Film und Kino in Steglitz. Eine filmhistorische Chronik
Quelle: Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen |
Außenaufnahmen in Berlin-Steglitz für "Die Straße" (D 1923, R: Karl Grune) |
Der im Südwesten Berlins gelegene Bezirk Steglitz entstand 1920 bei der Bildung von Groß-Berlin aus den Landgemeinden Steglitz, Lichterfelde, Lankwitz und der Villenkolonie Südende. Der traditionell bürgerliche Charakter, der sich in vielen Villensiedlungen manifestiert, darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die stadtnahe Lage mit vielen Freiflächen zahlreiche Industrieansiedlungen begünstigte.
So fand die sich in den 1910er Jahren herausbildende Filmindustrie in Steglitz besonders günstige Bedingungen für die ersten großen Glasateliers sowie für Freiluftaufnahmen. Kleinere Filmbetriebe, Kopierwerkstätten und Unternehmen für Film- und Kinozubehör etablierten sich ebenso wie mittelständige Kultur- und Dokumentarfilmproduktionen im Bezirk. Das 1928 eröffnete Großkino Titania-Palast ist auch heute noch das Kinoaushängeschild des Bezirks.
Die folgende Übersicht versucht, die wichtigsten Ereignisse in der facettenreichen Film- und Kinogeschichte des Bezirks nachzuzeichnen. Der lokalgeschichtliche Blick ergänzt und bereichert die "große" Filmgeschichte mit aufschlussreichen und spannenden Details. 2001 wurde aus Steglitz und Zehlendorf der Bezirk Steglitz-Zehlendorf gebildet. Die folgende Darstellung beschränkt sich auf die Ortsteile bzw. Ortslagen Steglitz, Lankwitz, Lichterfelde und Südende.
Jeanpaul Goergen war zuletzt Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt "Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland (1945-2005)" vom Haus des Dokumentarfilms, Stuttgart, der Universität Hamburg und der Filmuniversität Babelsberg "Konrad Wolf". Er war von 1993 bis 2020 Mitglied von CineGraph Babelsberg, Berlin-Brandenburgisches Centrum für Filmforschung e.V. Seit 2011 kuratiert er die monatliche Reihe Berlin.Dokument im Berliner Zeughauskino über die Darstellung Berlins im dokumentarischen Film.
Stand der Recherche: 30.6.2014/30.07.2024
Gefördert durch das Kulturamt Steglitz-Zehlendorf/Dezentrale Kulturarbeit