimmerling den Weg eines Wäschestücks in der Großwäscherei des Klinikum Steglitz, heute Charité Campus Benjamin Franklin.
Quelle: Chronos / Jeanpaul Goergen |
Cover der VHS-Kassette "Steglitz. Vom größten Dorf Preußens zum modernen Großstadtbezirk" |
"Der Titania-Palast. Ein Stück Kulturgeschichte" (1987, Regie: Sylvia Conradt, Kirsten Heckmann-Janz, Jürgen Zimmermann, 44 Minuten) – Dokumentation über den 1928 in Steglitz eröffneten Kino-Tempel Titania-Palast.
"In selten gesehenen Filmdokumenten werden Spuren und Bruchstücke zusammengefügt, wird ein Stück Berlin und seine Zeit lebendig." Erstsendung: 7. November 1987 auf N3.
"Steglitz. Vom größten Dorf Preußens zum modernen Großstadtbezirk" (1987/1993, Regie: Manfred Helling, VHS PAL, s/w und Farbe, 55 Minuten) – Filmisches Porträt des Bezirks, nach der Wiedervereinigung 1993 durch Neuaufnahmen ergänzt (60’).
15.2.1994. Der Sender Freies Berlin strahlt die 30minütige Fernsehdokumentation "Das Schwarze Gewerbe – Ein Hollywoodfilm wird synchronisiert" von Wilma Pradetto aus. Ihre Reportage verfolgt die Synchronisation des Al-Pacino-Films "Carlito's Way" (USA 1993) bei der magma-synchron GmbH in Berlin-Lankwitz.
1996. In der knapp einstündigen Fernsehdokumentation "Der Fall Linse" rekonstruiert Bengt von zur Mühlen den Justizmord 1953 an dem Rechtsanwalt Dr. Walter Linse, einem Mitarbeiter des Untersuchungsausschusses Freiheitlicher Juristen. Linse war am 8. Juli 1952 von der DDR-Staatssicherheit gewaltsam vor seiner Wohnung in der Gerichtsstraße 12 in Berlin-Lichterfelde nach Ost-Berlin entführt und an den sowjetischen Geheimdienst überstellt worden. Ein sowjetisches Militärtribunal verurteilte ihn zum Tode. 1961 wurde die Gerichtsstraße in Walter-Linse-Straße umbenannt. Erstsendung ist am 31. Mai 1997 im Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB).
2001 plant Jochen Denzler für das ZDF eine 95minütige Dokumentation über das "Bunte Haus" in Berlin-Steglitz, eine von wenigen Senioren-Wohngemeinschaften. Der Film kommt aber nicht zustande. Das Rohmaterial liegt unter dem Titel "Das Bunte Haus. Eine Senioren-WG in Berlin-Steglitz" bei der DEFA-Stiftung, die auch die Rechte wahrnimmt.
"Berlin Südwest. Steglitz-Zehlendorf" / "be Berlin in Steglitz-Zehlendorf" (D 2008, P: stahlfilm, 9 Minuten) – Public relations-Film des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf, Abteilung Wirtschaftsförderung. In dem auf DVD vertriebenen "Business Spot" werden unter anderem die Freie Universität Berlin, die mehrsprachige John F. Kennedy-Schule sowie einige im Bezirk angesiedelte Firmen und Start-up-Unternehmen vorgestellt.
Zwischen 2007 und 2011 berichtet Susanne Heim in fünf halbstündigen Beiträgen über eine Alten-WG in Berlin-Steglitz: "Bloß nicht ins Heim. Von den Anfängen einer Alten-WG" (ARD, 9.12.2007), "Himmel und Erde - Leben in der Alten-WG (1)" (rbb, 12.9.2009), "Himmel und Erde - Leben in der Alten-WG (2)" (rbb, 6.2.2010) und "Gott und die Welt - Die Alten-WG - Platzt der Lebenstraum?" (rbb, 4.12.2011). Vom gemeinsamen Wohnen im Alter träumen viele. Viele Projekte scheitern aber bereits vor der Umsetzung. Brigitte Ponstein will es dennoch versuchen: Mit drei Gleichgesinnten gründet sie in Berlin-Steglitz eine Alten-WG. Die 200 qm große Altbauwohnung mit sieben Zimmern scheint perfekt zu sein, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Doch von Anfang an gibt es Probleme. Brigitte Ponstein wird sich entscheiden müssen, ob sie weiter ihren Traum vom gemeinsamen Leben verfolgt oder das Experiment für gescheitert erklärt.
In "Die 4 Enden der Stadt" (2009) unternimmt Sven Boeck eine filmische Reise zu vier Berliner Stadteilen, die mehr oder weniger an den Rändern der Stadt liegen. Dabei reflektiert er DDR-Geschichte und die friedliche Revolution, aber auch die Spuren des Nationalsozialismus in der wiedervereinigten Stadt. Er besucht den heute als solchen nicht mehr bestehenden Villenvorort Ostend im Ortsteil Oberschöneweide, die Ortslage Nordend im Bezirk Pankow, Westend im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sowie die ehemalige Villenkolonie Südende im Ortsteil Steglitz des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. "Ich lernte Südende im Herbst und Winter 2007 zu 2008 kennen, auf der Suche nach nebligen oder verschneiten Wetterstimmungen, die es aber während der Drehzeit leider kaum gab. (...) In seiner 'Wohnnormalität' und nach den großen Landschaften von Ostend und Westend war es schwer für mich, einen filmischen Zugang zu finden" (Sven Boeck). Er entdeckt aber den kleinen Jochen-Klepper-Park unweit des S-Bahnhofs Südende: Der Journalist und Schriftsteller Jochen Klepper hatte sich 1942, als die Deportation drohte, zusammen mit seiner jüdischen Frau und ihrer Tochter das Leben genommen.
"Steglitz-Zehlendorf. Simply the Best" (D, 2013, P: Spandarts Mediadesign Lehmann & Seyd GbR, 18 Minuten 45 Sekunden) – Der im Auftrag des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf hergestellte Image-Film streicht die Lebensqualität des Bezirks hervor. Auf der DVD kommen zudem zahlreiche im Bezirk ansässige Firmen und Forschungseinrichtungen zu Wort. www.youtube.com
Das "Forum Steglitz" in der Schlossstraße am Walter-Schreiber-Platz – das erste Shopping-Center in Berlin – hat einen eigenen Kanal auf YouTube. Ende 2016 enthält er einen Bericht der "Berliner Abendschau" über die Eröffnung am 23. April 1970 sowie sechs Werbevideos. www.youtube.com
"Bilderbuch - Berlin Steglitz-Zehlendorf" (D 2017) – Eine rund 45-minütige Dokumentation über den Bezirk Steglitz: "Steglitz-Zehlendorf ist mit seinen sieben Ortsteilen ein Mammutbezirk. Über 300.000 Menschen leben im Südwesten Berlins - zwischen Bierpinsel und Krumme Lanke, zwischen 'Thermometersiedlung' und Dahlems 'Deutschem Oxford', zwischen Liebermann-Villa und Haus der Wannseekonferenz. Steglitz-Zehlendorf ist nur an wenigen Plätzen abgrundtief hässlich und an vielen umwerfend schön." (rbb) – In der ARD-Mediathek verfügbar bis 31. März 2021.
2017/18. Für die ersten beiden Staffeln der Serie "Babylon Berlin" wurde auch in Steglitz gedreht. Eine Szene, die im Film in dem heute nicht mehr existierenden Stadtbad Wedding spielt, entstand in der ehemaligen Wannenbadabteilung des aktuell leerstehenden Stadtbads Steglitz. Die hier fehlenden Badewannen wurden für die Aufnahmen eingebaut. Alle Gefängnisszenen der Serie entstanden im ehemaligen Gefängnis Lichterfelde. (https://www.rbb24.de/kultur/thema/2018/babylon-berlin/drehorte-karte-babylon-berlin.html)
"Imagefilm Steglitz-Zehlendorf – Berlin" (D 2020, P: Lookzoom Filmproduktion) In einem neuen Imagefilm positioniert sich der Bezirk als lebenswerter Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort: "Wo es uns gut geht". Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin hat den Film in Auftrag gegeben, um das geplante FUBIC (Business and Innovation Center next to Freie Universität Campus) zu bewerben. – Online bei lookzoom Filmproduktion berlin