DEFA und Sozialistischer Realismus
Durch den Kalten Krieg wurde der Griff der kommunistischen Machthaber auf "ihren" Film noch fester. Die Produktion der DEFA erreichte zahlenmäßig ihren absoluten Tiefpunkt 1952 und 1953, als jeweils nur fünf Filme fertiggestellt wurden. Auf einer Parteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Juli 1952 und auf einem Treffen der Filmschaffenden im September des Jahres wurde eine neue Doktrin des Filmschaffens gefordert: Die stalinistische "Methode des Sozialistischen Realismus" sollte intensiviert, "positive Helden" und "Fragen der deutschen Arbeiterbewegung" in den Vordergrund gestellt werden.
Der bekannteste Film, der zu dieser Zeit entstand, war Kurt Maetzigs Zweiteiler über Ernst Thälmann, "Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse" (1953/54) und "Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse" (1955) – ein tendenziöses Porträt des deutschen Kommunistenführers der 1920er und 1930er Jahre. "Das Lied der Matrosen", die Geschichte des Matrosen-Aufstands in der kaiserlichen Marine 1918, wurde 1958 von Maetzig und seinem Assistenten Günter Reisch inszeniert. Reisch selbst drehte danach zwei Filmporträts des Sozialistenführers Karl Liebknecht und begann langsam, mehr private und kritische Elemente in das Genre einzubringen.